Kapitel 7

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Harry

So gern ich vor Louis spielen wollte das alles in Ordnung ist, so konnte ich mir den bissigen Unterton nicht verkneifen nachdem ich die beiden so vertraut miteinander gesehen hatte.

Sofort waren mir wieder die Bilder und Empfindungen der letzten Nacht ins Gedächtnis geschossen und wie richtig es sich angefühlt hat Emilia zu küssen. Doch so wie sie Louis jetzt anstrahlte schien es als wäre nichts geschehen. Als hätte sie meinen Kuss nicht erwidert und als ob ich nicht gespürt hätte, dass da mehr war zwischen uns als sie sich eingestehen wollte. Doch ihr Blick sprühte nur so vor Liebe und ich zweifelte, ob sie wirklich etwas für mich empfand oder einfach nur zu überrascht war um anders handeln. Zu gern hätte ich sie heute total durch den Wind gesehen und fertig mit den Nerven - so mies das jetzt klingt, aber das hätte mir gezeigt, dass ihr das was passiert war genauso viel bedeutet hatte wie mir.

Oder sie war eine verdammt gute Schauspielerin.

Aber das konnte nicht sein. Die beiden hatten soviel miteinander durch gemacht und sie liebte ihn. Plötzlich kamen mir das erste Mal seit gestern Zweifel. Zweifel, dass ich mich hier nicht einmischen sollte. Die beiden einfach glücklich sein lassen sollte.

Doch so sehr ich es versuchte meine Gefühle für sie zu verdrängen. Es ging nicht. FUCK!! Ich wollte doch nicht ihre Ehe, ihre Beziehung, alles was sie hatten zerstören. Das würde Louis zerstören und er war mein bester Freund. Doch ich wollte Em. Mehr als alles andere. Und das passte hier gerade überhaupt nicht zusammen. Auf dem Weg zu den anderen in den Garten raufte ich mir wieder und wieder die Haare, doch ich kam auf keinen grünen Zweig. Egal was ich tun würde, es würde jemand dabei verletzt werden. Entweder ich. Oder Louis, Polly und Emilia.

Ich musste mir ganz schnell darüber klar werden, wie es weitergehen sollte. 

Polly

Mir war zwar Harrys Unterton nicht entgangen, doch ich entschied, uns davon nicht den Tag versauen zu lassen. Zu sehr schwebte ich gerade im Glück und nachdem wir uns dann fertig gemacht hatten gingen Louis und ich - mit Polly im Arm - runter zu den anderen. Als wir den immer noch wunderschön geschmückten Garten betraten drehten sich alle anwesenden zu uns um und begannen wie wild zu klatschen. Ich freute mich, dass sich alle so mit uns freuten und wir gesellten uns schnell zu den anderen. Polly übergab ich an Simon der sie nur zu gern bespaßte. Heute Morgen war nur unsere engsten Freunde hier, quasi alle die bis sonst wann mit uns gefeiert hatten und auch hier schliefen. Louis und ich setzten uns zwischen Perrie und Harry, so dass Perrie an meiner und Harry an seiner Seite saßen. Ich begutachtete den liebevoll gedeckten Tisch und zog Perrie und Dani in eine feste Umarmung. "Danke für alles. Ihr gebt euch solch eine Mühe für uns. Ich hoffe, ich kann das irgendwann zurück geben" flüsterte ich und hatte schon wieder Tränen in den Augen. "Das hast du doch schon" bekam ich von einer nicht weniger aufgelösten Perrie. Heftig nickend stimmte auch Dani ihr zu. "Du hast auf deiner eigenen Hochzeit, veranlasst, dass Liam und Zayn um unsere Hände anhalten konnten. Wenn das nicht Dank genug ist weiß ich auch nicht". Sie grinste mich breit an, wir umarmten uns nochmals und widmeten uns dann den anderen Gästen. Verträumt blickten die beiden auf ihre Gegenüber. Ihre Verlobten, welche sie genauso ansahen. Es war zum dahin schmelzen. Vor mich hin kichernd stand ich langsam auf und bedankte mich nochmals in Louis' und meinem Namen für ihre Anwesenheit, für die Geschenke und die wunderbare Zeit zusammen. Wieder wurde geklatscht und Louis zog mich sofort in einen innigen Kuss, den ich nur zu gern erwiderte. Zärtlich fuhr meine Hand in seine Haare und streichelte ihn, was ihn zum kichern brachte.

Neben uns räusperte sich ein genervt drein blickender Harry, doch wieder schien es als wäre ich die einzige die das mitbekommt. "Wenn das werte Hochzeitspaar sich dann bitte lösen würde voneinander. Niall verhungert gleich und ohne euch können wir nicht anfangen" gab er von sich, diesmal aber mit einem Schmunzeln im Gesicht, was ich so vermisst hatte. Der gesamte Tisch brach in lautes Gelächter aus, nur Niall versank förmlich in seinem Stuhl. "Na dann HoppHopp..ich will doch nicht am Tod eines berühmten Boybandmitgliedes Schuld sein." Lächelte ich ihn an und sofort schnappte er sich ein Brötchen. Ich kuschelte mich gemütlich an Louis der auch schon begann mit essen und beobachtete noch ein wenig die anderen. Ich war glücklich. Mehr als das. Ich konnte es eigentlich gar nicht beschreiben wie ich mich fühlte. Nur, dass ich nicht wollte, dass es je endete.

Mein Blick glitt über die Anwesenden und bei jedem am Tisch wurde mir immer wärmer ums Herz. Als ich bei Harry angelangt war - wir saßen an einem riesengroßen runden Tisch - stoppte mein Herz allerdings. Denn in seinem Blick lag etwas, dass ich nicht sehen wollte. Liebe. Verlangen. Sehnsucht. Eine Liebe die ich nicht erwidern konnte und auch nicht wollte. Kaum merklich schüttelte ich meinen Kopf doch er sah es und blickte sofort auf seinen Teller und aß still weiter. Ich legte meine linke Hand auf Louis Oberschenkel, welcher sofort aufsah und mich anstrahlte. Ich strahlte zurück, küsste ihn und begann auch mit Essen.

Nach gefühlten 10 Stunden frühstücken, quatschen und lustige Bilder schießen verabschiedeten sich unsere letzten Gäste. Doch wie ich sie kannte würden wir sie spätestens morgen Mittag wieder hier sehen. Die Jungs wollten/sollten Proben und Simon würde sie beaufsichtigen und anleiten, nicht das sie sich hier in ihrem persönlichen Spieleparadies ablenken ließen.

Louis war bereits im Haus verschwunden und wollte noch ein wenig seinen Kater auskurieren und Polly ins Bettchen bringen als sich Perrie und Dani vor mir aufbauten. Verwirrt blickte ich sie an.

"Weißt du zufällig was mit Harry los ist?" fragten sie mich gerade heraus und ich schluckte. Ich konnte es ihnen unmöglich erzählen. Die würden mich zu Hackfleisch verarbeiten und Harry gleich mit. Ich würde es an ihrer Stelle nicht anders machen aber ich hatte beschlossen einfach nicht mehr drüber nach zu denken. "Nein wieso?" antworte ich deswegen so unschuldig wie möglich und versuchte ihren prüfenden Blicken stand zu halten. Als diese endlich weicher wurden wusste ich sie glaubten mir. Ich hasste mich selbst dafür die beiden anzulügen, doch es ging nicht anders. Würde ich es erzählen, würde es real werden, und das war das Letzte was ich wollte. "Ach hätte ja sein können. Er war gestern und heute so still im Vergleich zu den anderen. Er hätte sich echt mehr freuen können." Giftete nun Dani. Süß. "Ach wer weiß, vielleicht war er nur traurig, weil er seine Seelenverwandte noch nicht getroffen hat. Und dann verloben sich noch weitere zwei seiner besten Freunde. Vielleicht wurde ihm vor Augen geführt, dass er eigentlich doch nicht so gern allein sein will" antwortete ich ihr wahrheitsgemäß, denn das vermutete ich wirklich hinter seiner Aktion. Perrie und Dani schienen über meine Worte nachzudenken nickten dann aber zustimmend.

Wir hörten ein Hupen. Zayn und Liam wollte dann sicher doch auch endlich mal los und ich konnte es nach diesem Feiermarathon echt nicht verübeln. Die beiden macht sich auf den Weg, doch Dani kam mit einem Mal wieder zurück gerannt und drückte mir einen Briefumschlag in die Hand. "Den hattest du mir doch gestern gegeben." Erklärte sie als sie mein verwirrtes Gesicht sah, doch ich erinnerte mich schon wieder daran. Ich umarmte sie nochmal und ging dann zurück ins Haus.

Be my Girl (Fortsetzung - Saved by One Direction - 1D FF - Louis/Harry)Where stories live. Discover now