Barts

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„Sir, gerade wurde uns mitgeteilt, dass Mr Silverman und Mr Holmes im Barts Hospital aufgenommen wurden", berichtet einer meiner Mitarbeiter. Ich lasse die Zeitung sinken und streiche mir einmal über die Stirn „Wird aber auch Zeit..." ich räuspere mich

„Sorgen sie dafür, dass nur die besten Ärzte sich um sie kümmern...und das sie ordentliches Essen bekommen." Nur bei dem Gedanke an diesen Fraß wird mir schlecht.

Christopher...Ich habe ihn nicht besucht. Die Angst hält mich von ihm fern. Ein unbestimmtes Gefühl der Machtlosigkeit befällt mich jedes Mal wenn ich an ihn denke. Wunden kann man heilen lassen, behandeln lassen, gänzlich. Nur in Außnahmefällen nicht. Man kann so gut wie alles mit Geld weg machen.

Aber innerlich. Da bin ich Machtlos. Ich kann nur von außen zusehen, wie er zerfällt oder irgendwelche Ärzte versuchen mit ihm Gespräche zu führen.

Irgendwelche Ärzte? Moment. John ist nicht der einzige Arzt dem ich, Sherlock und Christopher vertrauen. Der Therapeut von Christopher. Der könnte helfen. Zwar haben sie sich gestritten, aber das wird wieder. Sherlock wird ihn auch akzeptieren. Denke ich. Aber wenigstens kann ich was tun. Wenigstens etwas.

„Connan Wise?", frage ich. „Am andern Höhrer. Wie kann ich helfen?" Ich atme kurz durch „Sie kennen Christopher Silverman und haben ihn lange betreut?" Schweigen, zitriges einatmen „Ja. Wieso fragen sie?"

Jetzt ist es so weit, alles oder nichts. Unruhig tippe ich mir meinem Stift auf die Tischplatte. „Würden sie ihn wieder in Behandlung nehmen und Sherlock Holmes ebenfals?" Längeres Schweigen. „Sie würden beachtlich bezahlt werden", schiebe ich hinterher.

„Es geht mir nicht um Geld!" Wütend. „Also wollen sie es tun?" Ein seufzen „Ja...Wo soll ich hinkommen?" „Barts Hopital. Ich danke ihnen. Ein Check wird sie Monatlich erreichen. Auf Wiedersehen" „Aber sie haben doch gar nicht-" Ich lege auf.

Geschafft.

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„Was will der denn hier?", fragt Sherlock und lässt mich aufblicken. Ich sitze leicht weggetreten in meinem Bett und beobachte wie Connan es sich auf einen der Stühle bequem macht. Die Beruhigungsmittel wirkten Gut, machten mich nur immer etwas schläfrig. Wenigstens fahre ich nicht aus der Haut, was ich definitiv getan hätte. Normalerweise. „W...Was machst du hier?" muss ich zwei mal ansetzen da meine Stimme wegbricht. Wir sind nicht im Guten auseinander gegangen...Was bewegt ihn also jetzt hier her?

Connan verschränkt unwohl die Arme und zieht die Schultern hoch. Kein Wunder bei dem Blick den Sherlock ihm zuwirft. Was er nur gegen Connan hat? Schüttel ich den Kopf. Durch meine Überlegung verpasse ich Connans Antwort. Toll. „Was?", frage ich intelligent nach. „Ich habe gesagt, dass ich von jemanden angerufen wurde, der mich gebeten hat euch zu behandeln".

Mein Kopf ruckt hoch „Mycroft," hauche ich und verziehe gleich darauf das Gesicht. Er war nie da. Er hat mich verlassen. Ich bin nur noch ein Wrack mit dem er nichts mehr anfangen kann. Jetzt habe ich nur noch Sherlock, der mich versteht.

„Christopher", berührt mich eine Hand, die ich wegschlage. Erster Fehler.

„Sieh mich an", bittet er mich. Zweiter Fehler.

„Ich will dir doch nur helfen", fleht er jetzt „Du weißt doch, das ich dich verstehe", Dritter Fehler und drei zu viel.

Da hilft auch das beste Beruhigungsmittel nicht.

„Du widerst mich an," flüstere ich und wende mich von ihm ab. „Aber...", „Kein Aber!", unterbreche ich ihn. „Was bildest du dir ein? Was lässt dich denken mich zu verstehen?!", bedrohlich leise perlen die bitteren Worte von meinen Lippen und hängen bleischwer im Raum. „Christopher! Hör mir...", „Dir zuhören?! Ich habe genug zugehört und ja gesagt. Ich habe zu viele Leute über mich bestimmen lassen, die mich nicht kennen...", schaue ich zu ihm hoch und sehe wie er zurückzuckt. Bitter lache ich auf.

„Du kannst mir ja noch nicht mal in die Augen schauen. Muss gruselig sein ins nichts zu schauen," Lege ich den Kopf schief. „Was ist mit dir passiert?", sackt Connan in sich zusammen.

„Passiert?! Vieles. Zu vieles. Aber du hast mich nie gekannt, nie verstanden, nie nachgefragt. Es sollte für dich immer nur aufhören, das ich dir endlich hörig werde...", kackt meine Stimme wieder voll ab. „Es gibt nur...nur noch einen der weiß wie es mir geht", schweift mein Blick zu Sherlock, der nickt und Connan immer noch erdolcht.

Der wollte gerade noch was sagen, als die Tür aufgeht. Lestrade betritt den Raum.

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Was uns zerreißtDove le storie prendono vita. Scoprilo ora