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Ich schlinge ein Seil um seine Handgelenke. Er zuckt.

"Psht.", sage ich.

Er guckt mich an. Will etwas sagen. Ich lege eine Hand auf seinen Mund und schüttle den Kopf. Ich hole meinen schönen und doch so gefährlichen Lippenstift heraus. Eigentlich ist es kein Lippenstift, sondern ein Messer. Ich muss nur etwas daran drehen. Die Klinge wird sichtbar. Meine Hand liegt noch auf seinem Mund. Er schüttelt den Kopf, versucht der Tortur zu entgehen. Ich blicke ihm in die Augen.
Quälend langsam hebe ich das Messer und ziehe es an seinem Schlüsselbein entlang. Er geht einen Schritt zu weit zurück. Das war ein Fehler! Brutal ramme ich die Klinge unter sein Schlüsselbein. Den Schrei hört man bestimmt bis in eine andere Welt. Die Wunde blutet. Ich lege meine Lippen darauf und sauge daran. Es schmeckt leicht metallisch. Er wimmert. Ich lasse von seinem Schlüsselbein ab und wende mich dem Hals zu. Dann beisse ich in seine Lippe.

"Psht Baby, psht.", flüstere ich.

Ich löse die Fesseln hinter seinem Rücken. Vorsichtig legt er seine Hände auf meine Hüfte.

"Alles ist gut mein Schatz", nuschelte ich gegen seine Lippen.

Es ist wieder der gleiche Typ von gestern. Zwei, drei Mal so ein Traum?


Die Angst kriecht mir den Rücken hinunter. Wie lange liege ich schon auf diesem Boden und keiner hat es bemerkt? Die Schatten im Zimmer tanzen und die Wände kommen näher. Ich halluziniere anscheinend. Ich will hier raus. Alles dreht sich. Ich habe Angst. Ich möchte nicht in eine Psychiatrie. Nein.

Ich schlage meinen Kopf auf den Boden. Immer wieder. Angst. Blitze schießen durch meinen Kopf. Ob es Schmerz ist kann ich nicht erkennen. Ich kann mir nicht erklären woher das alles kommt. Wo sind meine Eltern, meine Schwester?

Stirb! brüllt mir eine Stimme ins Ohr. Ich sehe mich um doch da ist niemand. Farben bewegen sich im schnellen Wechsel vor meinen Augen. Mich vor Schmerzen auf dem Boden windend schreie ich.

Be an Angel  Where stories live. Discover now