26. The party

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Die letzten Vorbereitungen waren getroffen, der Cateringservice hatte das richtige Essen geliefert und die ersten Gäste trudelten bereits ein: Eigentlich war alles und jeder dazu bereit, eine super Sommerparty zu feiern.

Tatsächlich stand ich seit ungefähr einer Stunde im Bad und baute einen Unfall nach dem anderen. Demi hatte mir netterweise ihr Make Up und weitere Schönheitsutensilien im Badezimmer bereitgelegt, ein Kleid hatte ich bereits mitgebracht. Jetzt stand ich also hier und war beinahe am Verzweifeln. Weder wusste ich, wo genau jetzt welche Farbe in mein Gesicht gehörte und mit welchem Pinsel dies vonstatten gehen sollte, noch hatte ich gewusst, dass Lockenstäbe verdammt heiß werden können. Eigentlich hatte ich das mit dem Lockenstab nur mal so ausprobieren wollen. Ich wusste schließlich wie das Teil aussah und auch ungefähr, wie man es bediente, das konnte nicht so schwer sein. Und meine Haare sollten so bleiben wie sie waren, aber wenn man nun mal die Chance hatte, so ein Teil zu benutzen ...

Nach zwei Strähnen hatte ich das mit dem Lockenstab aufgegeben, weil ich mir erst die Finger verbrannt hatte und die Locken schließlich so gar nicht engelsgleich aussahen, sondern eher als hätte ich schlecht geschlafen. Mit der Bürste ging das aber zum Glück ganz gut wieder raus.

Schließlich wollte ich mein Gesicht wenigstens ein bisschen bunt machen, Demi zuliebe. Sie hatte mir das ganze Zeug extra rausgesucht, das sollte nicht umsonst gewesen sein. Um wenigstens mal alles gesehen zu haben, schraubte ich ein Döschen oder Fläschchen nach dem anderen auf, inspizierte die Pinsel genauestens und stellte schließlich fest, dass ich außer bei der Wimperntusche keine Ahnung von dem Zeug hatte. Gut, also würde ich die zuerst ausprobieren.

Demi hatte drei verschiedene Wimperntuschen, zwei davon mit zwei Enden. Ich nahm also die dritte, um mich nicht nochmal entscheiden zu müssen. Die Flasche sah lustig pink aus, was sie mir nochmal sympathischer machte.

Wie die Frauen in den Filmen stellte ich mich vor den Spiegel und formte ein O mit meinem Mund. Irgendwie kam ich mir idiotisch vor, aber vielleicht half das ja beim Auftragen. Ganz langsam bewegte ich meine Hand mit der offenen Bürste an meine Wimpern. Aus Reflex wollten meine Augen dabei zugehen, was ich erstmal unterbinden musste. Dabei entspannte mein Mund sich wieder. Puh, hier musste man echt auf einiges gleichzeitig achten! Alle Frauen, die das konnten, hatten meinen vollen Respekt!

Schließlich kam ich tatsächlich mit dem Bürstchen an meine Wimpern, was auf diese allerdings keinen Eindruck zu machen schien, es hatte sich kaum Farbe von der Bürste gelöst! Erneut wagte ich mich ans Auge, als plötzlich die Badezimmertür aufging, ich vor Schreck zusammenzuckte und mir fast mit der Bürste ins Auge stach. Das mit dem Make Up war offensichtlich nicht nur schwierig, sondern auch lebensgefährlich!

Es war nur Demi, die das Bad betreten hatte und nun begann zu lachen.

„Ach Lena, ich vergesse immer, dass du erst vierzehn bist."

„Danke auch", grummelte ich. „Kannst du mir helfen? Ich hab keine Ahnung von dem ganzen Zeug."

„Na klar." Sie schloss die Tür hinter sich und nahm mir die Wimperntusche aus der Hand. „Bist du dir sicher, dass deine Wimpern pink werden sollen?"

„Wiebitte?" Ich nahm die pinke Packung wieder an mich und konnte kaum glauben, dass ich soeben wirklich versucht hatte, knallpinke Wimperntusche aufzutragen. Das wäre so peinlich geworden!

Professionell nahm Demi sich eines der anderen Fläschchen und wies mich an, nach oben zu gucken. Das tat ich, und sie verteilte geübt schwarze Farbe auf meinen Wimpern. Bis dahin würde ich wohl noch eine Menge üben müssen!

„Weißt du was? Ich glaube, wir lassen das bei dir einfach so", stellte sie dann fest. „Du brauchst das ganze Make Up doch nicht, und außerdem siehst du sonst aus wie eine Puppe. Nur mit deinen Haaren ..." Sie nahm den Lockenstab, schaffte es, sich nicht dabei zu verbrennen und drehte einige meiner Haare hinein.

Don't worry about the age (in a friendship)Where stories live. Discover now