Nette Kennlernphase I

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„Musst du mich eigentlich immer mitschleppen?", frage ich Harry genervt.

Sie schleppt mich andauernd zu irgendwelchen Partys oder zu ihren Freundinnen, wo sie eh nur Augen für die Mädels und den Alkohol hat.

Ich kann sie noch nicht mal vom trinken abhalten, da ich selber zu tief ins Glas schaue, aus Frust. Ich fahre mir genervt durch die Haare, Harry ignoriert mich mal wieder.

Dieses Mal bleiben wir zum Glück im Guten Teil von London, weshalb ich nicht befürchte, das es Heute so schlimm wird. Aber als wir in einen Italiener gehen und dort nach einem Tisch fragen wo ein gewisser John sitzen soll stutze ich.

Was wird das hier? Wer ist dieser John?

Die Fragen klären sich schnell. John ist Harrys Bruder und dieser ist ein ziemlich kleiner Mann mit breiten Schultern und einem sanften Lächeln. Ich vermute sofort, das er Arzt ist, ich weiß selber nicht warum, aber es ist mir unangenehm. Deshalb setze ich mich sehr steif an den Tisch und begrüße John nur halb.

Der nimmt es so hin und konzentriert sich eher darauf Harry mit Fragen zu löchern. Da ist es mir sogar egal, das er sie fragt wer ich bin.

„Das ist Chrissy. Er ist mein bester Freund", grinst sie breit und mir weht ihre Fahnen entgegen.

Sie hat sich im Taxi Mut angetrunken, das gefällt John überhaupt nicht, denn der fängt gleich an auf Harry einzureden. Diese war schon den ganze Tag so reizbar und verletzlich, weil Jenny, ihre derzeitige Flamme, sie sitzen lassen hat, das sie wenige Minuten später auf die Toilette flüchtet.

Super und wir haben noch nicht mal bestellt. Was wahrscheinlich daran liegt, das der Kellner Angst hat, ebenfalls von John angeschrien zu werden.

„Ich finde es wirklich unverantwortlich, das sie als ihr angeblich bester Freund, sie einfach trinken lassen", faucht der kleine Mann mich an.

Ich hebe eine Augenbraue „Das sagen sie mir als ihr Bruder?", er schaut wie geschlagen weg „Außerdem habe ich schon oft genug mit ihr diskutiert und es aufgegeben...und Mut antrinken kann nicht schaden bei solch einen Bruder..." murmle ich dann.

„Bitte was sie heißen das auch noch gut?!" fährt er wieder auf. Ich antworte nicht, da mir das zu dumm wird.

Ja, vielleicht habe ich auch ein kleines Alkoholproblem, aber wen kümmert es? Ich komme zur Arbeit und gehe wieder nach Hause. So war es schon immer. Ich funktioniere, mehr wollen die Leute nicht. Auch Harry nicht.

Ich weiß bis Heute nicht wie wir uns angefreundet haben. Oder doch, in einer Kneipe. Ich habe ihr den Schoß vollgekotzt und tada, wir sind die besten Freunde.

Wir habe eine WG aufgemacht und wohnen zu zweit in einer Dreiraumwohnung. Das gibt seit jeher Gerüchte, das wir zusammen sind. Aber 1. stimmt das nicht und 2., sind wir beide gänzlich am anderen Geschlecht interessiert anstatt aneinander.

„Hören sie mir eigentlich zu oder sind sie so betrunken das sie mich gar nicht war nehmen?" kommt es von John wütend.

Ich schaue auf und funkle ihn wütend an. „Nein, ich habe nicht getrunken verdammt...ich bin high", grinse ich.

Und es stimmt zum Teil. Letzte Nacht oder eher heute Früh hat mir so ein Vollpfosten eine Tablette in den Drink geworfen. Leider habe ich es zu spät gemerkt, deswegen bin ich schon den ganzen Tag wie auf Wolken. Besser als die ganze Zeit auf dem Boden zu kriechen, aber es nervt, das meine Gedanken, die ganze Zeit abschweifen...

John sieht mich gerade mit großen Augen an. Er ist echt süß, schießt es mir durch den Kopf. Das meine ich mit abschweifen, nervig.

„Das ist nicht ihr ernst!"

Was uns zerreißtDonde viven las historias. Descúbrelo ahora