11.

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Ich blieb wie angewurzelt stehen. Die beiden Männer gingen auf einander los, genauso wie die beiden jüngeren. Hashirama stand ebenfalls mit großen Augen auf der anderen Seite und beobachtete das Geschehen. Unser und Hashiramas Vater wussten durch die vielen, bereits ausgetragenen Kämpfe, das sie in etwa gleichstark waren. Ihre einzige Chance bestand darin den Sohn des jeweils anderen zu töten und gleichzeitig warfen sie ihre Waffen nach den Kindern. Ich schrie auf, riss Madara den Stein aus der Hand und schleuderte ihn auf das Kunai, das auf Izuna zuflog. Dank meines harten Trainings traf ich die Waffe und veränderte ihre Flugbahn so, das sie ohne irgendwelchen Schaden anzurichten in das Wasser fiel. Das Katana meines Vaters landete nicht weit davon entfernt ebenfalls in der blauen Flüssigkeit, also nahm ich an, das Hashirama genauso gehandelt hatte wie ich. Tajima sprang zurück neben Izuna und der Senju tat es ihm gleich und landete bei Tobirama. Madara und ich stürzten vor die beiden und ich fixierte die beiden Senju mit eisigem Blick, bis Hashirama ebenfalls vor seine Familienmitglieder trat und mich leicht flehend ansah. "Mir ist egal wer ihr seid, wer jemandem, der einen meiner Brüder angreift, werde ich nie verzeihen können", sagte ich mit fester Stimme. Etwas leiser murmelte ich zu Hashirama:"Es tut mir leid...wir waren anscheinend nur träumende Kinder..." Der Braunhaarige wollte protestieren, doch Madara ergriff zuerst das Wort:"Wir hatten eine tolle Zeit, Hashiram, aber diese ist nun vorbei. Wie es scheint, können wir unsere unmöglichen Ideale niemals umsetzten." Ich drehte mich um und sagte:" Lasst uns gehen." "Aber...Madara...Tsuki...", protestierte Hashirama. Mein Kopf schnellte herum und ich warf ihm einen kalten Blick aus meinen Sharingan Augen zu, doch er redete unbeirrt weiter:"Wollt ihr wirklich schon aufgeben? Wir-" Ich unterbrach ihn und zischte:"Du bist ein Senju! Wäre das nicht so, hätte es anders verlaufen können, aber.." Madara beendete meinen Satz. "Dein Clan hat unsere Brüder getötet. Wir - oder auf jeden Fall ich - können dir nicht vergeben." Mit Erstaunen sah ich, das sich auch in seinen Augen das rot-schwarze Sharingan Muster gebildet hatte. Mein Vater, Izuna und Madara wandten sich zum gehen, doch bevor ich ihnen folgte warf ich dem Braunhaarigen noch einen hasserfüllten Blick zu. "Wenn ihr uns das nächste Mal begegnen, Hashirama Senju, dann werden wir beide dir als Uchiha gegenüberstehen", sagte ich kalt und verschwand ohne einen Blick zurück im Wald.

Wir beide hatten uns ab diesem Tag nicht sehr verändert, doch wir trainierten noch härter und wechselten nie wieder ein einziges Wort über ihn, über Hashirama Senju. Ein paar Jahre später starb unser Vater und Madara wurde das neue Clan Oberhaupt, ich war zwar ein paar Minuten älter, aber es war gegen die Tradition, das eine Frau den Clan führte. Er ernannte mich zu seiner Stellvertreterin. Wir zogen oft zusammen in Schlachten, doch wenn wir gegen die Senju kämpften, taten wir das nie gemeinsam. Ich wusste nicht warum, aber es war besser so, denn auch Hashirama war zum Oberhaupt seines Clans aufgestiegen. Es vergingen Jahre, ohne das sich auf der Welt etwas änderte, der Krieg ging weiter und inzwischen hatte ich die Hoffnung aufgegeben, das er jemals ein Ende finden würde. Und dann kämpfte ich das erste mal seit langen wieder gegen Hashirama. Madara war an diesem Tag im Lager geblieben und ich führte die Truppen in den Kampf. Die Kräfte waren einigermaßen Ausgeglichen, und dann entdeckte ich ihn. Seite an Seite mit seinem Bruder schlachtete er meine Clanmitglieder ab. Einen Moment lang blieb ich wie angewurzelt stehen, er hatte sich verändert. Seine Haare waren länger geworden und er sah würdevoller aus. Als ob er meinen Blick gespürt hätte, hob er den Kopf und blickte mich direkt an. Langsam gingen wir aufeinander zu, alles um mich herum hatte ich ausgeblendet, das einige was ich sah, war dieser Senju. Ich zog mein Katana und er tat es mir gleich. Ich stieß einen Schrei aus und rannte los, er mir entgegen. Unsere Klingen prallten aufeinander und wir sprangen zurück. Er formte einige Fingerzeichen und ein mehrere Holzstäbe flogen auf mich zu. Ich sprang in die Luft und wich aus. Währenddessen aktivierte ich mein Mangekyō, normalerweise genügte das normale Sharingan, doch das hier war etwas anderes. Mein komplettes Susano'o erschien und schlug mit seinem Schwert nach Hashirama. Dieser formte wieder Fingerzeichen und beschwor auf diese Weise eine hölzerne Statue herauf. Ein Kampf entbrannte, welcher so heftig war, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Um uns herum hatten alle aufgehört zu kämpfen und starrten uns an. Nach mehreren Stunden waren wir beide völlig erschöpft und mein Chakra war fast komplett verbraucht. Keuchend kniete ich am Boden und Hashirama lag mit dem Bauch nach unten auf der harten Erde. Doch sein Blick war entschlossen auf mich gerichtet. Ich wollte aufstehen, doch meine Beine gaben nach und ich sackte wieder nach untern. Plötzlich spürte ich einen Arm, der sich um meine Hüfte schlang und mich hochzog. Verwundert blickte ich zur Seite und sah direkt in die rot-schwarzen Sharingan Augen meines kleinen Bruders. "I-Izuna? Was machst du hier?", fragte ich schwach und er lächelte. "Dir helfen. In deinem Zustand kannst du unmöglich weiter kämpfen", sagte er eindringlich. "Aber ich muss", protestierte ich und sah wieder zu dem Senju. Inzwischen war auch ihm sein Bruder zu Hilfe gekommen, welcher mich mit seinem hasserfüllten Blick durchbohrte. "Nein", sagte Izuna bestimmt und sprach dann mit besorgter Stimme weiter. "Wenn du jetzt weiter machst, wirst du wahrscheinlich nie wieder kommen." Ich senkte den Kopf und murmelte:"Du hast recht. Wir sollten uns zurückziehen." Der Schwarzhaarige machte ein Handzeichen, das unseren Clanmitgliedern den Rückzug ankündigte.
Einige Zeit später saß ich mit vielen Verbänden am Körper im Büro von Madara und schilderte ihm was passiert war. "Es tut mir leid, das ich versagt habe. Das ist so erbärmlich!", endete ich und schlug frustriert mit meiner Faust auf den Tisch. Dann ließ ich meinen Kopf ebenfalls auf das Holz fallen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken und blickte auf. "Mach dich nicht fertig deswegen, ich habe es auch noch nicht geschafft. Es ist nicht deine Schuld", sagte Madara und lächelte beruhigend. Ich lächelte zurück und umarmte ihn. "Danke", flüsterte ich. "Wofür denn?", fragte er. "Wofür? Für einfach alles", murmelte ich ihn seine Schulter.

Schwester einer Legende - Seele ohne Frieden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt