IN THE END, LOVE WILL NEVER DIE

503 41 5
                                    

IN THE END, LOVE WILL NEVER DIE

Chapter 12~ L wie Love/ Liebe    OR Let her go

"Verdammte Scheiße", fluche ich laut, bleibe abrupt stehen und drehe mich im Kreis. Nicht schon wieder!

Reiß dich zusammen, irgendwann wirst du dir den Weg schon merken, spreche ich mir innerlich selbst zu.

Ich stecke mir meine Kopfhörer zurück in die Ohren und jogge den selben Weg zurück den ich falsch gegangen bin. An der nächsten Abbiegung wende ich mich nach rechts und hoffe inständig auf dem richtigen Weg zu sein.

Der Park ist vollgestopft mit Kindern, Hunden und genervten Eltern, doch das stört mich nicht, ich konzentriere mich einfach auf die Musik die in meinen Ohren dröhnt und darauf, nicht versehentlich über einen Hund oder ein Kind zu stolpern was sich mir plötzlich in den Weg stellt.

Und tatsächlich. Keine viertel Stunde später stehe ich vor dem Gebäude. Verschwitzt, aber glücklich öffne ich die Tür und werde direkt begrüßt. "Na, lange nicht gesehen, kleine."

"Ich wette ich kann mehr Gewichte als du heben", kontere ich, mit einem Blick auf die Hantelbank, im vorbeigehen. "Wir können es ja mal ausprobieren, wenn du keine Angst hast gegen eine kleine Assistenzärztin zu verlieren."

"Immer große Sprüche klopfen! Wir werden es ja sehen", ruft er mir hinter her, doch ich verschwinde schon um die nächste Ecke.

In Schlängellinien laufe ich um die herumstehenden Menschen in dem Fitnessstudio und bahne mir so einen Weg zum Büro durch. Ohne anzuklopfen öffne ich schwungvoll die Tür, doch nur Eric sitzt hinter seinem Computer am Schreibtisch und hat Papiere vor sich liegen. "Dein Verlobter ist im Ring", sagt er ohne aufzublicken.

"Auch schön dich zu sehen, Eric", erwidere ich nur. Doch so ist er nun mal, immer mit seinen Papieren beschäftigt. Kreide bleich sitzt er in seinem Schreibtisch Stuhl, die Rollos auf halbmast, dabei könnte man meinen, er will die australisch Sonne aus dem Büro verbannen. Doch dabei ist sie gerade bei dieser Jahreszeit recht angenehm.

Immer noch Lächelnd wende ich mich wieder ab und will die Tür hinter mir schließen, als mir im Augenwinkel ein Bild auffällt. Es zeigt uns an dem Tag, an dem er den Boxclub eröffnet hat, kurz nach dem ich Seattle für immer verlassen hatte und ein neues Leben hier in Australien angefangen habe, das ganze ist schon fast sechs Jahre her. Sechs Jahre in denen ich kaum Kontakt zu meiner Familie hatte, zwar haben sie sich damit abgefunden das ich jetzt hier leben will, doch sie verstehen meine Gründe nicht. Ich wende meinen Blick von dem Bild ab und schließe die Tür, so wie ich es immer tue wenn ich an meine Familie denke.

Wenn Blake damals nicht aufgewacht wäre, wüsste ich heute nicht wo ich wäre. Wenn er mich in meinem Beschluss nicht noch mehr verstärkt hätte, hätte ich bestimmt gekniffen. Er hat verstanden warum ich das tun muss und das hat mir die Sache um einiges erleichtert, er war auf meiner Seite, er war nicht sauer auf mich, ich liebte ihn von ganzem Herzen und er mich, aber das änderte nichts daran das ich weg musste.

Einige Minuten beobachte ich ihn dabei wie er im Ring steht und schaue in einfach nur an. Womit habe ich nur so jemanden verdient? Bis er endlich mit der Stunde fertig ist dauert es noch einige Zeit, doch dann kommt er endlich zu mir und zieht mich in eine lange Umarmung. "Hey, mein Engel", flüstert er mir in Ohr und ich kann nicht anders, als ihn wie ein verliebtes Huhn anzuschauen. "Ich muss die was erzählen!", er strahlt von einem Ohr zum anderen.

"Ich habe mit meinen Eltern telefoniert, sie würden sich sehr freuen wenn wie Weihnachten zu ihnen kommen würden, was sagst du? Aber...ehm, wenn du nicht willst dann müssen wir nicht, ich meine..."

"Oh Blake! Das ist toll! Ich würde mich sehr freuen", und das tue ich wirklich. Seine Eltern haben die erste Zeit nachdem wir Weg sind kein Wort mehr mit ihm geredet, bei seinem Vater hätte man sich das denken können, aber seine Mutter, so eine Herzens gute Frau... "Wie alt sind deine Geschwister jetzt? So wie wir damals?"

"Ja, leider. Sie werden es mir übel nehmen, das ich nicht da war."

"Sie werden es verstehen", flüstere ich ihm auf Zehenspitzen gestellt, in sein Ohr.

"Das hoffe ich, ich will nicht das sie mir die Schuld für das ganze Chaos geben."

"Auch wenn sie das tun, wir hatten keine andere Wahl. Du hattest keine andere Wahl", versuche ich ihn zu beruhigen. "Sie werden es verstehen."

"Ja, aber ich..."

Vorsichtig lege ich ihm meine Hände auf die Schulter um ihn zu beruhigen. "Blake! Hör jetzt auf. Alles wird gut, du wirst dich mit ihnen vertragen, außerdem soll Kelsey doch eine meiner Brautjungfern werden, da kann sie nicht sauer sein!"

"Du hast ja recht."

"Genau. Und jetzt sieh zu das du wieder in den Ring kommst und dich ablenkst. Wir reden heute Abend. Ich liebe dich."

Frisch geduscht und glücklich setze ich mich mit Block und Papier auf die Couch. Ich muss später noch zur Nachtschicht ins Krankenhaus und will mich dafür noch kurz ausruhen.

Meine krakelige Handschrift springt mir fast entgegen und am liebsten würde ich den Block wieder zuklappen. Die einzigen Wörter die ich bisher geschrieben habe sind Blake und Gelübde.  Irgendwie wollen mir nicht die richtigen Worte einfallen die ich ihm sagen will. Er bedeutet mir so viel und ich habe keine Ahnung wie ich meine Gefühle in Worte packen soll.

"Blake,

Wer hätte vor neun Jahren ahnen können, dass wir heute hier zusammen stehen? Zu spät habe ich bemerkt das der Hass auf dich, einzig und allein Neid war. Ich war neidisch darauf, das du sein konntest wer du bist, dass du den Mut hattest du selbst zu sein! Und das bewundere ich noch immer an dir. "Aller Anfang ist schwer" sagt man doch so schön, aber uns wurden keine Steine in den Weg gelegt, sondern Felsen. Felsen die wir immer und immer wieder überwinden mussten und doch stehen wir hier gemeinsam und werden heute Heiraten. Heiraten! Kannst du es fassen?

Ich liebe dich mehr als ich es jemals in Worte fassen könnte. Ich habe vor dich nie wieder herzugeben (nur das du es weißt!). Wir werden alle Hürden meistern, versprochen. Du musst nur daran glauben, so wie du an uns geglaubt hast als ich es nicht mehr getan habe."



Devil is a Good GirlWhere stories live. Discover now