Kapitel 96

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Jenna PoV:

Die Zeit verging und es wurde Sommer. Philipp hatte zwischendurch seine Phasen, doch er schaffte es mit unserer Hilfe da raus. In der Sommerpause waren wir uns einig, dass wir Urlaub brauchten. So weit weg wie möglich, deshalb buchten wir, eigentlich viel zu kurzfristig, einen Amerikatrip nach Florida. Unser privater Flug ging mitten in der Nacht vom Münchner Flughafen, was ein großer Vorteil war, denn Philipp, Lia und Jonas schliefen tief und fest. Währenddessen saßen wir mit Mario, Fabian, Irina und Felix hinten in einer kleinen Lounge zusammen und redeten endlich einmal wieder. "Sehen wir den Urlaub einfach als Neuanfang", flüsterte Mario und rieb sich über seine müden Augen. "Das wird ein harter Schritt", schnaufte Felix und schaute aus dem Fenster. Vor kurzem hatte er von Marco und meiner Schwester erfahren und kam damit einfach nicht klar. "Schlaf einfach ein paar Nächte über die Sache, dann lernst du damit zu leben", meinte Irina und strich ihm über die Schulter. "Besser hätte ich es nicht sagen können", schaltete sich Fabian ein. "Ich glaube Sorgen lassen sich am Strand im Paradies besser vergessen als alleine in den eigenen vier Wänden", sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Wasser. "Vielleicht ist es ja so", nickte Marios kleiner Bruder und lehnte sich zurück. Ich wusste wie er sich fühlte. Verarscht bis aufs Letzte und das von meiner kleinen Schwester. "Ich wusste es von Anfang an", begann er auf einmal wieder. "Was?", fragte ich. "Das das nicht gut gehen kann zwischen uns", fuhr er fort, "dass ich mich in die Schwester von der Freundin meines Bruders verliebe". "Ich finde die Zeit, die ihr hattet war wunderschön", meinte Fabian. "Sie war schön, jetzt könnte ich mich ohrfeigen dafür", seufzte er. "Junge du musst runterfahren", rief Mario auf einmal und klopfte ihm auf den Rücken, "wir fliegen nach Amerika Junge!" "Family Götze goes America", scherzte Felix und versuchte sich ein Grinsen zu unterdrücken. "Kannst ruhig grinsen", schmunzelte Irina. Laut Plan sollten wir gegen elf Uhr morgens in Miami landen. Als ich in die weißen Gesichter meiner Familie schaute merkte ich auch, dass wir diesen Urlaub mehr als nötig hatten. Um Mitternacht machte ich es mir auch auf einem der bequemen Sitze bequem und schob meine Lehne nach hinten. "Bekomm ich gar keinen Gute-Nacht-Kuss?", fragte Mario, als er sich neben mich setzte und schaute zu mir rüber. "Bist du nicht alt genug dafür?", lachte ich und beugte mich zu ihm rüber. "Jetzt auf einmal oder was?", beschwerte er sich und sah es nicht für nötig ein Bisschen auf mich zu zu kommen. "Komm weiter her!", jammerte ich, weil ich fast auf den Boden des Ganges fiel. "Du kannst auch bei mir schlafen", meinte er und hielt mir seine Hand hin. "Ich glaub du spinnst", lachte ich und schlug seine Hand weg. "Willst du ein 'du kannst auch mit mir schlafen' hören?", wollte er wissen. "MARIO!", hörte ich Fabian und Felix von der Sitzecke schreien hören. "Hört mal auf zu spannen!", beschwerte er sich. "Ich will dich daran erinnern, dass neben dir deine Söhne liegen", meinte ich und zog mich wieder zurück. "Mädchen stell dich nicht so an", zischte Mario und rappelte sich auf und lief auf mich zu. "Gute Nacht", grinste er und drückte mir seinen Mund auf seine Lippen. "KNUTSCHEN!", brüllte Fabian, doch Mario ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. "Und der soll zwei Jahre älter sein als ich", schmunzelte er in den Kuss hinein. Als es mir dann doch zu innig für die Öffentlichkeit wurde zog ich meinen Kopf zurück und gab ihm einen Stups mit meinem Finger auf seinen Mund. "Den Rest gibts später im Hotel", flüsterte ich und zog meine Decke über meinen Körper. "Das merk ich mir", antwortete er und machte es sich auch gemütlich. Richtig gemütlich war es nicht, doch ich war so erschöpft vom Packen, dass mir direkt die Augen zu fielen, auch wenn Felix und Fabian noch lauthals Karten spielten. Aufgeweckt wurde ich von Jonas Geschrei. Ein Blick auf die Uhr auf einem der Bildschirme zeigte vier Uhr am Morgen. Nachdem ich ein wenig mein Gehirn betätigt hatte und ausgerechnet hatte, dass wir noch ca. zwei Stunden zu fliegen hatten stand ich auf und nahm meinen Sohn auf den Arm. Weil alle durch die Zeitverschiebung schon fast wach waren waren sie es jetzt erst recht. "Guten Morgen Sonnenscheiiin", rief ich und gab meinem Sohn einen Kuss auf seine rotgeweinten Wangen. Als er mich sah war er wieder leise und schmiegte sich an meine Brust. "Wenn der einmal nicht schreien würde", hörte ich Philipp stöhnen. "Dir auch Guten Morgen", rief ich und warf ihm eine Kusshand zu. "Immer diese gute Laune", seufzte Mario und drehte sich noch einmal herum. Nach einer Stunde waren alle dann wach und saßen in der Sitzecke. "Frühstück gibts wenn wir gelandet sind okay?", erklärte Irina und strich Lia eine Strähne aus dem Gesicht. Als der Flieger gelandet war stiegen wir aus, bedankten uns bei den Kapitänen für den sicheren Flug und klärten schnell die Sachen mit dem Rückflug. Dann suchten wir uns zwei Taxen und ließen uns zum Hotel in den Florida Keys. Die Fahrt dauerte ewig lang, doch die Landschaft war im Sonnenaufgang wunderschön. Nach zwei Stunden standen wir vor einer großen Villa, weit abgelegen vor den anderen Häusern und den Strand konnten wir schon leise hören. Ich verdrückte mich schnell mit Jonas vom Taxi, weil ich den Preis für die meilenlange Fahrt gar nicht hören wollte. "Ist das nicht schön hier Lia?", rief ich, weil sie vor mir herlief und alles genau inspizierte. "Ja", grinste sie und begann zu springen und nahm meine Hand. Fabian holte den Schlüssel heraus und schloss die Haustür auf. "Ach ja Jenna, nur zur Information", lachte er, "wir haben kein Hotel, sondern ein Haus". "Heißt das ihr müsst euch von mir gekochtem Essen zurecht finden?", wollte ich wissen. "Leider", seufzte er und trat ein. Ich war höchst beeindruckt von diesem Haus. Als wir hereinkamen schaute ich direkt durch eine Glasfront aufs Meer. "Wow", staunte ich und genoss den Moment. Das ganze Haus war mit grauen und weißen Farben verziert und sah extrem modern aus. Nachdem wir alle Koffer hereingeschafft hatten stritten wir um die Zimmerverteilung und Mario und ich erkämpften uns zwar das Kleinste, doch es hatte einen Balkon mit Blick aufs Meer. Neben uns im Zimmer schlief noch Felix und der Rest blieb einen Stock tiefer, sogar für Jonas hatten wir ein eigenes Zimmer. "So jetzt brauchen wir aber was gescheites zu essen", rief Mario und schnappte sich seinen Geldbeutel und Fabian um Einkaufen zu fahren. Schon im Vorraus hatten wir uns zwei Range Rover gebucht um damit ein Bisschen herum zu kurven. Nach einer halben Stunde waren die Beiden wieder da und ich räumte mit Irina den Kühlschrank ein, während Felix den Tisch deckte auf der Terrasse. Mich wunderte es, dass Philipp noch nicht jammerte, denn er war immer richtig stinkig, wenn er nichts zu essen bekam, doch die Aussicht aufs Meer ließ ihn das anscheinend vergessen. "So hier ein Brötchen für die Herzdame", grinste Mario und gab mir ein Brötchen über den Tisch. "Bist du kitschig", prustete ich und öffnete die Marmelade, die sie neu gekauft hatten. "Ich will ins Meer", rief Philipp, als er gelangweilt seine Cornflakes in sich hineinschaufelte. "Rede mal nicht so herablassend", ermahnte Felix ihn. "Hä?", fragte mein Sohn. "Du möchtest ans Meer", korrigierte Felix. "Als wie wenn du das sagen würdest", lachte Fabian. "Das wäre Jonas nicht passiert", schüttelte er den Kopf. "Der kann nicht reden", meinte Mario. "Der hat aber einen Paten, der ihn zurechtweißt", entgegnete Felix. "Komm schon Philipp hat auch einen guten Paten", entgegnete Irina. "Ich mein ja nur", sagte er leise, "das kann man auch netter sagen". "Man kann auch alles kritisieren was man will", grinste Fabian und klopfte seinem Bruder auf den Rücken. "Was wollt ihr denn jetzt alle", jammerte Philipp. "Du hast nichts falsch gemacht Cowboy", lachte Mario. Das Felix nicht viel von Marco hielt war uns allen wohl klar und weil wir wir fast alle, außer Mario, die gleiche Meinung teilten sagten wir auch nichts gegen Felix Aussage. Ich freute mich einfach nur auf drei Wochen Sonne, Strand und Familie. Endlich konnten wir den ganzen Stress vergessen. Vollgas ins Paradies!

So in einer Stunde geschrieben, heute ein Bisschen kürzer! Kommentiert kommentiert kommentiert! ♥





Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Where stories live. Discover now