Kapitel 19

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Kapitel 19

Ich tauche wieder unter.

Was hält mich eigentlich am Leben?

Meine Gedanken driften zu meiner Mutter ab. Was sie wohl gerade so macht? Denkt sie an mich? Weiß sie schon das ich abgehauen bin?

Wenn ich jetzt tot wäre, hätte sie niemanden mehr. Sie würde sich wahrscheinlich auch umbringen und dann gäbe es nur noch meinen Vater. Ob er dann zufrieden wäre?

Dann ist da noch Steve. Er war doch erst 13. Er war seinem Alter sowas von vorraus. Wir sahen uns nicht sehr oft, weil er auf ein hochbegabten Internat ging. Er hat schon damals die Hässlichkeit des Lebens gesehen und ich kam nie dazu ihm zu zeigen wie schön es doch sein kann. Er hatte schon sehr früh Depressionen. Er war nicht stark genug diese Welt zu ertragen.

Bin ich stark genug?

Ich habe nichtmal eine Zukunft, ich meine wo soll ich schon hin? Womit soll ich Geld verdienen? Als Prostituierte? Das hätte mein Vater wohl gern gehabt.

Ich fühle wie sich meine Lungen zusammenziehen und ich langsam wieder an die Oberfläche sollte.

Will ich das? Bin ich stark genug?

Mir schießt etwas durch den Kopf,  was ich mal irgendwo gelesen habe. 'Solange ich einen Grund zum lächeln habe, habe ich einen Grund zum leben.'

Was ist mein Grund?

Ich schwimme langsam Richtung Ufer und tauche schließlich auf.

Chris, Josh, Nick und sogar meine Mutter.

Schwer nach Luft ringend schwimme ich weiter.

Sonnenaufgänge, eine gelungene Zeichnung, Wasser.

Ich spüre wie meine Arme langsam nachgeben und schwimme trotzdem weiter.

Steve.

Endlich komme ich beim Ufer an.

Ich schaue nach oben. Der Himmel.ist wolkenlos und die Sterne so schön.

Ich lächle, ja das sind sie.

Ich komme umständlich aus dem Wasser raus und gehe zu Josh und Chris, die friedlich nebeneinander schlafen.

Ich lächle noch breiter.

Ich setzte mich, so nass wie ich bin, auf Chris' Brust und bücke mich zu ihm runter.

"Ska, was machst du den?", murmelt er mit rauer Stimme, die unglaublich sexy klingt.

Ich lege meine Hände auf seine Brust und spüre seinen Herzschlag. Ich beuge mich soweit zu ihm vor, das mein Gesicht nur noch ein paar Zentimeter von seinem entfernt ist und unsere Lippen sich fast berühren. Plötzlich ist Chris hellwach, sein Herzschlag beschleunigt sich. Er legt seine Hand an meinem Hinterkopf und vergräbt sie dort in meinen Haaren, während er meinen Kopf ein bisschen runter zieht, sodass sich unsere Lippen endlich berühren.

Tausende Schmetterlinge treiben ihr Unwesen in meinem Bauch.

Der Kuss ist weder fordernd noch wild. Er ist sanft und zärtlich.

Ich lächle in den Kuss hinein.

Ohja ich habe meine Gründe um zu Leben.

Seine andere Hand streicht meinen Rücken auf und ab. Es fühlt sich so toll an. Unsere Lippen bewegen sich synchron und am liebsten sollte dieser Moment niemals aufhören.

Chris beißt sanft in meine Unterlippe, was mich zum stöhnen bringt. Er nutzt die Gelegenheit um mit seiner Zunge in meinen Mund zu kommen. Unsere Zungen erkunden sich und unser Kuss wird immer leidenschaftlicher.

Ich löse mich langsam von ihm und lehne meine Stirn gegen seine. Seine Pupillen sind geweitet und wir atmen beide schwer.

Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr und flüstert leise mit verführerischer Stimme: "Du bist so wunderschön."

Glück.حيث تعيش القصص. اكتشف الآن