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Ab jetzt wieder Robins Sichtweise. Ok? Ok.

Noch vier Tage bis er kommt.
Ich war angespannt und konnte kaum etwas essen.
Und ich liebe essen.
Sogar mehr als Internet.
Außerdem war mir aufgefallen wie komisch sich Isaac in letzter Zeit benahm. Er und Hannah wechselten ständig Blicke untereinander und wenn ich die beiden ansah lächelten sie unschuldig.
Und jetzt wo ich so im Bett lag, musste ich wieder anfangen wie eine Irre zu lächeln als ich an Isaacs Worte von vor drei Stunden dachte.

"Robin?", atmete er neben mir leise aus.
"Ja?", fragte ich und wandte meine Aufmerksamkeit vom Fernseher ab und ihm zu.
"Ich...ich...", fing er an und benetzte nervös seine Lippen.
"Du?", forderte ich ihn auf.
"Ich..."
Er brach wieder ab, weshalb ich meine Stirn runzelte.
Okay? Seit wann war Isaac ein nervöses Wrack? Das war doch meine Spezialität?
"Robin, ich..." Jesus Christ.
Bis er einen ganzen Satz zu Stande brachte würde der Film schon zu Ende sein.
"Ja Isaac, du?" Ich gestikulierte dabei auffordernd damit er weitersprechen sollte.
"Ich...ich liebe deine Nase", sagte er auf einmal. Ich war kurz geschockt bevor ich überhaupt auflachen konnte.
"Oh ehm danke. Ich mag meine Nase auch. Ist ganz schön praktisch, dass ich mit ihr Gerüche wahrnehmen kann", bedankte ich mich amüsiert.
Isaac schluckte schwer während er leicht nickte und wieder zum Fernseher sah.
Und aus irgendeinem Grund konnte ich nicht aufhören zu grinsen als ich mich wie ein Kleinkind über das 'Kompliment' freute.
Gott, ich war lächerlich...

Noch drei Tage.
Ich könnte kotzen.
Oh nein, nicht wegen der Angst Vince bald wieder gegenüberzustehen, sondern wegen dem Video, dass mir Jolene geschickt hatte.
Es war ein Video über eine Dasselfliegen-Entfernung, die sich im Rücken eines Mannes festgesetzt hatte.
Ja...nicht sehr lecker.
"Robin. Ich muss dir was sagen", stürmte Isaac in mein Zimmer.
Man beachte, dass wir es halb 12 an einem Schulabend hatten.
Ich setzte mich überrascht auf und klemmte eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Okay...", gab ich unsicher von mir. Er setzte sich schwer atmend aufs Bett neben mich.
"Gott...", murmelte er vor sich hin und sah dabei auf die Decke.
Ich zog meine Augenbrauen fragend hoch.
"Bist du okay?", fragte ich verwirrt als ich auf seine zitternde Hand sah.
"Ja! Ja", sagte er zunächst panisch und dann etwas leiser.
Okay...
"Also ich... ich wollte dir sagen..." Er spitzte nachdenklich seine Lippen und sah dabei wieder auf die Decke.
Ich kratzte meine Augenbraue.
"Ich... mir gefallen deine Haarspangen", kam es dann von ihm,  wobei er währenddessen nickte.
Ich stoppte in der Bewegung und ließ meine Hand auf meinen Schoß fallen.
"Ich habe noch nie Haarspangen getragen?", antwortete ich verwirrt.
Was zum?!
"Ich weiß... haha...reingelegt"
Er stand plötzlich auf und sprintete förmlich aus dem Zimmer während ich ihm perplex hinterher sah.
Musste ich das verstehen?

Zwei Tage.
Ich hatte schon den ganzen Tag das Gefühl als wäre mein Kopf mit Watte gefüllt. Alle Unterhaltungen schienen an mir vorbeizugehen.
Ich hatte sogar fast nicht bemerkt, dass Hannah und Landon Händchen hielten oder das Cara öfter in der Gegenwart von Elijah lächelte.
Isaac war mir die ganze Zeit aus dem Weg gegangen wobei er Ausreden wie 'Ich muss noch Staubsaugen' in der Schule brachte.
Ja...ich schätze er hatte zu viel Zeit mit mir verbracht.
"Robin, Schatz darf ich reinkommen?", fragte meine Mutter bevor sie ohne auf meine Antwort zu warten in mein Zimmer lief.
"Du hast den ganzen Tag nichts gegessen", sprach sie und überreichte mir eine Burger King Tüte.
"Die hat Noah dir gebracht", fügte sie dann hinzu, weshalb ich schwach lächelte.
"Sag ihm danke von mir", gab ich von mir obwohl Noahs Zimmer gegenüber von meinem war.
Yas, ich bin lazy as fuck.
"Ist es wegen Vince?", fing meine Mum plötzlich an und ich spürte wie sich ein Knoten in meinem Bauch bildete.
Bye bye Essen.
Ich stellte es auf dem Nachttisch ab.
"Also ja", stellte meine Mutter fest ehe sie mich in den Arm nahm.
"Ach Robin mein Engel. Andere Mütter haben auch schöne Söhne weißt du", versuchte sie es und ich hätte Lachen können, als sie das sagte, doch stattdessen wandelte es sich zu einem Schluchzen und Tränen fingen an meine Sicht zu verschwimmen.
Meine Mum war nicht gerade gut im Trösten.
"Oh Gott. Tut mir leid!", entschuldigte sie sich panisch.
"S-soll ich dir Schokolade bringen?", fragte sie in einem quietschigen Ton.
Ich schüttelte den Kopf.
"Tee?", fragte sie weiter und wieder schüttelte ich meinen Kopf.
"Soll ich dir was vorsingen?"
"Oh weine nicht mein Kind -", fing sie dann in ihrer Ohrenkrebs-Verursachenden Stimme an und ich fing an stärker zu weinen.
"Okay okay! Ssshhhhh", beruhigte sie mich.
"Soll ich die Klappe halten?", fragte sie schließlich und ich nickte leicht.
"Bitch...", murmelte sie daraufhin und ich fing unwillkürlich an zu lachen.

13 Stunden.
Es war bald soweit und ich wälzte im Bett umher.
Und ja ich hatte diese letzten paar Tage kaum mein Bett verlassen.
Don't judge me.
Gott, wieso kann ich nicht einfach mein Gehirn abschalten?
"Könntest du das nicht einrichten lassen?", fragte ich den Herren oben.
Keine Antwort.
Gut dann halt nicht.
Mein Gespräch wurde von meinem klingelnden Handy unterbrochen.
"Robin?", sprach Isaac ins Telefon.
"Hey", grüßte ich ihn und fühlte wie meine Lippen sich langsam zu einem Lächeln zogen als ich seine Stimme hörte.
"Wieso bist du noch wach?", fragte er und ich sah auf die Uhr.
01:16 Uhr.
"Wieso bist du's?", fragte ich zurück.
"Konnte nicht schlafen", antwortete er.
"Wegen heute?"
"Nein"
Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen.
"Wegen was dann?", hakte ich nach.
"Wegen dir", kam es sanft von ihm und mein Herz blieb stehen bevor es in einem anormal schnellen Tempo gegen meinen Brustkorb pochte.
"Wegen mir?", wiederholte ich seine Worte.
"Ja. Ich konnte nicht schlafen, weil ich wusste, dass du wach bist und dich wahrscheinlich mit Überdenken quälst", gab er mit einem traurigen Unterton von sich, weshalb ich das Gefühl hatte, dass sich mein Hals zuschnüren würde.
"Isaac?", fragte ich leise.
Als nichts kam, redete ich weiter.
"Kannst du vorbeikommen?"
Meine Stimme bebte voll Emotionen.
Er legte auf.
Ich wischte mir die einzelne Träne von meiner Wange und presste meine Augen fest zusammen.

Eine viertel Stunde später erhielt ich die Nachricht.

*Bin vor der Tür.*
Ein erleichtertes Lachen entwich mir und ich schüttelte ungläubig meinen Kopf bevor ich aus dem Bett und leise runter in den Flur eilte.
Er war gekommen.
Ich machte die Tür auf und sprang ihm förmlich um den Hals als er vor mir stand.
Ohne zu zögern schlang er seine Arme um mich und drückte mich eng an seine Brust.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass meine Beine nicht mal mehr den Boden berührten.
Meine Augen schlossen sich und ich atmete seinen Duft ein.
Der Knoten in meinem Bauch, den ich seit Tagen hatte löste sich in seinen Armen.
"Du bist gekommen", hörte ich mich leise sagen. Als Antwort drückte er mich fester falls das möglich war.
Eine zu kurze Ewigkeit später ließ er mich runter und wir liefen leise die Treppen hoch nachdem ich die Tür geschlossen hatte.
Seine Hand fand meine als wir in der Dunkelheit in mein Zimmer steuerten.
Ein angenehmes Gefühl von Sicherheit und ein leichtes kribbeln durchzog zunächst meinen Arm und dann meinen ganzen Körper.

Wir lagen in meinem Bett, wie schon so oft zuvor.
Doch diesmal war es anders.
Diesmal lagen wir nicht wie sonst auseinander.
Nein, diesmal lag mein Kopf auf seiner Brust und sein Arm um mich. Meine Hand war auf seiner Brust positioniert und ich konnte seinen unregelmäßigen Herzschlag spüren.
Diesmal lagen wir nicht als Freunde nebeneinander.
Ich schluckte und hob meinen Kopf um ihn anzusehen.
Seine dunklen Augen musterten mich und ein leichtes Lächeln schmückte seine Lippen.
Und während mein Herz noch wegen Vince schmerzte, fing es langsam an für Isaac zu schlagen.

Same bro same.

Same bro same

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Socially Awkward. | Band 1 |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt