16. Kapitel

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Weinend lief ich die Straßen entlang, die nicht von den Lichtern beleuchtet wurden. Jetzt passte der Satz von Elsa in dem Film Frozen The past is in the past perfekt. Nur im Unterschied zu ihr, dass esbei mir im negativen Sinne gemeint war. Alles was mit meinem früheren Leben zu tun hatte, war nun Vergangenheit. Die fünfeinhalb Monate, die ich hier war, hatte ich versucht, diesen Gedanken zu ignorieren und dank Temari konnte ich es nun nicht länger aus meinen Gedanken streichen.
Es tat schrecklich weh, nicht mehr meine Eltern, meinen Bruder Tom und meine kleine Schwester Lisa sehen zu können (und das, obwohl ich mich ständig mit meinen Eltern gestritten habe, weil meine Geschwister normal Namen hatten und ich den wahrscheinlich bescheuertsten Namen auf Erden hatte). Mir fehlten auch die Ratschläge von Nadja oder auch nur mal mit ihr rumalbern. Ich könnte noch weitere tausend Dinge aufgezählen wie zum Bespiel mein eigenes Bett.

Plötzlich wurde mein Arm von hinten festgehalten. Mein erster Gedanke:
Hilfe! Das ist doch hoffentlich nicht der fette Mops,der nicht tanzen kann, um mich zu vergewanltigen, wie er es mir gedroht hat!
Und da ich lieber früher als später Vorsichtsmaßnahmen ergriff, hatte Neji eine Hand in der Fressen. Ich lief sofort rot an.
"Oh... H-Hey. Da-D-Das tut mit wirklich leid."
Immerhin hatte es die erwünschte Wirkung und er ließ los, was mich aber nicht daran hinderte, mir zu wünschen, dass ein Loch sich unter mir auf tun wird und ich rein falle und nie wieder heraus komme.
Er schaute mich komisch an. Entweder es hat ihn noch normal ein Mädchen und Gesicht geschlagen oder aber ich hatte etwas im Gesicht.
"Du hast geweint?"
Nein, ich habe lachend den Saal verlassen und aus lauter Freude habe ich mein Gesicht in einer der vereisten Regentonnen gesteckt, damit jeder denkt, dass ich geweint habe.
"Nein. Ich habe nur so getan."
Vorsicht, Sarkasmus.
"Bist du immer so sarkastisch?"
"Nur wenn es mir schlecht geht", murmelte ich in der Hoffnung, dass er es nicht hört. Aber natürlich wollte mir irgendeiner mir eins auswischen.
"Was ist denn los?"
"Nicht. Mit ging es noch nie besser."
Er schaute mich mit einem Das-glaubst-du-doch-selbst-nicht-Blick an.
"Ok. Nichts das dich beunruhigen müsste."
Jedes Wort, das aus meinem Mund kam, wurde immer bissiger und leider auch etwas schrill.
"Und wieso? Du hast hier doch sonst niemanden hier, dem du sich anvertrauen könntest."
"ICH SOLL MICH DIR ANVERTRAUEN?!!"
Jetzt weinte ich auch noch.
"NENN MIR EINEN GUTEN GRUND, WESHALB ICH DAS TUEN SOLLTE."
Meine Sicht verschwamm durch die Tränen. Ich fühlte auch noch Wut, Enttäuschung und Einsamkeit.
"Schh... Beruhig' sich erst mal."
"ICHSOLLMICHBERUHIGEN!!? DAS GLAUBST DU DOCH WOHL SELBST NICHT."
Ich hob meine zu Fäusten geballten Hände, um -ganz ladylike- auf ihn drauf zu schlagen.
"Ich bin die jenige, die der Vogel im Käfig ist." Dabei tippte ich an seine Stirn, die mit Bilden verbunden worden war. "Du bist doch nur Hinata verbunden. Ich aber sitzte in einer völlig fremden Stadt fest, in der Leute mich entweder erstechen oder vergewanltigen wollen, mit einem mehr oder weniger gut aussehenden Bewacher, der wahrscheinlich von Tsunade geschickt wurde, um mein Wissen zu erhalten! Dabei komme ich mir so vor, als wäre ich Sasuke, der Orochimaru etwas geben kann, was Orochimaru nicht hat und haben will! Außerdem vermisse ich meine Familie und das Einzige, was ich haben will, ist mein altes Leben!"
Erst jetzt merkte ich, dass ich mich so richtig verplappert habe.
Er hielt meine Hände fest, damit die nicht auf ihn einschlugen, auch wenn ich viel zu schwach war.
"Du hast Tsunade angelogen?!"
Ich drehte meinen Kopf zur Seite um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen.
"Kannst du mal nicht der Spitzel sein, sondern einfach Neji?"
Schweigen.
Die Tränen liefen mir immer noch über das Gesicht.
Plötzlich drückte Neji mich an sich.

Woher wusste sie von meinem Mal und dem Vergleich mit dem Vogel? Das Einzige mal, als das die Öffentlichkeit erfuhr, war an dem Tag, an dem ich gegen Naruto verloren habe. Und da war Tatsumaki definitiv nicht da. Es machte mir Angst zu wissen, dass sie von meinem Tot, meinem Mal und noch von vielen mehr von mir wusste.

"Ich muss dir etwas sagen", flüsterte Neji mir ins Ohr...

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Und wie gefällt euch das erste halbwegs romantische Kapitel? Ich hoffe es ist nicht zu emotional geworden.

Neji HyugaWhere stories live. Discover now