vier

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Eren's POV

*  * *

Beschissenerweise habe ich ihn verfehlt. Werfen war nie wirklich meine Stärke, weshalb ich stolz auf mich sein konnte, dass ich nah genug an ihn heran kam.

Zumindest konnte ich den Notfallknopf betätigen, welcher sich unter den Schreibtischen versteckte. Betätigt man diesen Knopf wird ein Alarm bei jedem Mitarbeitertelefon ausgelöst. Nun durfte ich noch solange hier überleben, bis die Verstärkung antreten würde.

"Sag mal, spinnst du?!", schrie er mich an.

Der sagt ich spinne?!
HA!
Wer ist derjenige, der Augen ausreisst?!

Zu meinem Eigenschutz packte ich gleich einen zweiten Computer und hielt in mir schützend vor den Körper. Er war jedoch mit seinem Telefonat beschäftigt, welches ich nicht recht verfolgen konnten. Jedoch war mir im Klaren, dass ich nicht mehr lange Zeit hatte, bis seine Leute kommen würden. Und dies würde umso mehr Mist bedeuten.

Jedoch hörte ich die erlösenden Sirenen in der Ferne. Ein unkontrollierbares Grinsen breitete sich über mein Gesicht aus. Endlich war die Situation wieder unter Kontrolle. Oder dies war, was er mich glauben liess für wenige Sekunden. Denn mit einem einzigen Schuss zog er die Dunkelheit herbei.

"Levi Ackerman! Verlassen Sie die Station mit erhobenen Händen! Sie sind umzingelt!", erklang es von aussen. Jemand sprach durch einen Lautsprecher.

Ich geriet in Panik als ich Schritte hörte, die sich schnell und sicher näherten. In meiner Panik drehte ich mich um und wollte wegrennen. Jedoch bedachte ich nicht, dass ich in dieser Dunkelheit nichts sah, weshalb ich ziemlich schnell über einen Stuhl stolperte und laut umfiel.

Er fand mich ganz schnell. Ich klammere mich an den Glauben, dass er sich auf Grund meines Stürzen orientieren konnte und mich so fand. Wenn nicht, war er ein wirkliches Monster. Ein Wesen, welches sich bei Nacht und kompletter Schwärze noch besser bewegte als bei helllichten Tag.

Er kletterte über meinen zu Grunde gefallenen Körper. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr und Nacken.

"Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns sehen, Eren."

Bevor ich antworten konnte, spürte ich eine kalte Spitze einer Klinge an meinem Hals.

"Unser Wiedersehen wird.. schmerzhaft sein."

Seine Worte verschwanden mit dem wehenden Luftzug. Der Druck auf meinem Rücken war verschwunden. Ich hätte wieder atmen können, aber ich tat es nicht. Irgendetwas drückte noch meine Brust zusammen. Ich war kurzatmig, mir war es schwindlig, ich hätte erbrechen können.

Ich konnte nicht nach ihm suchen. Ich wollte nach einer Taschenlappe greifen und ihn durch die ganze Station jagen, aber ich lag nur da. Ich zitterte am ganzen Leib. Es war ein grauenhaftes Gefühl.

An ein Wiedersehen wollte ich nicht denken. Und so konzentrierte ich mich auf meine Atmung, die weiterhin kurz und eher keuchend war. Ich schnappte nach Luft, nach einer Art von Erlösung von diesem Druck, der sich beim besten Willen nicht löste. Ich spürte den kalten Boden an meiner Wange und den rechten Knöchel, der mir schmerzte.

Habe ich mich vertreten? Habe ich meinen Fuss gebrochen?
Blute ich noch?

Ich spürte plötzlich die Hitze an meinem Arm und Oberschenkel, wo das Blut noch sickerte. Es war wenig, nicht genug um mich zu töten. Jedoch genug damit ich wusste, dass er geübt ist mit dem Messer. Er wusste ganz genau wie tief er mich schneiden musste um mir Angst zu machen.

(Editing) Heartless Lover || ereriWhere stories live. Discover now