Prolog

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Ich bin Sayo Karatashi und bin 13 Jahre alt mit strohblonden Haaren.
Ich lebe jetzt schon seit 3 Jahren in dieser Psychatrie. Die Ärzte machen immer häufiger Experimente mit mir. Und alles nur wegen meinem Auge und meinen Eltern. Meine Eltern hassen mich. Als ich noch bei ihnen wohnte, haben sie mich jeden Tag gequält. Sie drückten ihre Zigaretten an mir aus, schlugen mich oder sperrten mich tagelang in meinem Zimmer ein. Freunde hatte ich keine. Sie hatten Angst vor mir und mobbten mich deswegen. Sie hatten wegen meinem Auge Angst vor mir. Die Ärzte gaben mir irgendwann eine Art Augenklappe. Sie sagten, sie wollen nicht von meinem Auge angestarrt werden. Aber mir war inzwischen alles egal. Ich sehnte mich nur noch nach dem Tod. Alles war besser, als hier. Ich hockte in einer Ecke zusammengekauert in meinem Zimmer, als die Tür aufging. Mehrere Ärzte zerrten mich aus meinem Zimmer und brachten mich in einen Raum nebenan. Ich saß nun gefesselt auf einem Stuhl. "Was macht ihr mit mir?", fragte ich emotionslos. "Das wirst du schon noch sehen.", brummte ein Arzt, der mir mehrere Spritzen, die mit Kabeln verbunden waren, in meine Arme und Beine stach. Dann nahm er ein paar Saugnäpfe(?), die ebenfalls mit Kabeln verbunden waren und befestigte sie an meinem Kopf. Die Ärzte gingen aus dem Zimmer raus und ich hörte ein piepen. Plötzlich spürte ich, wie Strom durch meinen Körper floss, aber es schmerzte nicht, es war eher ein kribbeln. Danach kam ein zweites Piepen. Diesmal war der Strom stärker und ich biss meine Zähne zusammen um nicht zu schreien. Beim dritten Mal hielt ich es nicht mehr aus und schrie. So ging es ein paar Mal weiter, bis ich schließlich ohnmächtig wurde. Ich bekam noch mit, wie die Ärzte reinstürmten und etwas sagten, dass ein normaler Mensch längst tot wäre. Dann war alles schwarz...

"Bin ich tot?", murmelte ich, als ich aufwachte. 'Nein.', hörte ich eine Stimme in meinem Kopf sagen. Ich hatte diese Stimme schon immer im Kopf. Ich weiß nicht, was oder wer es ist, oder ob ich es mir nur einbilde. 'Die Tür. Öffne die Tür.', wies mich die Stimme an. Ich rappelte mich auf und schlurfte zur Tür. Ich stieß sie langsam auf. "Sie ist tatsächlich offen.", staunte ich und riss meine Augen erstaunt auf. Die Stimme lotste mich durch mehrere weiße Gänge, die knapp beleuchtet waren, bis ich irgendwann an einer Treppe vorbei kam und die Stimme sagte:'Geh nach oben.' Ich ging langsam die Stufen hinauf. Oben angekommen öffnete ich eine Tür und schon stand ich auf dem Dach des Gebäudes. Das Haus war von Hochhäusern umgeben, deren Größe mich zum Staunen brachte. Ich sah nach oben in den klaren Himmel. "Wie lange ist es her, dass ich das letzte Mal den Himmel gesehen habe.", seufzte ich und ließ die Sonnenstrahlen auf mein Gesicht strahlen. Der Wind wehte meine Haare aus meinem Gesicht. "Hey! Mädchen! Was machst du hier oben?!", brüllte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah einen Arzt, der auf mich zu lief. Ich stolperte erschrocken nach hinten. "Ich will nicht zurück.", hauchte ich und drehte mich um. Ich stand an der Kante des Daches und konnte unten die winzigen Menschen und Autos sehen, die am Boden herumwuselten. Ich tat einen Schritt nach vorne und im nächsten Moment flog ich unaufhaltsam gen Boden. Ich hörte Schreie von Leuten, die sahen, wie ich sprang. Ich landete auf einem Gehweg und ich spürte, wie meine Knochen brachen. Dann wurde wieder alles schwarz...

Dem Schicksal kann man nicht entkommenWhere stories live. Discover now