Scherben bringen Glück

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"Erde an Lilly, hast du mir zugehört?" Paul schaute mich an und schüttelte mich aus meiner Starre. "Hey was ist los? Du weisst, dass du mir alles sagen kannst Lilly." Ich schaute Paul an. "Ehh ist nichts, ich habe nur die Jungs angeschaut", stotterte ich, "was hast du vorhin gesagt?" Paul begann zu lachen. "Wenn du sauer bist wegen der Strafe muss ich nur sagen, das habt ihr euch selber eingebrockt, aber vielleicht können wir einen Deal machen." Ich schaute Paul fragend an, "und der wäre?" Paul überlegte kurz, "Niall darf eine Nacht neben dir auf der Couch schlafen wenn-" ich unterbrach ihn, "wenn was?!?" Paul grinste mich an, "du scheinst ihn wirklich zu lieben. Du würdest sicher alles tun, damit er bei dir sein kann." Ich nickte, "aber sag jetzt, wie lautet der Deal?" Ich wurde ungeduldig.

"Okay, okay, also wenn du kurz zum Bus gehen und dort meine Fotokamera holen würdest, darf Niall bei dir schlafen."

Ich hörte nicht mehr zu, sondern rannte sofort weg. Vor dem Ausgang merkte ich, dass ich den Schlüssel vergessen habe. Ruckartig blieb ich stehen und rannte zurück zu Paul. "Schlüssel." Paul hielt bereits den Schlüssel in den Händen und übergab ihn mir lachend. Sofort drehte ich mich um und rannte wieder Richtung Ausgang. Als ich draussen war sah ich noch tausende andere Fans, die vor dem Eingang warteten, kreischten, weinten und in Ohnmacht vielen. Ich lachte leise und schlich zum Bus.

Dort angekommen schloss ich die Tür auf und stürmte hinein. Ich schloss die Tür hinter mir und rannte zu Pauls Zimmer, suchte seinen Koffer und durchwühlte ihn. Nachdem ich die Fotokamera gefunden habe, machte ich ein Foto von mir, um zu testen ob er auch funktionierte. Ich löschte das gerade gemachte Foto und schloss wieder den Koffer. Ich stand auf und ging noch kurz in die Küche. Dort nahm ich mir ein Glas und füllte es mit Wasser. Ich war gerade dabei es auszutrinken, als ich Schritte auf mich zukommen hörte. Ängstlich drehte ich mich um. „So Lilly, jetzt sind wir wieder einmal alleine. Jetzt kann ich endlich beenden was ich begonnen habe." Ich liess das Glas das ich gerade in der Hand hielt fallen und es fiel klirrend zu Boden. „Hast du Angst?" Ich schaute sie verständnislos an. Was sollte das für eine Frage sein? Natürlich hatte ich Angst. Dieses Monster von Mädchen verfolgt uns schliesslich und war schon einmal kurz davor mich zu töten.

„Ich wiederhole kurz die Wörter von unserem ersten treffen falls du sie vergessen hast: Du bist hässlich! Ich hasse dich! Du hast es nicht verdient zu leben!"

Ich stand immer noch stumm vor ihr und überlegte fieberhaft was ich machen könnte. „Nur so zur Information mein Name ist Amalia und ich bin Harrys Freundin." Ich lachte auf. Sie hat mich gerade auf eine Idee gebracht. „Du träumst wohl Harrys Freundin zu sein. Und nur so zur Information", äffte ich ihre nasale Stimme nach, „Ich weiss, dass du Amalia heisst." Amalia schaute mich wütend an und machte einen Schritt auf mich zu. Unter ihren Füssen knirschten die Scherben des zerbrochenen Glases. Ich fühlte mich wie im Horrorfilm. Amalia begann wieder zu reden: „Okay, jetzt bist du zu weit gegangen du Schlampe!" Sie bückte sich, hob eine grosse Scherbe auf und machte noch einen Schritt auf mich zu. Jetzt waren wir nur noch einen kleinen Schritt voneinander entfernt. Unter uns viele Scherben. Plötzlich machte sie einen grossen Schritt und drückte mir den Glassplitter in den Arm. Ich schrie auf. „Ja, so gefällt es mir." Sie nahm eine weitere Scherbe vom Boden auf und drückte sie mir in den anderen Arm. Ich schrie nochmals auf und aus meinen Armen floss eine Unmenge von Blut. Amalia lachte böse und riss mir die Kamera aus meiner Hand. Sie schoss ein Foto von mir. „Okay Lilly, mach dich darauf gefasst nur noch eine qualvolle Minute zu leben. Sie nahm eine weitere Scherbe vom Boden auf nahm meine rechte Hand und ritzte Scherben bringen Glück auf meinen Handrücken. Die verblutete Scherbe liess sie fallen und sagte: „Scherben bringen Glück, aber sie bringen nur jemandem Glück und das bin ich!" Sie lachte höhnisch. Ich schaute schmerzverzehrt auf meine rechte Hand. Scherben bringen Glück. Plötzlich bekam ich eine Idee. Ich drehte mich um und öffnete den kleinen Schrank, in dem die Gläser waren und nahm zwei Weingläser heraus. Danach schaute ich Amalia grinsend an, die nicht verstand was ich machen wollte. Sie kam wieder auf mich zu und wollte mir die Gläser entreissen. Noch bevor sie etwas machen konnte, schlug ich die zwei Weingläser aneinander. Amalia die direkt vor mir stand schrie auf und krümmte sich am Boden. Beim zersplittern der Gläser sind einige Scherben gegen ihr Gesicht und auf ihre Hände gefallen. Aus Reflex, hat sie ihre Hände zu Fäuste geballt und somit die kleinen Scherben in die Hände gedrückt.





Ohne zu überlegen rannte ich aus der Küche, stolperte bei rennen fast über meine Füsse. Ich schaute auf meine Füsse und bemerkte den Verband. Ach ja stimmt, ich hab einen verstauchten Fuss, dachte ich. Mir wurde langsam etwas schwindelig. Ich habe wahrscheinlich zu viel Blut verloren. So schnell wie möglich rannte ich aus dem Bus und rannte den halben Parkplatz zum Hintereingang, der direkt zu den Garderoben und zu dem Backstage Bereich führte. Mit letzter Kraft rannte ich zu Paul. Paul sass nervös auf seinem Stuhl und schaute sich um. Als er mich sah, stürmte er sofort auf mich zu und nahm mich in die Arme. „Lilly, was ist geschehen und wo warst du so lange?" anstatt zu antworten begann ich zu weinen. Paul löste sich von der Umarmung und sah auf meine Arme. Er steuerte mich zu einem Sofa und legte mich hin. „Ich werde einen Arzt rufen, du bewegst dich nicht-„ Ich unterbrach Paul. „Im Bus! Sie war da. Sie ist da! Paul, sie ist in der Küche!" Nachdem ich diese Wörter mit Mühe ausgesprochen habe, wurde alles schwarz.

















„Sie hat eine Menge Blut verloren. Die Scherben haben zum Glück keine Infektion verursacht, dass heisst sie sollte bald wieder zu sich kommen. Ich muss jetzt gehen. Wenn sie aufwacht drücken sie bitte auf den roten Knopf, es wird dann jemand kommen um sie zu untersuchen." Eine Stimme redete mit jemandem oder mehreren Personen die wahrscheinlich irgendwo hier im Raum standen und aufgeregt umher liefen.

„Okay, vielen Dank. Wir werden uns melden", diese Stimme erkannte ich. Es war Pauls Stimme. Eine Tür wurde geöffnet und ich spürte ein leichter Windhauch über meinem Gesicht. Dann hörte ich auch schon wie die Tür geschlossen wurde.

„Niall, Zayn beruhigt euch. Lilly wird bald wieder zu sich kommen", Paul redete in einem beruhigendem Ton. „Paul ich kann mich nicht beruhigen, sie ist meine Freundin!" ich hörte den Klang von Nialls Stimme. Schlagartig wurde ich hellwach. Ich wollte meine Augen öffnen, aber meine Augenlieder waren zu schwer. „Niall?" Alles blieb ruhig. „Niall wo bist du? Komm zu mir", ich flehte ihn an. Ich hörte schnelle Schritte auf mich zukommen. Ich spürte eine Hand in meiner und wusste sofort, dass es Nialls Hände waren. Sie waren warm und weich. Ich drückte Nialls Hand und sagte: „Ich werde versuchen meine Augen zu öffnen Niall. Bitte geh nicht weg."

„Keine Angst Lilly, ich lasse dich nie alleine." Langsam öffnete ich meine Augen und grinste jede Person im Raum an. „Nicht ganz Niall, du wirst mich 6 Nächte alleine auf der Couch schlafen lassen", Niall begann herzlich zu lachen und seine strahlend blaue Augen leuchteten auf. „Okay, ich verbessere mich, ich werde dich nie mehr alleine lassen, ausser wenn Paul es mir verbietet." Dabei schaute er Paul frech grinsend an. Paul nutzte die Gelegenheit und begann zu sprechen: „Zayn drück den roten Knopf neben dir. Ich glaube jeder der hier im Raum ist möchte zurück zum Bus-" Ich schaute Paul ängstlich an. „Nein! Das Mädchen, Monster, Amalia was auch immer ist in der Küche!" Niall umarmte mich beruhigend, während Zayn den roten Knopf drückte und Paul sagte: „Lilly, wir sind zum Bus gegangen, aber sie war weg. Ihr habt eine Küche voller Glasscherben zurückgelassen." Louis lachte.

„Lilly, ich möchte alles von Anfang an wissen-"; Louis brach ab und schaute wie alle anderen zur Tür, wo ein Arzt den Raum betrat und auf mich zusteuerte. Er untersuchte mich kurz und teilte uns mit, dass wir gehen konnten. Wir bedankten uns und liefen zum Fahrstuhl. „so Lilly, jetzt musst du uns alles erzählen", Louis hüpfte aufgeregt auf und ab. „Louis ich erzähle es nachher. Ich will jetzt erst mal dieses Krankenhaus verlassen."

„Paul, was ist für Zeit?" Harry stand neben Paul im Aufzug und schaute ihn fragend an. „Es ist drei Uhr Morgens. Lilly zum Glück bist du jetzt aufgewacht, wir müssen nämlich noch durch halb Frankreich fahren." Ich lachte.











Im Bus wurden wir herzlich von Lou und Tom empfangen. Naja, abgesehen davon, dass Tom mich mit „Oh hey Mumie" begrüsst hat. Eigentlich waren wir alle sehr müde, aber alle wollten schon heute wissen was geschehen ist. Tom und Lou eingeschlossen. „Ich erzähl euch alles, aber zuerst will ich mir mein Pyjama anziehen, sonst schlaf ich in meinen Blutverschmierten Kleidern ein und bekomme Morgen einen Shock." Alle nickten lachend und taten es mir gleich.





Fünfzehn Minuten später sassen wir alle auf der Couch und ich begann ihnen die Geschichte zu erzählen. Paul musste heute nicht fahren, da er einen Fahrer engagiert hat.



„Also es war so..." Ich erzählte alles was ich erlebt habe bis ins Detail genau und wurde nie unterbrochen. Erst als ich erzählte was mir das Mädchen in den Handrücken geritzt hat wurde ich von Niall unterbrochen: „Gib mir deine Hand, ich will es sehen." Ich lachte und gab ihm die verbundene Hand. „Siehst nicht viel oder?" Ich grinste Niall an. „Noch nicht", Niall hielt meine Hand fest und löste den Verband von meiner Hand. Danach starrte er auf meine Hand, die ganz rot und geschwollen war. Ich schaute die Hand an und erkannte eine feine Kruste die Scherben bringen Glück darstellte. „Wie konnte sie nur", Niall schaute entrüstet auf meine Hand und Verband sie wieder, als ich weiter erzählte.











Zwei Stunden später waren wir fertig mit reden und die anderen gingen ins Bett. Niall stand ebenfalls auf, aber ich hielt ihn zurück. „Paul, ich löse meinen Gutschein ein." Paul schüttelte den Kopf, „Heute darf Niall ohne Deal bei dir schlafen. Du hattest heute einen schlimmen Tag, aber ich sage euch, wenn Niall morgen wieder nur in Boxershorts neben dir liegt, oder ihr irgendetwas macht, werdet ihr das ganze Jahr getrennt in euren Betten schlafen. Haben wir uns verstanden?" Niall und ich nickten brav und legten uns hin. Wir flüsterten noch eine Weile. „und du hast wirklich das mit den Weingläsern gemacht?" Niall fragte mich bestimmt schon zum hundertsten mal diese Frage und ich nickte. Wir lagen eine Weile schweigend da, als Niall plötzlich aufstand und zur Küche lief. Ich folgte ihm schweigend, aber neugierig. Niall suchte und etwas und fand es auch. Die Fotokamera. „Niall bitte, ich möchte nicht, dass du das siehst." Niall küsste mich kurz und sagte: „Babe ich will aber und nachher muss ich dich nochmal küssen. Dafür hatten wir heute zu wenig Zeit." Er zwinkerte mir zu und stellte die Fotokamera an. Ich schaute auch auf den Bildschirm und war genauso schockiert wie Niall. Ich sah schlimm aus, zwei Scherben in den Armen, und Blut überall. „Ich hab dir gesagt, dass du es nicht sehen wolltest." Niall schaute mich traurig lächelnd an. „Jetzt habe ich einen weiteren Grund dich zu küssen. Zuerst verstauchst du dir den Fuss, dann stirbst du fast wegen Blutmangel und doch siehst du immer noch so süss und perfekt aus." Er hob mich lachend auf und trug mich küssend zur Couch. Etwa um sechs Uhr Morgens sagte Niall dann: „Gute Nacht Babe. Scherben bringen Glück, aber sie bringen nur den guten, netten, süssen und hilfsbereiten leuten Glück. Ich liebe dich!" ich lächelte und wir schliefen zwei Sekunden später Arm in Arm ein.



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Lauraxx

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