Chapter 6~ F wie "Freiheit"

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Tony P.o.V

Unruhig laufe hin und her, während ich darauf warte das mein Kaffee fertig wird. Dieses schlechte Gewissen muss doch langsam aufhören.

Das leise Knarzen meines Bettes ist zu hören. Ist die immer noch da?

Ich war schon mit Jamie Joggen, Duschen, habe mich gestylt und die schläft immer noch seelenruhig in meinem Bett?

Ich hätte es voraussehen müssen. Gestern als ich auf dieser Party angekommen bin war die schon so anhänglich. Jedoch wurde ich gegen Mitternacht immer betrunkener, so dass ich mich dann unabsichtlich mit ihr abgegeben habe.

Ich kann nur froh sein das Jamie nichts davon mitbekommen hat. Sie würde mich wahrscheinlich umbringen wenn sie es jemals herausfindet, doch das wird sie nie.

Die Gefahr, dass ein Mädchen oder ein anderer Student mich verpetzt ist zwar nicht gerade gering, jedoch setze ich auf mein Schauspielerisches Talent und meine Überzeugungsgabe. 

Ich erinnere mich an gar nichts von gestern Nacht. Ich weiß nur, das das schlechte Gewissen, mir die Luft aus den Lungen raubt.

Mit der vollen Tasse dampfendem Kaffee lehne ich mich an das Fensterbrett und betrachte den Ausblick von dem Küchenfenster aus.

Frei wie ein Vogel müsste man sein. Keine Sorgen, keine Probleme. Einfach nur frei sein.

Oder denkt ihr ich mache das hier alles freiwillig?

Ich könnte mich weigern, jedoch weiß ich wie das endet. Es wäre nicht das erste Mal wenn meine Familie jemanden zu Grunde richtet. Doch das ist ein anderes Thema.

So schlimm ist es hier ja auch wieder nicht. Ich meine, dass hier ist Stanford. Der Traum jedes Studenten.

Insgesamt wohnen wir in diesem kleinen Haus zu sechst, jeder hat sein eigenes Zimmer und Bad, Wohnzimmer und Küche wird geteilt. Die Räume sind aber schon so gestaltet, dass eine passende Anzahl von Leuten hier rein passt.

Von hinten umschließen zierliche Hände meine Hüften.

So, jetzt geht es los.

Mit gespielt zermürbendem Gesichtsausdruck wende ich mich zu der hübschen schwarzhaarigen.

"Was ist denn los?", fragt sie sogleich.

"Ich-", dramatische Pause.

Vorsichtig legt sie eine Hand an mein Kinn. "Was, was ist mit dir?"

"Ich war gestern so betrunken und konnte nicht mehr richtig denken." Erneute Pause. "Ich war wie benebelt."

"Du hast eine Freundin.", stellt sie nüchtern fest. Keinerlei Wut oder Anspannung, einfach Neutral.

Endschuldigend ziehe ich sie eine freundschaftliche Umarmung und und flüstere ein "Es tut mir Leid."

Sie versprach mir mit niemandem darüber zu reden und ging dann sogar ohne großen Aufstand.

Ach, wenn es doch nur immer so einfach wäre. Manche machen immer so einen riesen Drama daraus, so dass man sich immer die krassesten Geschichten ausdenken muss, während sie schlafen.

~

Die letzte Vorlesung zieht sich wie ein Kaugummi, welcher nach ungefähr zwei Sekunden nicht mehr schmeckt, in die Länge.

Die Vorstellung das Jamie gleich zu mir kommt, ist das einzige welches mich davon abhält meinen Kopf auf den Tisch zu legen und zu schlafen. Nur weil ich sie ab und an betrüge, heißt es nicht, dass ich nicht gerne meine Zeit mit ihr verbringe. Sie ist so wie ich, nur als Mädchen.

Devil is a Good GirlWhere stories live. Discover now