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,,Rune? Rune, rede doch mit mir!". Ich atmete noch einmal tief durch und erzählte ihr dann, was zwischen Sprengi und der Frau von gestern vorgefallen ist. ,,Puhh", meinte sie nachdem sie ebenfalls alles wusste. ,,Und jetzt wissen wir nicht, wo er ist!", vollendete ich meine Erzählung. ,,Vielleicht ist er bei sich daheim. Wir können ihn ja mal besuchen gehen", schlug Lia vor. ,,Ja, wir können es ja mal probieren"

Nach einer kurzen Fahrt waren wir da und standen jetzt vor seiner Tür. Lia betätigte den Klingelknopf. ,,Also sein Auto ist auf jeden Fall da", fiel mir gleich auf. Gespannt warteten wir vor seiner Haustür. ,,JA?", schrie auf einmal jemand vom Balkon runter. ,,Sprengi! Können wir reinkommen?". Er nickte leicht und war dann ziemlich schnell verschwunden. Kurz drauf wurde uns die Türe geöffnet und wir traten ein. ,,Wollt ihr was trinken?", fragte er gleich nachdem wir uns auf seine Couch saßen. ,,Ja, bitte!", kam es von Lia und so besorgte uns Sprengi ein paar Flaschen und drei Gläser.

,,Warum wir hier sind, kannst du dir ja denken", begann ich vorsichtig. ,,Ist Alfred sauer?", wollte er sogleich wissen. Ich erzählte ihm, dass wir ihm gesagt haben, dass er dich erstmal in Ruhe lassen soll und wenn dann solle er auf Alfred zukommen. ,,OK... und, naja, wer weiß es von der Mannschaft?". ,,Nur noch Niclas!". Daraufhin beruhigte er sich wieder ein wenig, ich glaube nämlich es war ihm peinlich.

,,Und wie geht es jetzt bei dir weiter? Wie willst du damit umgehen?", meldete sich auch mal Lia zu Wort. ,,Ich versuche alles zu vergessen und hoffe einfach, dass es kein Nachspiel haben wird. Ihr wisst was ich meine. Und was das Training angeht, also ich werde ganz normal weitermachen und vielleicht den Trainingsrückstand auch wieder aufholen. Das lenkt mich zumindest ab.", erklärte er. ,,Alles klar", meinte ich zufrieden.

Lias Sicht

,,Ich geh mal kurz auf die Toilette", sagte Rune und verschwand. Jetzt saß ich hier mit Sprengi alleine und nutzte die Gelegenheit noch eine wichtige Frage loszuwerden. Unter vier Augen würde er es wahrscheinlich eher sagen wie unter sechs. ,,Du Sprengi?". ,,Ja?". ,,Was ist eigentlich nach eurer Nacht passiert, also heute morgen?". Ich schluckte einmal kurz und erzählte es mir dann tatsächlich. Ich wäre nicht böse gewesen, wenn er es nicht getan hätte. ,,Also wir waren bei ihr daheim. Sie hat mich heute Nacht dann zu sich geschleppt. Ich war ja bisschen angetrunken und habe mich auch nicht dagegen gewehrt. Heute Morgen ist mir dann klargeworden, was für einen scheiß Fehler ich begangen habe. Ich bin aufgewacht und habe in zwei von Make Up zugekleisterte Augen geschaut. Dann fiel mir erst alles wieder ein. Ich musste erstmal alle meine Klamotten zusammensuchen, die im ganzen Zimmer verteilt waren. Dabei hat sie mich natürlich auf Schritt und Tritt beobachtet. Das war mir echt unangenehm. Sie wollte mich noch aufhalten, ich habe ihr dann aber eine Ohrfeige gegeben und bin gegangen. Ich hoffe ich sehe die nie wieder!", platzte es aus ihm heraus. In der Zwischenzeit war Rune auch wieder da, er hat aber nur das Ende mitbekommen. ,,Oje! Aber das wird schon wieder!", sagte ich dazu. ,,Lia, wir müssen los!", erinnerte Rune mich. Eigentlich wollten wir ja nur kurz zu Sprengi. Wir verabschiedeten uns und fuhren dann zu Rune nach Hause

---1 Woche später---

Durch zärtliche Küsse auf meinem ganzen Körper wurde ich wach. Ich öffnete die Augen und sah Runes wunderschönes Gesicht vor mir. ,,Morgen Süße", flüsterte er leise. ,,Morgen", gab ich ein wenig verschlafen zurück. ,,Gut geschlafen?". Auf diese Frage nickte ich leicht. ,,Du machst dich jetzt fertig und dann gehen wir gemeinsam irgendwo frühstücken". Das klang gut, außerdem hatte ich eh Ferien, also war das kein Problem. Seit Ferienbeginn war ich kein einziges Mal mehr daheim. Meine Mutter war auch nie da. Immer mal wieder erzählte Jenny, dass sie bei ihnen daheim war, doch nun war auch ihr Vater nicht mehr aufzufinden. Nachdem Rune und ich noch eine Weile aneinander klebten, ging ich ins Bad, duschte mich, schminkte mich und lockte heute mal meine Haare. Danach zog ich mir noch was Ordentliches an und packte meine Tasche. Derweil richtete sich Rune im Bad und so kamen wir fast gleichzeitig unten an der Haustüre an.

Schlimmer kann es eh nicht mehr werden!Donde viven las historias. Descúbrelo ahora