Kαριтєℓ 11

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"Ich bin wieder da!", rief jemand durch das Haus.

"Hallo? Crystal?", rief diesmal mein Vater, als er keine Antwort bekommen hatte. Er hat wohl meine Schuhe unten gesehen.

Ich hörte wie er die Stufen Stück für Stück hoch kam. Stück für Stück näher an meine Leiche.
Nein! Er darf mich so nicht sehen...
Ich stand auf und stellte mich vor die Treppe, um ihn den weg zu versperren. Um das geschehene, ungeschehen zu machen.
Doch er kam immer näher an das Ende der Treppe.

"Dad stop, bitte bleib stehen.", beide Arme streckte ich aus, damit kein weg zum durchgehen blieb.

"Daddy nein!", schrie ich, aber er lief einfach durch mich durch. Ich war Luft, mehr nicht.
Mit bebenden Schultern und schluchzern, die meine Kehle verließen, drehte ich mich zu ihm um. Vor meiner Zimmertüre blieb er stehen und klopfte an.

"Crystal, kleines können wir reden?", sagte er mit liebevoller Stimme. Mal wieder bekam er keine Antwort von mir. Wie denn auch?
Er legte die Hand auf die Türklinke und drückte diese langsam runter.
Als er ein leeres und verwüstetes Zimmer vor fand, sah er sich geschockt um.

Ein ängstlicher Blick hatte sich auf seinem Gesicht gebildet als er wieder aus dem Zimmer kam. Er sah das die Badezimmertüre angelehnt war und lief mit schnellen schritten auf sie zu. Eigentlich hatte ich die Türe auf geschoben, doch das ist der Beweis, dass man was geschehen war nicht ändern konnte.

"Crystal bist du hier?", fragte er während er die Türe Aufriss und aufeinmal stehen blieb. Seine Augen sahen unglaubwürdig auf den blutvergießten Boden.

"Nein, nein Crystal.", kamen die Wörter unglaubwürdig aus seinem Mund. Mein Vater kniete sich auf den Boden und legte seine Hände auf meine Wangen.
"Nein.", Tränen flossen seine Wange entlang und fielen auf den Boden, wo sie sich mit dem Blut vermischten.
Er hob meinen leblosen Körper hoch und trug mich die Treppen runter zum Auto. Immer wieder flüsterte er, mir wird es wieder besser gehen. Immer und immer wieder.
Ich und Tyler liefen meinem Vater und meinem leblosen Körper hinterher. Wir sahen zu wie er mich hinten hin legte und dann selber schnell einstieg. Somit fuhr er Vollgas davon.

"Zum Krankenhaus, ich muss zum Krankenhaus Tyler.", sagte ich aufgebracht und mit meinen nerven am Ende.

Tyler streckte mir seine Hand entgegen, ich legte meine Hand auf seine und schloss sofort meine Augen.
Als ich sie paar Sekunden später wieder auf machte, befanden wir uns vor dem Eingang.
Ich sah wie das Auto von meinem Vater direkt vor den Eingang fuhr und stehen blieb. Hektisch stieg er aus und tug mich von hinten raus.

"Hilfe! Meine Tochter braucht Hilfe!", schrie er als er mit mir in seinen Armen zum Eingang rannte. Eine Krankenschwester holte eine liege, wo mich mein Vater drauf legte. Dann kam noch eine Krankenschwester mit einem Arzt dazu.

"Bitte helfen sie meiner Tochter, sie ist noch zu jung. Bitte... ", jedes einzelne Wort klang schmerzvoll. Er weinte ununterbrochen.

Der Arzt sah mein Handgelenk und legte dann zwei Finger an meinen Hals um meinen Puls zu fühlen.
Mit einem gequälten Gesicht blickte er zu meinem Vater.

"Tut mir leid, aber es ist zu spät...", sagte der Arzt und mit diesen Worten brach eine Welt für meinen Vater zusammen.

"Nein! Sie ist nicht tot, meine Tochter lebt. Bitte helfen sie ihr doch.", mein Vater legte seine linke Hand auf mein Kopf und strich meine Haare immer wieder nach hinten. Der Arzt schüttelte bloß mitfühlend seinen Kopf und sagte: "Mein Beileid." Somit verschwand er immer mehr aus dem Blickfeld.

Eine Krankenschwester legte eine weiße dünne Decke über meinen Körper und schob mich weg.
Mein Vater viel auf die Knie.

"Meine Tochter ist nicht tot, bringt sie zurück. Bitte bringt sie zurück. Sie ist noch zu jung...", am Anfang schrie er die Wörter, doch am Ende wurde er immer leiser.

Es fühlt sich so an, als ob mein Herz bei dem Anblick in tausend Stücke zerfetzt wird. Ich gehe mit wackeligen Füßen auf ihn zu und knie mich neben ihn.

"Komm zurück Crystal..."

"Ich bin hier Daddy."

The Humanity has killed me... (Ff) Abgeschlossen✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt