Kapitel 32 - Dumbledores Hinweise

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Das restliche Wochenende verbrachte Eleonora in völliger Hingabe an ihr neuestes Zaubertrank-Projekt und vertiefte sich mit jeder Minute weiter in ihre Forschung und Experimente. Noch hatte der Trank keinen Namen - vielleicht könnte er "Dehnungstrank" oder "Trank der Flexibilität" heißen? Aber sie hatte noch genügend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.

Tatsächlich erwies sich Snapes Idee, die Diptamwurzeln mit der Niffler-Haut zu kombinieren, als äußerst erfolgreich. Noch am folgenden Tag brachte er ihr persönlich die Wurzeln aus seinen eigenen Vorräten vorbei und bot sogar bereitwillig seine Hilfe an. Er zeigte ihr sorgfältig, wie er diese für die Zaubertränke präparierte und betonte dabei die Wichtigkeit, die Wurzeln schräg abzuschneiden statt gerade. Dieser Schnitt erzeugt eine größere Oberfläche, wodurch die Wurzel ihre regenerativen Wirkstoffe in höherer Konzentration freisetzen könnte. Eleonora beobachtete, wie er dabei jeden Schritt genau kalkulierte und jede Entscheidung sorgfältig abwog.
Da der Tränkeprofessor ebenso neugierig war, ob die Diptamwurzeln in Verbindung mit der Niffler-Haut wie erhofft wirken würden, blieb er noch für weitere Tests. Gemeinsam arbeiteten sie an mehreren Kesseln und experimentierten mit verschiedenen Temperaturen, um das optimale Mischverhältnis der Zutaten herauszufinden. Die genaue Hitze des Kessels war dabei entscheidend: Zu wenig Hitze ließ die Wirkstoffe ungenutzt, während zu viel Hitze sie zerstören könnte. Durch präzises Erhitzen und ständiges Umrühren gewährleisteten sie eine gleichmäßige Verteilung der Hitze und eine homogene Mischung der Zutaten. Gespannt warteten sie darauf, ob die Niffler-Haut die heilenden Essenzen der Wurzeln aufnehmen würde, was durch eine grüne Färbung der Mixtur angezeigt werden sollte.

Obwohl Snape ursprünglich nur kurz bleiben wollte, verlängerte er seinen Aufenthalt, um Eleonora bei dem Projekt weiter zu unterstützen. Es schien, als hätte er ebenfalls Gefallen an der gemeinsamen Arbeit gefunden. Sie arbeiteten sogar erstaunlich gut zusammen, als seien ihre Gedanken bezüglich der Zutatenkombinationen perfekt aufeinander abgestimmt.

Während die Kessel vor sich hin köchelten, konnte Eleonora ihre Gedanken an Snape nicht abstellen. Seit der Situation im Bootshaus hatte sich irgendetwas verändert. Es war nicht nur seine Hilfe bei der Zutatensuche im Verbotenen Wald, sondern auch die unerwartete Leichtigkeit ihrer Gespräche, die humorvollen Wortgefechte und vor allem die gemeinsame Interessen, die eine vertraute Verbindung entstehen ließen und Eleonora immer wieder in Verwirrung stürzten.

Zumal galt Snape als Inbegriff eines kalten, emotionslosen Mannes, der in ihrer Vergangenheit keine Chance ungenutzt ließ, sie herabzusetzen und ihr das Leben zu erschweren. Doch inzwischen hatte sie auch eine andere Seite an ihm kennengelernt. Er war hilfsbereit, sogar einfühlsam.  Die Art und Weise, wie er auf sie achtete und ihre familiären Sorgen ernst nahm, ließ ihn in einem neuen Licht erscheinen, obwohl er stets eine gewisse Distanz bewahrte. In seinen tiefschwarzen Augen konnte sie keine Hinweise darauf erkennen, was er wirklich dachte oder fühlte. Snape gab so wenig von sich preis, dass sie sich immer wieder fragte, wer er wirklich war. Trotz ihrer Faszination für ihn, versuchte sie, die Gedanken schnell abzuschütteln, da sie davon überzeugt war, dass ihr Interesse nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.

Der Tag verging wie im Flug, und tatsächlich, die Kombination aus Diptamwurzeln und Niffler-Haut funktionierte erstaunlich gut. Ohne Snapes Hinweis hätte sie nie erkannt, wie effektiv diese Zusammenstellung sein könnte. Sein Gespür für die Feinheiten der Zaubertrankherstellung beeindruckte sie immer wieder aufs Neue.

Als die neue Schulwoche begann, konnte Eleonora ihre Vorfreude auf das bevorstehende Gespräch mit Dumbledore kaum verbergen. Sie erhoffte sich endlich Antworten auf die vielen Fragen, die sie beschäftigten. Doch vor dem ersehnten Treffen stand noch eine Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe mit den Gryffindors und den Slytherins auf dem Plan. Beim Betreten des Klassenzimmers bemerkte Eleonora, dass die meisten Schüler bereits auf ihren Plätzen saßen. Ihr Blick fiel sofort auf Harry Potter, der nach seinem Sturz beim Quidditch-Spiel endlich den Krankenflügel verlassen durfte. Seine Anwesenheit schien auch die Gryffindors sichtlich zu erfreuen.

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Eleonora Tonks - und das Geheimnis der Phönix-Feder  [Snape x OC]Where stories live. Discover now