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"Du ignorierst mich immer noch? Ernsthaft?", hakte Elijah am nächsten Morgen nach als ich zu meinem Chemiekurs lief.
Ohne ihm jegliche Beachtung zu schenken, sah ich mich im Gang um.
Jeder einzelne der an uns vorbeilief fing an zu starren, weshalb ich mich unwohl fühlte.
"Komm schon Robin. Soll ich den Jungs sagen, dass ich es war?", fragte er mich und seine Stimme hörte sich wie die von einem kleinen Kind an.
Ich ignorierte ihn weiterhin.
Wegen ihm durfte ich mir gestern die ganze Zeit Sachen wie 'Von wegen Frauen können Multitasking' oder 'Autofahren sollte man lieber den Männern überlassen' anhören.
"Robin sag mir einfach was ich tun soll damit du wieder mit mir redest"
Das war mein Kommando.
Ich nahm die Liste, die ich gestern angefertigt hatte aus meiner Tasche und drückte sie ihm ohne etwas zu sagen in die Hand.
Er faltete sie mit zusammengezogenen Augenbrauen auf und scannte durch die zwei Seiten.
"Ist das etwa eine Einkaufsliste?", fragte er verwirrt auf was ich mit einem Schulterzucken antwortete.
Auf der ersten Seite waren nur Süßigkeiten und Fast Food auf die ich Bock hatte und auf der zweiten Seite waren Aktivitäten drauf die ich machen wollte.
"Mit Delfinen schwimmen gehen?!", las er ungläubig.
"Dude sowas kann dir nur Vince erfüllen", sprach er.
Ich verschränkte einfach meine Arme vor der Brust und lief weiter.
"Okay, okay! Stopp!", rief er mir hinterher und hielt mich an meinem Ellenbogen fest.
"Ich werde dir die ganzen Süßigkeiten holen und wir können auch Punkt 6 und 4 machen", schlug er vor.
Punkt 4 war ein Roadtrip zum Zoo und Punkt 6 war 'The Notebook' bis zum Ende schauen.
"Einverstanden", ging ich auf den Kompromiss ein und wir versiegelten den Deal mit einem Handschlag.
Ehrlich gesagt hasste ich Liebesfilme aber ich wollte damit Elijah quälen.

"Bist du dir wirklich sicher?", fragte Isaac nochmal nach und sah aus dem Autofenster.
Ich nickte entschlossen. Ich musste selbst die Sache mit Kate beenden, es war nur fair.
"Bist du dir wirklich, wirklich, 100 Prozent sicher?"
"Ja Isaac bin ich", gab ich Augenrollend von mir und stieg aus.
Selbstsicher lief ich auf Kate zu, die bereits auf mich wartete.
Du schaffst das Robin.
Du kriegst das hin.
Bei jedem Schritt, den ich machte wurde ich nervöser und mein Herz schlug fester gegen meinen Brustkorb.
Heilige Guacamole...
...Ich kann das doch nicht.
Schnell drehte ich mich um und wollte unauffällig zurücklaufen.
Doch es war zu spät, sie hatte mich bereits gesehen.
"Robin! Hey!", rief sie und kam auf mich zu.
"Hi", grüßte ich sie mit einem gezwungenen Lächeln.
"Du wolltest wieder umkehren?"
Sie sah mich verwirrt an.
"Ehm... nein...", log ich.
"Wollen wir uns vielleicht auf die Bank setzen?", wechselte ich dann nervös das Thema.
Als wir saßen rieb ich meine verschwitzten Hände an meine Jeans.
Oh Gott.
"So...", fing sie an.
"So...", wiederholte ich was sie sagte und mied ihren Blick.
"Ro-"
"Okay Kate hör zu...", unterbrach ich sie.
Google hatte mir geraten einfach die Wahrheit zu sagen aber da ich kein Unmensch war entschied ich mich die Lüge weiterzuführen.
Es war zwar unmoralisch und falsch aber so war es leichter.
"...Du bist wirklich toll. Ich mein du bist hübsch, witzig, intelligent und nett aber... das mit uns wird einfach nichts. Ich habe viel zu viel zu tun da es auf mein Abschlussjahr hinläuft und ich bin noch nicht bereit für eine ernsthafte Beziehung", ratterte ich den Text runter den ich mir am Vorabend aufgeschrieben und auswendig gelernt hatte.
Es war ja nicht komplett gelogen. Immerhin hatte ich ihr die halbe Wahrheit gesagt...
Sie schwieg und sah stattdessen auf ihren Schoß.
"Ich ehm ich verstehe. Es war trotzdem schön dich kennengelernt zu haben", sprach sie leise und stand auf.
"Sehe ich auch so. Mach's gut Kate", verabschiedete ich mich mit einem schlechten Gewissen.
Sie nickte. "Du auch Robin"
Sie schenkte mir ein letztes trauriges Lächeln bevor sie weglief.

Ich stieg wieder ins Auto und setzte mich auf den Fahrersitz.
"Ich bin stolz auf dich Rob. Jetzt musst du nur noch für mich mit Hannah Schluss machen.", sagte Isaac grinsend.
Ich legte meine Stirn müde am Steuer ab.
"Willst du das nicht selber tun?", fragte ich ihn flehend.
"Naah. Mein Gesicht ist mir zu wichtig", antwortete er und lehnte sich zurück.
"Pussy", murmelte ich unter meinem Atem und fuhr los.
"Setz mich aber davor bei euch ab", gab er von sich.
"Ist gut..."
"...Pussy", seufzte ich genervt auf.

Socially Awkward. | Band 1 |✔Where stories live. Discover now