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HOLY FUCK WHAT EVEN IS OXYGEN?!

Ich machte extra langsam unsere Haustür auf um ja keinen zu wecken.
Keiner aus meiner Familie hatte versucht mich anzurufen also hoffte ich darauf, dass sie alle schliefen.
Ich trat leise ins Haus ein und schloss vorsichtig die Türe hinter mir.
"War das Vince Auto?"
Ich schreckte zusammen und drehte mich mit geweiteten Augen zu meiner Mutter, die mich grinsend musterte.
Lügen war sinnlos, weshalb ich nur nickte. Ihr Grinsen weitete sich.
"Wie lange trefft ihr euch schon?", wollte sie wissen.
Jup, meine Mum war noch ein neugieriger Teenager in ihrem Kopf.
"Nicht lange...", antwortete ich ihr ungenau.
"Und wie lange wollt ihr es Noah verschweigen?", fragte sie weiter.
"Ich- ich weiß es nicht. Ich mein wir sind nicht mal ein Paar oder so", gab ich unsicher von mir.
Sie nickte leicht.
"Gut, wenn es soweit ist, bin ich die erste die davon erfährt und jetzt geh hoch in dein Zimmer. Hab Noah nämlich gesagt, dass du schon lange wieder da bist und schläfst. Und hier ist dein Zimmerschlüssel. Wollte nicht riskieren, dass er reingeht", erklärte sie und überreichte mir den Schlüssel.
Meine Mundwinkel zuckten hoch.
"Danke Mum, du bist die beste"
Ich gab ihr einen kleinen Kuss auf ihre Wange und lief schnurstracks in mein Zimmer.
Wir hatten es bereits halb drei und die Jungs wollten schon um 09.00 Uhr aufbrechen um in den Zoo zu fahren, weil es so eine weite Fahrt war.
Es war süß, dass Elijah sein Versprechen hielt, obwohl ich ihm schon lange wegen der Autopanne verziehen hatte.

Ich saß müde und eingequetscht zwischen Isaac und Elijah auf dem Rücksitz während mein aller liebster und süßester Bruder Shotgun fuhr.
Vince war wie immer der Fahrer und ich war noch nie eifersüchtiger auf meinen Bruder als in dem Moment.
Vince sah mich über den Rückspiegel an und obwohl ich nicht bei bester Laune war, konnte ich nicht anders als zu Lächeln.
Es waren drei und halb Stunden Fahrt und ich bereute es schon fast den Zoo auf die Liste geschrieben zu haben.
Aber andererseits freute ich mich, da ich nur einmal in meinem Leben dort war und zu dem Zeitpunkt war ich vier.

Verschlafen lehnte ich meinen Kopf an Isaacs Schulter.
Ich war unglaublich müde und dass Isaac seinen Arm um mich gelegt hatte und mir durch meine Haare strich, half nicht wirklich dabei.
Elijah zockte an seinem Handy Sims und quälte seine Charaktere mit dauerhaftem 'Techtelmechtel'.
Noahs Kopf war an das Fenster gelehnt während er ununterbrochen sein Handy checkte. Vince sah Isaac und mich mit einem komischen Gesichtsausdruck an bevor er stirnrunzelt sein Blick auf die Straße wandte.
"Wieso ist eigentlich Vince immer der Fahrer?", fragte ich und gähnte nachdem Satz.
"Okay ich verstehe, dass Elijah nicht fahren sollte und Noah ist ein fauler Sack aber wieso fährst du nie?", fügte ich dann hinzu und sah Isaac fragend an.
Er hatte aufgehört mit meinen Haaren zu spielen und malte stattdessen mit seinem Finger Muster auf meine Schulter.
"Hab keinen Führerschein", antwortete er, wobei er meinen Blick mied, in dem er aus dem Fenster sah.
"Und wieso nicht?", hakte ich weiter nach.
Er war bereits 18 und ich hatte meinen schon mit 16.
"Meine Mum will nicht, dass ich Auto fahre", kam es so leise von ihm, dass ich genau hin hören musste um ihn zu verstehen.
Verwirrt zog ich meine Augenbraunen zusammen und betrachtete sein Seitenprofil.
Isaac war eigentlich immer gut gelaunt. Hatte immer ein Lächeln im Gesicht und war für jeden Spaß zu haben. Ihn so ernst zu sehen war komisch und ein Stechen breitete sich in meinem Brustkorb aus.
Etwas Ernsteres musste dahinterstecken und ich beschloss ihn zu fragen, wenn wir mal alleine waren.
Ich kniff in seine Seite, weshalb er aufschreckte und mich überrascht ansah. Seine Mundwinkel zuckten hoch als ich ihn anlächelte.
"So ist besser", gab ich von mir als ich sein gewohntes Grinsen sah.
Er schüttelte amüsiert seinen Kopf bevor er sich an die Autotür lehnte und seinen Griff etwas um mich verstärkte.

Am Zoo angekommen mussten wir uns alle erst einmal strecken.
Die Müdigkeit war verflogen als wir die Tickets holten und reinliefen.
"Auf der Rückfahrt sitz ich vorne", teilte ich jedem mit und suchte Vince Blick, der stur nach vorne schaute.
"Wieso? War doch gemütlich mit Isaac oder nicht", sprach er mit einem harten Unterton.
Perplex sah ich zu Elijah der es mehr als nur amüsant fand und vor sich hin schmunzelte.
Noah beachtete uns gar nicht und tippte mit einem verliebten Lächeln an seinem Handy.
Wow, mein Bruder war verknallt?
Darum würde ich mich später kümmern.
Ich lief schneller um Vince einzuholen.
"Alles klar bei dir?", fragte ich ihn unsicher.
Sein Kiefer war angespannt als er nickte.
Augenrollend drehte ich mich zu Noah, um zu sehen ob er zu uns sah. Als die Luft rein war nahm ich Vince Hand in meine, doch bevor ich sie richtig halten konnte zog er sie weg.
"Du bist eifersüchtig", stellte ich nach längerer Zeit fest, wobei meine Mundwinkel bei dem Gedanken hochzuckten.
"Nein", antwortete er genervt, weswegen ich grinsen musste.
Und wie eifersüchtig er war.
"Etwas Peanutbutter for the Jelly?", provozierte ich ihn amüsiert.
"Nicht witzig", gab er knapp von sich. Gott ich wollte ihn so gerne küssen.
Warum musste auch mein Bruder unbedingt mitkommen?

Wir kamen am Bärengehege an und Isaac und ich rannten wie zwei aufgeregte Kinder bis zur Absperrung und bestaunten einen Grizzlybären.
"Er ist so süß", quiekte ich.
Holy Fuck warum quiekte ich?
"Aber nicht süßer als ich", kam es von Isaac als er mich mit einem Welpenblick musterte.
Lächelnd rollte ich meine Augen, ohne etwas dazu zu sagen.
Ich sah nach hinten zu Elijah und Vince, die auf die Karte guckten und über etwas diskutierten.
Noah hängte an seinem Handy.
Dieses Mädchen musste wohl etwas Besonderes sein...
Ich hatte ihn noch nie so erlebt.
Wir liefen weiter und bestaunten Wölfe, Giraffen, Nilpferde, Nashörner, Lamas und Zebras bis wir Hunger bekamen und uns in ein kleines Restaurant setzten.
Durch meine Skills hatte ich es geschafft den Platz neben Vince zu ergattern und grinste deswegen wie ein Honigkuchenpferd.

Nachdem wir alle bestellt hatten, verfielen die Jungs in eine Diskussion darüber welche Mädchen sie zum Prom einladen würden und sortierten nach dem Kriterium 'Wer sicher die Beine breit macht'.
Vince verfiel in sein übliches Schweigen als er über etwas nachdachte.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine und bevor er sie wieder wegnehmen konnte verhakte ich unsere Finger.
Seine Mundwinkel zuckten hoch während ich zufrieden lächelte.
Allein schon durch einfaches Hände halten, wurde mein Bauch von Schmetterlingen bombardiert und ich wurde zum glücklichsten Menschen.

Während des Essens klingelte Vince Handy und ich musste mich beherrschen nicht zu schmollen als er seine Hand von meiner nahm.
"Bin gleich da", gab er mit zusammen gezogenen Augenbrauen von sich als er auf seinen Bildschirm sah und aus dem Lokal lief.
Am liebsten würde ich sein Handy gegen eine Wand werfen, weil es nur schlechte Nachrichten brachte und die Momente mit ihm zerstörte.
"Komme gleich. Bin kurz auf dem Klo", log ich obwohl mir eh keiner zuhörte.
Anstatt zu den Toiletten zu laufen, folgte ich Vince nach draußen.
Er stand mit dem Rücken zu mir und führte ein hitziges Gespräch mit jemandem auf der anderen Leitung.
Ich legte meine Arme von hinten um ihn und vergrub mein Gesicht in seinem schwarzen Shirt.
Er hatte heute keinen Anzug an, weswegen er noch kuscheliger war.
Er schien sich unter meiner Berührung zu entspannen und atmete zufrieden aus bevor mit seiner Hand über meinen Arm strich.
"Wir reden, wenn ich Heim komme. Bis dann", ohne auf die Antwort des anderen zu warten legte er auf.
"Bist du noch sauer auf mich?", nuschelte ich an seinen Rücken.
"Kommt drauf an", antwortete er und ich konnte ein Lächeln in seiner Stimme hören.
"Auf was?", fragte ich ihn interessiert.
"Ob ich einen Kuss kriege", kam es zurück, weshalb ich auflachte.
Er drehte sich zu mir und ich richtete mich auf und stellte mich auf meine Zehenspitzen. Eine Hand schlang er um meine Taille und mit der anderen hielt er mein Gesicht.
Kaum spürte ich seinen warmen Atem auf meinen Lippen schlossen sich meine Augen und eine leichte Gänsehaut überzog meine Arme.
Schließlich legte er seine Lippen auf meine und ich hatte das Gefühl als würde ein Feuerwerk in meinem Körper explodieren.
Würde ich jemals genug von ihm bekommen?
Nah.

Socially Awkward. | Band 1 |✔Where stories live. Discover now