Kapitel 27

1.3K 94 0
                                    

Kapitel 27

Ich öffne die Zimmertüre mit etwas Mühe, da mein rechter Arm eingegipst ist und ich Rechtshänder bin.

Im Klinikgang laufe ich einfach mal in das Zimmer rechts von mir.

Ich humpel stöhnend hinein.

Ich habe Angst vor dem was mich erwartet.

Geht es den Jungs wirklich gut? Ist es das richtige Zimmer? Wann sind mir die drei eigentlich so wichtig geworden?

Es ist ein vierer Zimmer.

Alle vier Betten sind belegt.

Ich gehe schwerfällig auf das erste zu, es ist ein Junge ungefähr in meinem Alter, aber ein bisschen älter.

Er schläft. Sein gleichmäßiger Atmen beruhigt mich ein bisschen. Ich kenne ihn nicht, also gehe ich zum nächsten Bett.

Dort liegt Chris. Ich erkenne ihn sofort auf den ersten Blick.

Er guckt gerade Fern und bemerkt mich erst, als ich mich mit etwas Mühe neben ihn dränge.

Mir fallen keine Verletzungen an ihm auf, bisauf ein paar Schramen.

Er nimmt sofort die Kopfhörer herunter und macht mir Platz.

"Ska", murmelt er.

Er lächelt mich leicht schüchtern an.

Ich lege meine Arme um seinen Oberkörper, doch kurz darauf zuckt er zusammen und ich nehme sie schnell wieder weg.

"Meine Rippen sind geprellt", flüstert er.

"Entschuldige, ich wollte dir nicht wehtun", flüstere ich ihm zurück.

Er sieht mich mit funkelnden Augen an und nimmt dann mein Kinn in seine Hand.

"Du redest! Endlich. Bleibt das jetzt auch so? Du hast so eine schöne Stimme. Bitte hör nie wieder auf zu reden."

Ich lache leise.

"Idiot."

Ich lehne mich an ihn.

Er riecht nach Desinfektionsmittel. Krankenhaus eben.

Eine Weile schweigen wir.

"Ich bin froh das es dir gut geht. Es tut mir so leid, dass ist alles meine Schuld. Ich Dummkopf hätte auf die Straße sehen sollen. Es tut mir so unglaublich leid. Nur wegen mir ist Nick.."

"Was ist mit Nick?"

"Du weißt es nicht?"

Ich schüttel den Kopf, woraufhin sich mein Kopf durch noch stärkere Kopfschmerzen bemerkbar macht.

"Er.. er..", er bringt den Satz nicht zu Ende und legt seinen Arm um mich.

"Bleib bitte erstmal bei mir."

Was will er nur? Ich will wissen was mit Nick los ist.

Doch irgendwie fesselt er mich und ich will ihn einen Moment nur bei mir spüren.

Er gibt mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper.

"Was will so ein Mädchen wie du nur mit einem Jungen wie mir?"

Was meint er nun damit schonwieder?

Meine Sorge um Nick wird wieder größer und ich schaffe es nichmehr die Frage zurück zu halten.

"Wo ist er?"

Er sieht mich traurig an und für einen kurzen Augenblick sehe ich auch Enttäuschung in seinen Augen, doch sie verschwindet ganz schnell wieder.

Er deutet mit seinem freien Arm, auf das Bett gegenüber von ihm.

Ich stehe schnell auf und eile hinüber, wobei ich mein Fuß vegesse und hinfalle.

Glück.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt