Kapitel 12 - neue Pläne für den Unterricht

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3. September 1993

Eleonora war an diesem Morgen schon früh wach. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um das bevorstehende Gespräch mit Dumbledore und Snape. Die Sorge darüber, was sie erwartete, ließ sie kaum schlafen, und so entschied sie sich, den Tag früh zu beginnen und es hinter sich zu bringen.

Noch vor dem Frühstück machte sie sich auf den Weg zu Dumbledores Büro. Zu dieser frühen Stunde lagen die langen Korridore von Hogwarts still und menschenleer vor ihr. Die ersten Strahlen der Morgensonne fielen durch die hohen Fenster, tauchten die alten Steinmauern in ein warmes, goldenes Licht und ließen das Schloss in einer friedlichen, fast magischen Atmosphäre erscheinen.

Als sie das Büro von Dumbledore betrat, war Snape bereits anwesend, während Dumbledore selbst noch nicht an seinem Platz war.

„Guten Morgen," sagte Eleonora schließlich, um die Stille zu brechen.

„Morgen," erwiderte Snape trocken. Eleonora zwang sich zu einem höflichen Lächeln, bevor sie ihren Blick abwandte. Die Stille zwischen ihnen war drückend und sie wippte nervös auf den Füßen. Innerlich bereitete sie sich auf das bevorstehende Gespräch vor, auf die Enttäuschung Dumbledores, eine mögliche Kündigung oder zumindest eine strenge Abmahnung.

Snape stand regungslos da und zeigte keinerlei Gefühlsregung. Wie gerne würde sie wissen, was in ihm vorgeht.

Endlich wurde die Stille von Dumbledores freundlicher Stimme unterbrochen: „Guten Morgen."

Sein Blick war warm und Eleonora konnte keine Spur von Enttäuschung in ihm erkennen. Erleichtert atmete sie aus.

„Guten Morgen, Professor Dumbledore," erwiderte Eleonora freundlich, während Snape ihn mit einem leichten Nicken begrüßte.

„Nun, es gibt etwas, das ich gerne mit euch beiden besprechen möchte," begann Dumbledore und sah die beiden eindringlich an. Er machte eine kurze Pause, während Eleonora die Luft anhielt und sich auf das Schlimmste vorbereitete.

„Ich würde gerne ein paar Dinge im Unterricht hier in Hogwarts ändern. Die Herstellung Ihres Trankes, Miss Tonks, hat mich zu diesem Gedankengang inspiriert," begann Dumbledore mit seiner gewohnt sanften Stimme.

Eleonora blickte ihn verwirrt an, bemüht, den Gedankensprüngen des Schulleiters zu folgen.

„Eleonora hat uns eindrucksvoll gezeigt, dass die Disziplinen der Zaubertrankkunde und der Pflege magischer Geschöpfe in einem viel engeren Zusammenhang stehen, als wir bisher angenommen haben. Wenn diese beiden Bereiche in einer harmonischen Symbiose zueinanderfinden, kann eine wahrhaft großartige Magie hervorgebracht werden. Es ist höchste Zeit, unseren Schülern dieses wertvolle Wissen nahezubringen und ihnen zu zeigen, wie sie die beiden Fächer optimal nutzen können.
Daher möchte ich, dass ihr beide gemeinsam die heutige Unterrichtsstunde vorbereitet, in der die Schüler lernen, Eleonoras neuen Zaubertrank herzustellen. Diese Lektion wird nicht nur ein praktisches Beispiel für die Verflechtung eurer Fachgebiete sein, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, Eleonora den Schülern näher zu bringen und ihnen zu demonstrieren, welche beeindruckenden Erfolge in der Zaubertrankkunde und der Pflege magischer Geschöpfe bereits erzielt wurden."

Dumbledore sah die beiden mit einem durchdringenden Blick an und Eleonora stand regungslos da. War dies wirklich das Anliegen, das er besprechen wollte? Einerseits verspürte sie Erleichterung, andererseits war sie sichtlich schockiert über Dumbledores Vorschlag, dass sie und Snape zusammenarbeiten sollten. War dem Schulleiter wirklich entgangen, dass sie kaum ein Gespräch führen konnten, ohne den anderen herabzusetzen? Hatte er nicht bemerkt, dass jede ihrer Unterhaltungen von einer ständigen Spannung durchzogen war, die jede Möglichkeit einer harmonischen Zusammenarbeit zunichtemachte?

Eleonora Tonks - und das Geheimnis der Phönix-Feder  [Snape x OC]Where stories live. Discover now