Kapitel 13

15.2K 594 21
                                    

Eine Woche ist nun vergangenen seit ich wieder Zuhause bin.
Ich wollte es zuerst nicht glauben und dachte es sei ein schlechter Scherz, jedoch stimmte es. Meine Mutter war tot. Die Frau, die mich zur Welt brachte und mich groß zog. Sie schenkte mir so unglaublich viel Liebe. Und nun?
Nun ist sie nicht mehr hier und ich hoffe bitterlich, dass sie an einem besseren Ort ist.

Ich lag in meinem Kinderzimmer auf meinem kleinen Bett und dachte nach.
Es klopfte und Lynn, das Mädchen aus dem Rathaus, kam in mein Zimmer.
,,Eve, es gibt Abendessen. Kommst du?", fragte sie. Ich schüttelte nur den Kopf und gab ihr damit zu verstehen, dass ich keinen Hunger hatte. ,,So geht das nicht weiter! Du kannst dich doch nicht von morgens bis abends in dein Zimmer einsperren und nichts essen und trinken. Komm runter, es gibt auch zum Nachtisch Erdbeeren.", versuchte sie mich aus meinem kleinen Versteck zu locken. Ich ließ mich überreden.

Wir aßen zusammen und ich erzählte ihr noch von früher.
,,Als es so viel geschneit hat und wir zusammen draußen im Wald waren, wir haben einen riesigen Schneemann gebaut und als wir wieder nach Hause fahren mussten, wolltest ich ihn in den Kofferraum legen. Das hat natürlich nicht geklappt und wir sind ohne ihn nach Hause gefahren. Da musste Mama sogar einen neuen bauen, weil ich so geweint habe.", sprach ich. Lynn lächelte nur glücklich.
Sie hatte Recht. Es tat gut aus dem Zimmer zu kommen.

Es klingelte an der Tür und Lynn ging aufmachen. Ich vernahm nur dumpfe Stimmen, bis Lynn mit Louis im Esszimmer stand. ,,Er wollte zu dir, Eve."
Ich nickte nur und ging mit Louis in mein Zimmer.
,,Was möchtest du hier?", fragte ich leise.
,,Eve, er braucht dich. Ich bitte dich, komm wieder zurück. Er ist nicht mehr der selbe. Das Rudel wird daran kaputt gehen.", sagte er und guckte mich mit seinen Welpen-Augen an.
,,Warum kommt er selbst nicht?", frage ich. Louis schluckte.
,,Er schläft gerade seinen Rausch aus. Vincent hat mich geschickt, da er sein Beta ist."
,,Er betrinkt sich?"
,,Wenn er nicht trinkt, dann liegt er im Bett und weint. Er meint, dass er fühlen könnte, dass es dir nicht gut geht. Er ist so schwach im Moment. Bitte, komm zurück."
Ich konnte nicht Nein sagen.
Ich nickte.
,,Ist ok. Ich packe Sachen ein."
,,Danke! Eve, du bist die Beste.", sagte er und fiel mir um den Hals.

Nachdem ich ein paar Sachen in meinen Rucksack packte, gingen wir auch schon runter.
,,Lynn? Ich muss gehen. Ich hoffe du bist nicht sauer. Du schaffst das, ok?", sagte ich und umarmte ihn ganz fest. ,,Ist gut. Melde dich bald, auch wenn es nur ein Anruf ist. Ich hab dich lieb, Eve.", sagte sie und brachte uns zur Tür.
Wir stiegen in das Auto von Louis ein und er fuhr mich wieder in den Wald.

Als wir am Haus ankamen, stand Rose schon vor dem Eingang. Sie lief auf mich zu und umarmte mich. ,,Ich hab dich vermisst. Mach ihn wieder normal. Ich halte es sonst nicht mehr länger mit ihm aus.", sagte sie und löste sich langsam von mir.
,,Ich hab dich auch vermisst.", sagte ich und lächelte sie an.
Wir gingen rein und Louis zeigte auf das Wohnzimmer.
Ich verstand und ging rein.

Nathan lag auf der Couch und neben sich eine Flasche Captain Morgen.
Wer trinkt denn puren Rum?
Ekelhaft.

Ich schlich mich zu ihm. Er war anscheinend wach.
,,Eve!", schrie er überrascht durch das ganze Haus.
,,Du bist wieder da! Komm her.", sagte er nun in einer normalen Lautstärke und zog mich in seine Arme.
,,Geht es dir gut, Eve?", fragte er und zog mich auf seinen Schoß.
Auch wenn ich dagegen war, ließ ich mir nichts anmerken. Er war gerade so glücklich und anscheinend nüchtern.
,,Es geht. Wie geht es dir?", fragte ich und drehte mich zu ihm.
,,Seit du wieder da bist ausgezeichnet! Aber warum geht es dir nicht so gut?", fragte er und legte seine Arme um mich.
,,Meine Mutter ist gestorben und wegen dem ganzen Stress mit dir. Weißt du?"
Er nickte.
,,Wie - wieso ist sie tot?", fragte er und sah mir in die Augen.
,,Ein Werwolf - ", fing ich an, aber wurde durch einen Heulkrampf unterbrochen.
Er strich mir langsam über den Rücken. Dann hob er mich hoch und trug mich in sein Zimmer. ,,Es tut mir so leid, Eve.", sagte er immer wieder. Nachdem ich mich beruhigt hatte, erzählte ich ihn weiter davon, dass ein Werwolf sie getötet hat.
,,Ich finde ihn und werde ihn töten. Er hat dich damit so sehr verletzt. Und das nur wegen mir.", sagte er.
,,Es ist nicht deine Schuld, Nathan. Sie war nachts alleine draußen."
,,Du bist meine Mate. Die anderen Werwölfe, die nicht in meinem Rudel sind wollen uns Schaden zufügen, damit so etwas passiert, wie im Moment. Es ist meine Schuld und es tut mir leid. Vincent hat dich geholt oder?"
,,Er hat Louis geschickt."
Nathan nickte verständlich.
,,Er ist mein Beta. Das ist in solchen Situationen seine Aufgabe.
Möchtest du schlafen?", fragte er. Ich nickte und er gab mir ein zu großes Shirt von ihm. Dann drehte er sich um und ich zog mich um.

,,Kannst dich umdrehen.", sagte ich, als ich fertig war. Er lächelte mich an.
,,Gute Nacht, Eve. Schlaf schön.", sagte er, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und wollte gerade gehen, als ich nach seiner Hand griff.
,,Warte, Nathan."
Er sah mich verwirrt an.
,,Wo willst du hin?", fragte ich.
,,Ich geh in ein Gästezimmer zum Schlafen."
,,Kannst du nicht hier bleiben?", fragte ich.
Er lächelte mich überglücklich an.
Er zog sich schnell seinen Pullover und seine Hose aus und legte sich mit Boxershorts ins Bett.
Ich legte mich zu ihm und wir schliefen ein.

Beauty And Her WolfWhere stories live. Discover now