zwei

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Eren's POV

"Mein Grund ist reine Rache. Ich habe mir geschworen, alle Mörder in den Zellen schmoren zu lassen, bis zu ihrem bitteren Tod."

Er war klug. Klüger als ich erhoffte. Jedoch machte es mich stolz zu wissen, dass ich mit meiner Annahme direkt ins Schwarze traf. Meine Augen waren was Besonderes für ihn.

"Nicht schlecht, Bursche.", gratulierte er amüsiert. "Du hast aber was vergessen."

"Was?", zischte ich zwischen meinen Zähnen und versuchte mich auf den Sitz zu halten. Ich war kurz davor, sein dreckiges Grinsen aus dem Gesicht zu polieren.

Lässig stand er auf, lief mit eleganten Schritten zu den Gittern und hielt sich daran fest. "Ich bin der Corporal.", flüsterte er bedrohlich, aber zugleich verführerisch.

Ich konnte mich nicht mehr auf den Sitz halten.

Mit einem lauten Knall kippte der Stuhl zur Seite. Mit stampfenden Schritten wagte ich mich näher an die Gitter. "Es interessiert mich einen Scheiss wer du bist.", knurrte ich. "Du hast nichts besseres verdient, als verlassen und vergessen in den Zellen zu verrecken."

Schneller als erwartet, packte er mich an meiner Veste und zog mich mit voller Wucht an sich. Meine Brust schlug hart auf die Metallstangen auf. Unsere Gesichter berührten sich fast. Diese plötzliche Nähe liess mich versteinern.

"Du kennst mich gar nicht. Verurteile andere nicht für ihre Taten.", warnte er und ich hasste es zuzugeben, dass er mich einschüchterte.

"Taten sind was einen ausmachen.", konterte ich mit einem unsicheren Flüstern und versuchte seinen eisernen Griff zu lockern.

Seine Hände fühlten sich kalt an. Langsam fing mein Mut an zu schrumpfen und ich riss verzweifelt an seinen Fingern.

Er druckte aber nur noch fester und seine andere Hand schlängte sich hinter meine Hüfte, um micht noch näher an ihn heranzuziehen.

Mir wurde der Ernst der Sache schlagartig klar. Ich war in einer verdammt gefährlichen Situation. Jedoch blieb mir nichts anderes übrig, als ihm in die Augen zu starren.

"Falsch.", sagte er und fing an mein Gesicht zu begutachten. "Es sind nicht die Taten, die einen ausmachen. Es ist die Vergangenheit und Herkunft. Ich mache diese Dinge nicht ohne Grund."

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und gab auf, mich gegen ihn zu wehren. "In der Befragung hast du gesagt, du machst es aus Spass."

"Tch. Bist doch nicht so klug wie ich dachte.", sagte er verächtlich. "Denkst du ernsthaft, ich würde euch die Wahrheit sagen?"

"So oder so bist du ein achtloser Bastard.", zischte ich verbissen und überlegte mir, ob ich ihm ins Gesicht spucken sollte, entschied mich aber des Klügeren.

Seine linke Hand um meinem Kragen strich nun runter über meine Brust, während dem er mir die folgenden Worte ins Gesicht hauchte: "Achtloser Bastard oder nicht, ich bin es wert gefoltert zu werden, stimmt's?"

Die Provokation konnte nicht offensichtlicher sein. Dieses Grinsen und der verführerische Ton verdrehte einem den Kopf.

Die Wut packte mich, jedoch hatte er sie unter Kontrolle. Schlussendlich war er derjenige, die sie herbeirief. Ich schnaufte erzürnt durch die Nase, schwieg jedoch.

(Editing) Heartless Lover || ereriWhere stories live. Discover now