Dieses Kapitel widme ich der lieben freakymaze57, vielen Dank für die lieben Worte.
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Die Laternen erhellten die Straße mit Licht. Autos fuhren mit gewissen Zeitabständen an uns vorbei, während wir am Gehweg entlang liefen. Wir waren gerade auf dem Weg zu meinen Eltern. Die letzten Menschen in deren Traum ich erscheinen werde.
Tyler sah nachdenklich aus. Ich nutze dies und musterte ihn mir genauer. Wie war es nur möglich, dass ich mich nach dem Unfall nicht mehr an so einen wunderschönen Jungen erinnern konnte."Hab ich irgendwie etwas im Gesicht?", ein teuflisches grinsen bildete sich langsam auf seinen Lippen. Mein Mund klappte auf und ich sah peinlich berührt zur Seite.
"Tut mir leid.", murmelte ich leise.
"Das du mich anstarrst? Muss dir doch nicht leid tun. Es ist normal das man etwas schönes betrachten möchte.", sein grinsen zierte immer noch seine schmalen Lippen und so langsam fing ich an zu lächeln.
"Pff eingebildet.", sagte ich nur und Tyler zog eine Augenbraue hoch.
"Eingebildet also, hmm?", sagte er und sah mir tief in die Augen. Ich erwiderte seine Frage mit einem:"Ja."
"Wäre ich eingebildet, dann hätte ich alles dafür getan um meinen Frieden zu finden.", er hielt kurz inne und fuhr dann fort. "Auch wenn es heißen würde, dass du schmerzen erleiden müsstest..."
Ich wusste nicht genau was er damit meinte, doch dieser Schmerz der in seinen Augen wieder gespiegelt wurde, brach mir das Herz.
"Wie hättest du denn deinen Frieden gefunden?", fragte ich vorsichtig. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich es überhaupt wissen wollte oder sollte. Dennoch wartete ich gespannt auf seine Antwort.
"Ich- Ich müsste genau das machen, was du gerade machst. Mich mit den Leuten ausprechen und verabschieden.", er stoppte und stellte sich vor mich hin. Mit seinen Händen, die größer als meine waren, umschloss er mein Gesicht.
"Ich habe meinen Frieden nicht gefunden, weil ich mich von dir nicht verabschieden konnte. Wäre ich in deinem Traum geschlichen, dann hättest du dich an alles erinnert. An das mit uns und das ich bei dem Unfall gestorben bin. Verstehst du Crystal? Ich wollte nicht das du leidest und Schmerz fühlst. Ich wollte nicht das du wegen mir trauerst. Mir hat es schon genug weh getan was du erleben musstest wegen James. Zu wissen das du dann noch mehr wegen mir leiden müsstest, hätte mich zerstört. Ich bin nicht am Leben, ja, aber ich fühle immer noch. Ich fühle jeden einzelnen Schmerz."
Verdutzt sah ich Tyler an und
brachte kein Wort mehr raus. Er konnte sich einfach nicht von mir verabschieden, weil jeder versuchte mich vor diesen Erinnerung zu bewahren. Nur wegen mir ist er immer noch hier."Tyler- das tut mir so leid. Wenn ich doch nur wüsste. Ich-", Tyler unterbrach mich in dem er anfing zu sprechen.
"Dir Crystal muss gar nichts leid tun. Denn du kannst dafür nichts. Du wusstest nicht mal das eine weitere Person im Wagen war. Egal wie doof das jetzt auch klingt, am Ende haben wir doch noch zueinander gefunden. Halt auf irgendeine Art und Weise, natürlich hätte ich gewünscht das es andere Umstände wären aber nun ist das jetzt so.", sagte Tyler und lächelte mich warm an. Mal wieder wusste ich nicht was ich sagen sollte, weswegen ich ihn diesmal einfach in die Arme fiel. Er tat mir gleich und schloss seine Arme um mich. Ich fühlte mich jedes mal geborgen in seinen Armen. Er gibt mir das Gefühl beschützt zu werden vor all dem was noch passieren wird.
Als wir uns dann langsam wieder lösten liefen wir weiter, in Richtung, zu meinen Eltern."Okay, wir sind da.", kam es von Tyler, als wir vor dem Haus meiner Eltern standen. Ich murmelte ein "Ja.", und sah mir das Haus weiterhin an. Wenn man das Haus so betrachtet ahnt man gar nicht was die Menschen da drinnen durch machen mussten und noch immer durchmachen müssen. Ein schönes Haus, der den Anschein macht, als würden da glückliche Menschen leben. Doch wer würde je auf die Idee kommen, dass der Mann welcher da drinnen lebt, der sonst immer so freundlich ist, einem immer an lächelt, vor kurzem seine Tochter Blut verschmiert daheim vorgefunden hat.
Wer würde je auf die Idee kommen, dass die Frau welche da drinnen lebt, die sonst immer mit ihrem Leben zufrieden war und nach etlichen Fehlgeburten sich endlich ihr Wunsch von einer kleinen Familie erfüllt hatte, ihre einzige Tochter verloren hat. Wer würde je auf die Idee kommen, was für Menschen in so einem Haus leben, was für Geschichten in ihnen stecken.
Ganz genau. Niemand.
Im Endeffekt ist ein Haus, welches von außen schön aussieht eine Fassade, der Menschen einen anderen Eindruck verschafft. Nur der wo wirklich in dem Haus wohnt weiß wirklich, was da drinnen vor sich geht.Ein Arm schlung sich um meine Schulter und zog mich näher an sich. Ich legte meinen Kopf auf Tylers Brust und so verweilten wir für ein, zwei Minuten.
"Ich bin bereit.", sagte ich leise. Tyler verstand sofort und verschränkte unsere Hände mit einander. Wie auch so oft schloss ich aus diesmal meine Augen. Ein Wind wehte kurz durch meine Haare und ehe ich meine Augen wieder öffnete standen wir im
Schlafzimmer meiner Eltern.Sie lagen da, Arm in Arm geschlungen. Es sah so aus als ob sie sich gegenseitig schützen wollten. Vielleicht vor Alpträumen oder vielleicht auch vor dem aufwachen, denn dann heißt es weiter zu leben.
Ich hörte ein leises schluchzen, welches von meiner Mutter kam. Hatte sie einen Alptraum? Ich würde es gleich erfahren. Doch sie so zu sehen, wie sie in den Armen von meinem Vater lag und nach halt suchte, weil sie einen Alptraum hat, tat weh. Ich Begriff immer mehr was ich Ihnen mit meinem Tod an tat. Verdammt tut das weh.
Ich wünschte, dass dieser Autounfall vor drei Jahren nie passiert wäre. Ich wünschte, dass Tyler damals nicht gestorben wäre. Ich wünschte mir, dass ich niemanden außer Tyler geliebt hätte. Ich wünschte, dass es nie soweit gekommen wäre. Man, ich wünschte mir, heute nicht hier stehen zu müssen."Hey...", eine Hand legte sich auf meine linke Wange und streichelte sie sanft. Noch immer überwältigte mich das Gefühl, so etwas spüren zu können. Tyler lehnte seine Stirn an meine und schloss seine Augen, ich tat ihm gleich.
"Ich weiß, es ist nicht einfach, dich jetzt von Ihnen verabschieden zu müssen. Aber plage dich bitte nicht mit Gedanken voll, die dich zerstören...", hauchte Tyler. Ich konnte nicht anders und somit floss mir eine Träne die Wange hinunter. Tyler wischte diese jedoch mit seinem Daumen weg bevor sie runter fallen konnte und nahm mich in die Arme.
"Pschhht... Ist schon okay Engel.", ich fragte mich wie er es mit mir aus hielt, wie er nach drei Jahren in dem er wegen mir keinen Frieden fand, immer noch so liebe voll zu mir sein konnte.
Wir trennten uns langsam wieder und er lächelte mich aufmunternd an. Ich lief um das Bett herum zu der Seite meiner Mutter. Wieder ertönte ein leises schluchzen.
Ein Gefühl von Angst schlich sich in mein Körper. Denn die Vermutung, dass sie wegen mir schlecht träumte beunruhigte mich.
Sanft legte ich meine Hand auf ihren Kopf und schloss die Augen.
Die ganze Umgebung wurde düster. Graue, dichte Wolken lagen im Himmel. Eine Menge riesiger Bäume, die weit nach oben ragten, ließen die Umgebung nicht gerade freundlicher wirken. Aber wie sollte auch so ein Ort freundlich wirken. Wie könnte den ein Friedhof freundlich wirken. Es ist und war schon immer ein Ort der Trauer.In etwas weiterer Entfernung hörte ich gewimmer und als ich mich umsah, erblickte ich auch eine kleine Menge schwarz gekleideter Menschen. Ich lief hin und quetschte mich durch die trauernde Menge. Ich wusste was ich als nächstes sehen werde, aber wollte gar nicht erst daran denken.
Ich gelang durch und traf auf meine Mutter die mit dem Rücken zur mir gedreht, neben einen Grab auf den Knien saß. Neben meinem Grab..."Mama!", rief ich. Mit einem hörte sie auf zu weinen und drehte sich zu mir.
"Crystal...", sagte sie leise und unglaubwürdig. Sie sah mir mit ihren glasigen Augen tief in meine Augen. Und dann passiert etwas womit ich gar nicht gerechnet hatte.
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The Humanity has killed me... (Ff) Abgeschlossen✅
FanfictionDein Körper stirbt, aber deine Seele lebt weiter... ~ "Was fühlst du?" zog mich eine sanfte Stimme in die bittere Realität. "Wut" "Auf Wen?" Tyler stand direkt hinter mir, doch ich blickte ihn nicht an. Ich sah stur denn langen Gang an, wo ich we...