Kapitel 42

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Kapitel 42

Ich drehe mich langsam um.

"Was soll los sein?", stottere ich und hoffe sie hört den unsicheren Unterton in meiner Stimme nicht.

"Du siehst fertig aus und außerdem zitterst du."

"Was machst du überhaupt in meinem Zimmer?", versuche ich vom Thema abzulenken.

"Ich habe meine Schuhe gesucht und dann dachte ich du könntest sie in deinem Zimmer haben."

Ich nicke und stelle die Tüten neben meinem Schrank ab.

"Was ist das alles?", fragt Kira neugierig.

"Das sind Klamotten, ich hab sie heute auf der Arbeit geschenkt bekommen.

Das heißt, ich brauche nun keine mehr von dir."

Ich lächle sie fröhlich an, was sie erwiedert.

Wie räumen die Klamotten zusammen in meinen Schrank und machen es uns dann auf dem Bett gemütlich.

Wie reden über die Zukunft, unsere Pläne, unsere Träume.

Wie aus dem Nichts fragt sie plötzlich: "Was läuft zwischen dir und diesem Chris?"

Ich zögere.

Warum fragen sie mich das alle?

"N-Nichts", flüstere ich leise.

"Also ist er frei? Ich meine ich will mich nicht zwischen euch drängen oder so, es ist nur ich habe mich heute mittag mit ihm unterhalten und ich finde ihn echt sympathisch und heiß ist er auch."

Ich nicke langsam.

Warum ist mir das plötzlich so unangenehm?

Ich versuche mir Kira und Chris zusammen vorzustellen, doch es funktioniert nicht.

Ich sehe.. ich sehe nur mich und Chris.

Ich überwinde mich und sage die Worte die ich wahrscheinlich noch ewig bereuen werde: "Ach da ist wirklich nichts.. schmeiß dich an ihn ran."

Sie lacht und ich gebe ebenfalls etwas von mir, was sich wie ein Lachen anhört.

Die Türe geht auf und Chris kommt herein.

"Stör ich?"

Ich schüttel den Kopf und sehe aus dem Augenwinkel Kira, dich sich ihre Klamotten glatt streicht.

Chris schmeißt sich zwischen uns aufs Bett und macht sich breit.

Nachdem wir alle drei ein bisschen gerangelt haben, liegen wir erschöpft auf meinem Bett und sehen die Decke an.

Wobei Kira eher Chris ansieht und Chris mich.

Ja, das habe ich bemerkt.

"Warum bist du eigentlich hier und nicht im Internat?", frage ich ihn und drehe mich so das ich ihn ansehen kann.

Seine blaugrauen Augen fesseln mich.

"Ich bin abgehauen, Ska..-"

Kira steht auf und murmelt: "Ich lasse euch mal allein."

Im nächsten Augenblick ist sie schon wieder weg.

In der Zeit hat sich Chris wieder von mir abgewendet und sieht die Decke an.

"Ich kann nicht ohne dich. Es macht mich verrückt. Ich habe mich so leer gefühlt."

Ich fange wieder an zu zittern.

"Ich liebe dich, Ska. Ich meine jetzt bin ich mir sicher."

Er dreht sich wieder zu mir und streicht mir über die Haare.

"Ich habe noch nie für einen Menschen so intensive Gefühle gespürt."

Sein Daumen streicht über meine Wange und fängt die erste Träne ab.

Warum sagt er sowas?

Er rückt direkt neben mich und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

Ich schließe die Augen und spüre ein paar Sekunden später seine weichen Lippen auf meinen.

Oh es tut so verdammt gut, wenn er mich küsst.

Tausende Schmetterlinge flattern in mir herum.

Sanft knabbert er an meiner Unterlippe.

Seine Hand wandert zu meiner Hüfte und er zieht mich auf sich, sodass ich quasi auf ihm knie und mich zu ihm runter bücke und ihn fordernd küsse.

Schon komisch vor einer halben Stunde, habe ich noch zu Kira gesagt das sie ihn haben kann, doch jetzt wo ich ihn bei mir spüre, würde ich ihn am liebsten nie wieder gehen lassen.

Seine beiden Hände wandern zu meinem Hintern und halten mich, während ich mich auf seiner Brust abstütze und seinen schnellen Herzschlag spüre.

Ich löse mich kurz von ihm, damit er mir mein Shirt ausziehen kann.

Sofort beuge ich mich wieder zu ihm und fange an seinen Nacken zu liebkosen, während er meinen BH aufmacht.

Er legt seinen Arm um meinen Rücken und dreht uns herum, sodass er auf mir liegt.

Er löst sich atemlos von mir und murmelt: "Du bist wunderschön", an meine Lippen.

Wir sehen und eine Weile einfach nur tief in die Augen, bis sich wieder wie von selbst unsere Lippen zusammenführen.

Schwer atmend liegen wir auf meinem Bett und starren die Decke an.

Ja.. wir hatten Sex.

"Das war längst fällig!"

Ich schleudere ein Kissen auf ihn und fange an zu lachen.

Doch er hat recht, diese Sexuellespannung zwischen uns war schon fast greifbar.

Chris rollt sich auf die Seite und fängt an mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen.

"Wie soll es nun weitergehen zwischen uns?", haucht er.

Ich sehe ihn einfach nur an, wie er da so nackt neben mir liegt, und wage es nicht etwas zu sagen.

Was sollte ich auch schon sagen?

Schließlich sage ich doch etwas, das bin ich ihm schuldig.

"Ich weiß es nicht."

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