Kαριтєℓ 5

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"Wir sind da..."

Ich schloss meine Augen auf und fand mich in einer Küche wieder. Es war die Küche von meinem Zuhause.

Jemand stoß die Tür auf und ich sah wie meine Mutter mit einer Flasche in der Hand hinein kam. Die Flasche stellte sie am Tisch ab, welches schon gedeckt war. Ein klingen erklang und sie machte sich auf den weg zur Haustür und schloss diese auf. Ein Mädchen mit gesenktem Blick betrat das Haus, stellte ihren Rucksack erschöpft im gang ab und streife sich ihre Schuhe von den Füßen.

"Alles okay Schatz?", fragte meine Mutter das Mädchen mit dem gesenktem Kopf.

"Jaa! Alles okey.", verließen die Worte mein altes Ich.

"Sicher Crystal?", sagte sie.

Ich weiss noch genau was mir in diesem Moment durch den Kopf ging. Was ich in dem Moment fühlte.

"Ja Mum, Schule war bloß etwas anstrengend", ein gezwungenes lächeln bildete sich auf meinen Lippen, dieses falsches, unehrliches und schmerzvolles lächeln reichte ihr um nicht weiter zu fragen.
Denn dieses lächeln war für sie das Gegenteil. Es war für sie ein ehrliches, etwas erschöpftes von der Schule, aber dennoch glückliches lächeln.
Und noch heute Frage ich mich, war sie so blind oder konnte ich einfach nur überzeugt lügen.

Meine Mutter und ich saßen am Tisch und aßen, mein Vater war arbeiten.

"Mum?", fing ich an.

"Ja?"

Ich fühlte regelrecht diesen Moment wieder, es war als ob ich alles noch mal durchmachte, dieses Gespräch mit meiner Mutter, die Gedanken und Gefühle. Als wäre ich wieder in der Vergangenheit, nur dass ich weiss was danach alles passieren wird.

Ruhig beobachtete ich mich selber und wusste das ich gerade meinen ganzen Mut sammelte um die nächsten Worte über meine Lippen zu bringen.

"Ich würde gerne die Schule wechseln.", sagte ich schnell.
Meine Mutter schaute überrascht und wusste nicht was los war.

"Wie kommst du darauf?", fragte sie verdutzt.

Was sollte ich jetzt sagen, dachte ich mir damals. Ich könnte doch nicht einfach erzählen das ich von allen gemobbt werde nur weil ich mal so dumm war und ich mich in einen Jungen verliebt habe, der dies einfach ausgenutzt hat.

"Ich- ehm... Ich komme nicht mehr so gut mit den Leuten da aus.", sagte ich zögernd.

"Wie meinst du? Was ist passiert", bohrte sie nach.

Verdammt, warum konnte ich damals nicht einfach meine Klappe halten.

"Ehm, ich- also es ist so-..", ich konnte meinen Satz nicht zu Ende bringen und versuchte erneut den Satz zusammenzufassen.

"Ich- ich kann einfach nicht mehr zu Schule, sie machen sich alle jeden Tag über mich lustig, erzählen Sachen über mich und versuchen mich bloß zustellen.", mit gesenktem Kopf saß ich vor meiner Mutter, spielte mit meinen Händen. Irgendwie, war eine Last von meinen Schultern gefallen. Aber einerseits war es mir mehr als unangenehm und eine schwierige Situation. Ich habe gehofft diese Situation nie wieder erleben zu müssen, doch nun stehe ich hier, vor mir selbst, vor meiner Mutter. Ich bin zurück in der Vergangenheit, die ich versucht hatte zu verdrängen, aber jetzt stehe ich davor und kann all die schmerzen fühlen.

"Wie meinst du das Crystal? Warum sollten sie sich über dich lustig machen...?", sie legte ihre Gabel und das Messer zur Seite. Ihre Blicke durchbohrten mich, ungläubig sah sie mich an.
Ich fand keine Worte für die richtige Antwort, wusste nicht was ich machen soll. Am besten wäre ich weit weg von dem ganzen, von jedem, genau das wäre es...

Doch leider muss uns die bittere, schmerzhafte und dunkle Realität wieder einholen. Unsere träume verblassen in Sekunden schnelle, denn immer wieder merken wir auf die, nicht nette Art und Weise, das wir das Träumen lassen sollten. Denn träume machen dir Hoffnungen und unnötige Hoffnungen zerstören dich, denn die Wahrheit lässt nicht lange auf sich warten.

"Crystal?", die Stimme meiner Mutter holte mich und mein altes Ich zurück.

Dieser Tag, war der Tag an dem ich gemerkt hatte das ich keine Eltern habe die hinter mir stehen. Vielleicht ist ihre Reaktion normal nach denn Sachen die mein altes Ich ihr gleich erzählen wird. Aber vielleicht, hatte ich zu viel von ihnen erwartet. Ja, vielleicht hatte ich wirklich zu viel erwartet.
Womit?
Damit das sie für mich da sind.

"Mum... Ja-James hatte als i-ich bei ihm war, Betäubungsmittel in meine Getränk gemischt.", nun platze alles aus mir heraus, Tränen strömten meine Wange hinunter und bei dem Anblick von mir selbst in dieser Situation, wurden meine Augeb glasig.

"Ich kann mich an nichts mehr er-erinnern. Er hat Bilder von mir gemacht, während ich ge-geschlafen habe, ohne meine K- Kleidung und sie dann weiter geschickt...".

Nach diesen Worten schluchzte ich ohne Unterbrechung. Mein ganzer Körper zitterte und die Tränen wollten kein Ende finden.

Und was sagte meine Mutter dazu?

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Meinungen? :D

LG, Sara ♥

The Humanity has killed me... (Ff) Abgeschlossen✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt