15.

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Nach ein paar Minuten spürte ich leichtes Chakra hinter mir und drehte mich um. Die anderen hatten sich ebenfalls umgewandt und ich erblickte die drei Kinder. "Wir haben euch etwas zu Essen gegeben, was wollt ihr noch von uns?", fragte ich. Das Mädchen kam einen Schritt auf mich zu und zog etwas hinter ihrem Rücken hervor. Ich wollte grade nach einer Waffe greifen, als Jiraiya meinen Arm ergriff und den Kopf schüttelte. Ich wandte meinen Blick wieder zu dem Mädchen, die mir schüchtern eine gefaltete Papierblume entgegenstreckte. Erstaunt betrachtete ich das Papier. "Origami? Das ist wirklich sehr schön. Und das habt ihr für uns gemacht?", fragte ich und nahm die Blüte. Sie nickte. "Als kleines Dankeschön für das Essen."
Der orangehaarige trat vor. "Wir wollen, das ihr uns Ninjutsu beibringt! Damit wir uns verteidigen können!" "Nein. Jetzt verschwindet. Wir können uns nicht um euch kümmern, ihr müsst lernen alleine zurechtzukommen", sagte Oro mit Nachdruck. "Halt die Klappe, Baka", zischte ich ihn an.
"Ich werde mich eine Weile um euch kümmern", meldete sich Jiraiya zu Wort. Oro wollte protestieren, doch ich kam ihm zuvor. "Ich auch." "Aber..." "Kein 'Aber' Oro", fuhr ich ihn an. "Du und Tsuande kehrt nach Konoha zurück und wir bleiben erst einmal eine Weile hier", erklärte Jiraiya und Orochimaru gab sich geschlagen.
Ich machte mich mit dem Weißhaarigen und den Kindern auf den Weg um einen Unterschlupf zu suchen. Ein letztes Mal blickte ich über die Schulter und winkte den anderen beiden zu. "Bis bald Oro, Tsunade! Wir sehen uns!" Die beiden winkten ebenfalls und machten sich auf den Heimweg in die entgegengesetzte Richtung. "Also, wie heißt ihr drei den eigentlich?", fragte Jiraiya die drei. "Ich bin Yahiko, das ist Nagato und das Konan", stellte der orangehaarige die drei vor. "Das sind aber schöne Namen", sagte ich. "Kommt, lasst uns einen Unterschlupf suchen." "Halt, ihr habt uns noch nicht gesagt, wie ihr heißt", protestierte Konan. "Ach ja, stimmt. Ich bin Jiraiya und das Tsuki", antwortete Jiraiya. "Das sind auch schöne Namen", sagte Konan schüchtern. Ich legte ihr die Hand auf den Kopf. "Vielen Dank. Aber jetzt lasst uns gehen." Alle nickten und wir machten uns auf die Suche.

Nach kurzer Zeit fanden wir eine alte Holzhütte an einem kleinen See. "Das wäre doch eine gute Stelle, oder?", fragte Yahiko. "Ja, da hast du recht. Aber ich sollt erst einmal nachschauen, ob wirklich niemand anderes drinnen ist", sagte ich und zog mein Katana. Langsam ging ich auf das Haus zu. "Tsuki-sama!", erklang Konans Stimme hinter mir. Ich wandte mich um und blickte sie fragend an. Sie lächelte. "Pass auf dich auf!" "Keine Sorge, mir passiert schon nichts", rief ich grinsend.
Vorsichtig stieß ich die Eingangstür auf und blickte mich mit aktiviertem Sharingan um.
Niemand war zu sehen.
Ich betrat den nächsten Raum, doch auch dort war keine Spur einer anderen Person.
"Es ist alles in Ordnung", berichtete ich, als ich bei den anderen angekommen war. "Klasse! Dann können wir hier bleiben, oder?", fragte Yahiko hoffnungsvoll. "Klar doch", antwortete ich und wir gingen in das Haus.
Ein bisschen später hatten wir uns eigerichtet und machten uns auf Essenssuche. Zusammen mit Yahiko gingen Jiraiya und ich zum See. "Yahiko, weißt du, wie man Fische fängt?", fragte ich den Jungen. "Natürlich", antwortete er mit einem Grinsen.

Am Abend saßen wir um einen runden Tisch herum und teilten uns den Fisch den Yahiko gefangen hatte. "Der schmeckt ja richtig gut!", rief er und schon sich noch einen Bissen in den Mund. "Ja, mit meinem Feuerversteck ist ein Fisch schnell gebraten!", lachte Jiraiya. "Ich hätte das aber auch hinbekommen", warf ich grinsend ein. "Du hättest ihn zu Asche verarbeitet", widersprach der Weißhaarige zwinkernd. "Stimmt doch garnicht!", protestierte ich. "Oh doch. Das hättest du!" "Nein" "Doch" "Nein" "Doch!" "Du bist gemein Jiraiya!", rief ich gespielt beleidigt und warf ein Stückchen Fisch nach ihm, welches mitten in sein Gesicht klatschte.
Augenblicklich wurde es totenstill im Raum, bis ich anfing zu lachen. Jiraiya und Yahiko stiegen mit ein und schließlich begann auch Konan zu kichern.
Der Fisch rutschte langsam von Jiraiyas Gesicht herunter und fiel auf seinen Teller, dabei hinterließ er eine glitschige Spur auf Jiraiyas Haut. "Na warte!", rief er und warf ebenfalls ein Stückchen nach mir. Ich duckte mich und es traf die Wand hinter mir. "Verfehlt!", rief ich triumphierend und schob mir das letzte Stück des Fisches, das auf meinem Teller lag, in den Mund.
Jiraiya und die anderen beiden aßen ebenfalls weiter.
Mein Blick wanderte zu Nagato.
Er saß schweigend da, die Haare verdeckten seine Augen.
Plötzlich lief ihm eine einzelne Träne über die Wange.
"Was ist denn, Nagato?", fragte ich und Jiraiya blickte ebenfalls auf.
"Ich...hab nur grade an meine Familie gedacht", murmelte er.
Ich wollte etwas tröstendes sagen, doch Yahiko kam mir zuvor.
"Hör auf zu heulen! Wegen Leute wie die werden Amegakure Ninja nicht ernst genommen!"
"Yahiko!", fuhr ich ihn an, doch Nagato unterbrach mich.
"Nein, er hat recht."
Er wischte sich die Träne aus dem Gesicht.
"Es ist großes Pech für Amegakure, das die drei Länder, zwischen denen es liegt verfeindet sind, so ein kleines Dorf ist ihnen hilflos ausgeliefert.
Aber die Unruhen werden bald zu ende sein und dann werden die Menschen ein größeres Verständnis für den Frieden entwickeln und ihr-", begann Jiraiya, doch Yahiko unterbrach ihn wütend.
"Wovon redest du bitte?! Unsere Eltern sind getötet worden, das ist viel schlimmer! Wenn die Leute irgendein Verständnis für Frieden entwickeln sollen, dann müssen sie das selbe erlebt haben, wie wir! Ich, ähm, ich weiß, das dem nicht so ist, und das bedeutet...es wird immer wieder Kämpfe geben."
Ich schluckte, er hatte recht.
Schon immer hatte es Kriege gegeben, und ich kannte keinen Weg, um das zu verhindern.
"Ich hasse Regen", fuhr der Junge fort.
"Dieses Land weint nur, es ist ein Feigling. Ich will das verändern, ich will es beschützen, wisst ihr."
Sein Blick wanderte zwischen Jiraiya und mir hin und her.
"Und ihr müsst mir dabei helfen, ich bitte euch, uns Nin-jutsu beizubringen, damit wir uns selbst helfen können."

Schwester einer Legende - Seele ohne Frieden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt