10.

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Ich stand mit meinem Bruder am Flussufer und wir ließen Steine hüpfen. Das taten wir oft, mir gab es das Gefühl, mal für ein paar Momente von allem los zu kommen. Von den Schmerzen, den ganzen Toten und von dem Krieg, der ununterbrochen wütete. Ich grinste Madara an und zeigte ihm ein weiteres Mal, wie er werfen sollte, damit der Stein das andere Ufer erreichte. Er versuchte es, doch es wollte noch immer nicht klappen. Ich seufzte und wollte grade zu einer erneuten Erklärung ansetzten, als von hinten eine Stimme ertönte:"Du musst höher zielen, als es eigentlich nötig wäre." Ich drehte mich gleichzeitig mit Madara um und erblickte einen Jungen, etwa in dem Alter von mir und meinem Bruder, mit kurzen braunen Augen und freundlichen Augen. "Das braucht's du mir nicht zu sagen! Das weiß ich selber!", regte sich Madara auf und ich fragte:"Wer bist denn überhaupt?" "Ich bin Hashirama, meinen Nachnamen kann ich euch leider nicht nennen", stellte er sich vor. Wir ließen noch eine Weile zu dritt Steine hüpfen und versuchten immer wieder Madara zu erklären, was er machen musste, damit der Stein das andere Ufer erreichte. Ich schaute nach oben, und erschrak. "Tut mir leid Hashirama, mir müssen nach Hause", sagte ich und zog meinen Bruder hinter mir her. "Wartet!", rief Hashirama und ich drehte mich um. "Wollt ihr mir denn nicht sagen, wie ihr heißt?" Ich lächelte:"Ich bin Tsuki und das ist mein Bruder Madara, unseren Nachnamen dürfen wir dir auch nicht sagen." Dann verschwanden wir zwischen den Bäumen. "Wer als erstes Zuhause ist!", rief Madara plötzlich und lief los. "Hey das ist unfair!", rief ich zurück und rannte ebenfalls los, zurück zum Lager des Uchiha Clans. Nach ein paar Sekunden hatte ich meinen Bruder eingeholt und lief an ihm vorbei. Schwer atmend blieb ich am Rand der Ansammlung von Zelten stehen. Kurz nach mir kam Madara an, er hielt sich die Seite und keuchte:"Irgendwann werde ich dich besiegen, Tsuki. Vielleicht nicht jetzt, aber schon bald." "Nii-san! Nee-san! Ihr seid wieder da!", ertönte eine Stimme und ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren, und fröhlichen, dunklen Augen kam auf uns zu gerannt. "Izuna. Na, was gibts denn?", fragte ich und wuschelte durch seine Haare. "Könnt ihr mit mir trainieren? Biiiitte!", bettelte der Kleine. "Tut mir leid, ich kann nicht", sagte Madara und Izuna machte ein trauriges Gesicht. "Aber ich. Komm mit, ich zeig dir nochmal das mit den Shuriken", schlug ich vor und er nickte begeistert. "Dann viel Spaß, bis später", verabschiedete sich mein Zwilling und ich machte mich mit Izuna auf den Weg in den Wald.

Am nächsten Tag gingen Madara und ich wieder zum Fluss um uns mit Hashirama zu treffen. Wir ließen eine Weile Steine hüpfen und kletterten dann auf einen kleinen Berg in der Nähe. Wir saßen auf einem Felsvorsprung und redeten lange. Wir sprachen über den Krieg und wie sehr sich jeder von uns Frieden wünschte.

Ab da trafen wir uns täglich an dem Fluss, kämpfen und planten die Zukunft. Doch ein einziger Tag sollte alles verändern...

Er fing ganz normal an, morgens wachte ich noch vor Sonnenaufgang auf und weckte Madara. Wir gingen in den Wald um zu trainieren, seit unserem ersten Treffen mit Hashirama war schon viel Zeit vergangen. Mein Bruder hatte mich inzwischen fast eingeholt, und mein einziger Vorteil ihm gegenüber war, das ich vor einer Woche mein Sharingan erweckt hatte. Ein paar Stunden waren vergangen, als plötzlich ein Bekannter von uns kam und sagte, das Vater mit uns sprechen wolte. Ich dachte es würde sich um etwas gewöhnliches handeln, doch ich hatte mich getäuscht. Als Madara und ich vor unserem Vater und Izuna saßen machte sich ein seltsames Gefühl in meiner Magengegend breit. "Madara, Tsuki. Dieser Junge, mit den ihr euch oft trefft, habt ihr eine Ahnung wer er ist?", begann Vater. "Was?!", rief ich überrascht. "Woher weißt du davon?" "Ich habe Izuna beauftragt, euch eine Zeit lang zu beschatten. Also, wisst ihr, wer er ist?", fuhr er eindringlich fort. "Wir wissen nur, das sein Vorname Hashirama ist", antwortete Madara. "Sein voller Name lautet Hashirama Senju. Er ist der Sohn des Oberhauptes vom Senju Clan", erklärte Tajima. Mein Augen weiteten sich und Madara stotterte:"W-Was? E-Ein Senju?" "Es stimmt, Nii-san", murmelte Izuna. Ich war sprachlos, konnte es nicht glauben, wollte das nicht glauben. Unser Vater erklärte uns, das er und Izuna Hashirama das nächste mal wenn wir uns treffen würden, eine Felle stellen wollten. Wir hatten keine andere Wahl als einzuwilligen und so gingen wir einige Stunden später zum Fluss. Meine Gadanken kreisten den ganzen Weg lang um Hashirama und was mit ihm passieren würde. Könnte ich ihn denn nicht einfach warnen? Nein, ich bin die Tochter von Tajima Uchiha, dem Oberhaupt des Uchiha Clans. Ich kann mich nicht einfach gegen ihn stellen. Außerdem ist er ein Senju, sein Clan hat schon alle meine Brüder, bis auf Madara und Izuna, getötet. Das werde ich nicht verzeihen können. Ich habe Rache für sie geschworen, selbst wenn das heißt, einen Freund zu verlieren. Plötzlich wurde ich von einer Hand zurück gehalten. Ich blickte auf und sah, das Madara seinen Arm vor meinem Bauch ausgestreckt hatte, ich wollte ihn grade fragen, was das sollte, als ich bemerkte, das wir bereits am Flussufer standen. Auf der anderen Seite raschelte das Gebüsch und Hashirama trat daraus hervor. "Wie wäre es", fing er an. "Wenn wir heute nicht reden, sondern nur Steine hüpfen lassen?" Ich war etwas verwirrt, doch Madara stimmte seiner Idee zu. Meine Bruder zog den Stein, den er gestern mitgenommene hatte, hervor und ließ ihn gleichzeitig mit Hashirama über das Wasser gleiten. Ich wollte mir grade ebenfalls einen Stein vom Ufer nehmen, als Madara mir unauffällig mit den Ellenbogen in die Seite stieß. Er deutete auf den flachen, grauen Gegenstand in seiner Hand. In ihn waren die Worte 'Rennt weg, Falle', eingeritzt. Ich sah ungläubig auf die Schrift, aber Madara rief auf die andere Seite:"Tut mir leid, Hashirama. Ich habe ganz vergessen, wir müssen noch etwas erledigen!" Er zog mich hinter sich her und auch Hashirama wandte sich zum gehen. Ich wollte grade protestieren, als es plötzlich auf beiden Seiten des Wassers in den Bäumen raschelte und an jedem Ufer zwei Gestalten erschienen. Bei uns waren es Tajima und Izuna, auf der anderen ein Mann, von dem ich wusste, das er das Oberhaupt der Senju war, und ein Junge, vermutlich Hashiramas Bruder Tobirama.

Schwester einer Legende - Seele ohne Frieden Where stories live. Discover now