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Leicht außer Atem werfe ich mich auf das Bett. Das lief jetzt mal gar nicht gut. Ich bemerke eine hübsche kleine Vase auf einer anmutigen Kommode neben der Tür und gehe hin. Als ich sie hochhebe rutscht sie mir aus der Hand.

"Fuu...", beginne ich, doch schon zerschellt sie mit einem ohrenbetäubendem Klirren auf dem Fußboden. Vor Schreck springe ich ein paar Schritte zurück und halte mir die Ohren zu. Erst als ich sicher bin, dass kein Geräusch mehr zu hören ist nehme ich die Hände runter. Vorsichtig lausche ich, ob jemand etwas davon mitbekommen hat. Glücklicherweise, scheinen sie alle noch beim Essen zu sein.
Mit dem Fuß schiebe ich die Scherben unter die kleine Kommode.
Langsam lasse ich mich auf mein Bett fallen. Schnell streife ich mir die Schuhe von den Füßen und ziehe die Decke bis zum Kinn. Mal wieder Zeit in eine heile Traumwelt zu versinken.

Er liegt auf dem Boden, in sich zusammengesunken. Ein Schnitt ziert seinen Hals. Ich trete zu ihm hin und lecke das Blut von dem Schnitt. Sachte küsse ich darauf und langsam wird er unsichtbar. Weiter küsse ich zweimal auf seine Lippen. Er öffnet die Augen.
"Wenn du dich immer noch umbringen willst, dann komm, wir gehen zusammen."

Ich ziehe ihn hinter mir her und er folgt. Auf dem Weg zur Brücke greift er meine Hand. Am Brückengeländer sehe ich ihn fragend an und klettere darauf.

Ich kann sowieso nicht sterben. Ich würde danach einfach aufstehen.

Er springt vom Geländer herunter und zieht an meiner Hand.

"Komm her, ich kann das nicht!", bittet er mich, "bitte, ich kann dich nicht sterben sehen."

Ich hüpfe neben ihn. Ich grinse. Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Kommst du mit nach Hause?", fragt er. Ich nicke. Greife sein Handgelenk und laufe.

Bei ihm Zuhause legt er sich auf sein Bett. Ich platziere mich auf seinem Bauch und puste ihm ins Gesicht.
"Ich muss dir noch was sagen.", eröffne ich ihm. Fragend sieht er mich an.
Statt zu antworten, öffne ich meinen Mund und entblöße meine Zähne. Geschockt guckt er auf meinen Mund.

"Würdest du mich töten?"
"Nein, dich niemals." Erleichtertes Ausatmen.

"Würdest du mich beißen?", fragt er weiter. Ich grinse.

"Nur wenn du willst.", lächle ich, "Wenn du mir vertraust."

"Ich vertraue dir." Ich lege meinen Kopf an seinen Hals und lege meine Lippen daran, ohne sie zu bewegen. Merklich spannt er sich an, doch ich tue ihm nichts. Er ist so süß. Sanft küsse ich den Kiefer entlang.

"Kannst du dich mal selbst beissen?", bittet er mich. Ich verdrehe die Augen und wähle mein Handgelenk. Blut tritt aus, ich sauge einen Moment und lecke dann ein paar Mal darüber.

"Gesehen?", frage ich. Zögernd nickt er.

Er dreht sein Hals und sieht mich bittend an.

"Was willst du?", grinse ich.

"Du weißt das doch."

"Bitte mich darum!" einen Moment warte ich. "Wenn du nicht willst, kann ich es lassen."

"Beiß mich!" Geht doch, denke ich mir und beginne seinen Hals zu lecken. Sanft punktiere ich mit einem Zahn die Haut. Stöhnend windet er sich, während ich sein Blut sauge.

Zufrieden kuschel ich mich auf seinem Bauch ein.


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