Kapitel 12 - Wonderwall

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20 Uhr beginnen zu spielen. Von 19 bis 20 Uhr spielt unsere Vorband 'Our last night'. Wie wir die bekommen haben, grenzt noch immer an ein Wunder. 

Während wir uns auf die Show vorbereiten, lächelt mich Lexa immer wieder an. Oh Gott, ihr lächeln. Wir haben es den anderen noch nicht gesagt. Ich weiß nicht warum, immerhin sind wir alle wie eine Familie. Lexa wollte es ihnen sofort sagen, ich nicht. Vielleicht habe ich einfach noch ein wenig Angst. Immerhin ist sie die erste Freundin seit Aria. 

Tosender Applaus von draußen. Our last night kommt auf uns zugerannt um uns Glück zu wünschen. In 5 Minuten geht es los. Ich bin so nervös. Lexa scheint meine Nervosität zu spüren, denn plötzlich kommt sie zu mir und nimmt meine Hand. ,,Hey, du musst keine Angst haben. Es wird alles gut laufen. Wir sind eine spitzen Band. Vergiss das nicht." Ich lächel sie an. Es fühlt sich an, als hätte sie mir jeglichen Befürchtungen genommen und durch Selbstvertrauen ersetzt. 

Und dann geht's los.
Wir rennen raus auf die Bühne und werden mit riesigem Applaus in Empfang genommen. Die Menge kreischt. Dieses Gefühl ist einfach überwältigend. Bei jedem Song singen sie mit. Außer bei einem. Gegen Ende der Show spiele ich ein Akkustik-Song. Nur ich mit meiner Gitarre. ,,Dieses Lied hatte ich für meine verstorbene Ex-Freundin geschrieben. Am Anfang hat es mir immer wieder das Herz gebrochen, wenn ich dieses Lied gespielt habe. Doch heute wird es anders sein, denn ich habe endlich wieder Liebe gefunden, nachdem ich Jahre lang vergeblich gesucht habe." Die Menge applaudiert. Nach dem Lied für Aria, habe ich eine unplanmäßige Veränderung. ,,Also, das folgende Lied kennt ihr noch nicht. Ich habe es vor einer Woche geschrieben und spiele es heute das erste Mal vor Menschen. Lexa? Dieses Lied hier ist für dich." Ich schaue zu ihr rüber und sehe, wie ihr vor Rührung Tränen in den Augen stehen. Die Leute fangen an zu kreischen und wegen dem traurigen Song vorher und vor lauter Rührung jetzt verschwinden die Tränen in den Augen mancher nicht, sondern verstärken sich nur. 
Es ist einfach unglaublich, wie unsere Musik diese Menschen mitnimmt. Es tut einfach gut.

Sobald ich das letzte Lied gespielt habe, verbeugen wir uns alle gemeinsam. Als Lexa auf der Bühne meine Hand nimmt, kann ich mich nicht mehr zurück halten und küsse sie. Die Menge feiert wie verrückt. Der Rest unserer Band applaudiert. 

Ich habe mich seit Ewigkeiten nicht mehr so gut gefühlt wie jetzt in diesem Moment.
Wir gehen am Abend unseren Erfolg und dass Lexa und ich endlich zusammen gefunden haben feiern. Das Beste daran ist, dass ich Lexa auch diesmal nicht tschüß sagen muss, da sie bei mir bleiben wird.

Am nächsten Morgen wecke ich Lexa mit einem Frühstück. Sie gibt mir lächelnd einen Kuss. ,,Danke.", flüstert sie mir zu. ,,Kein Problem. Für dich immer gerne.", entgegne ich ihr und merke wie ich rot werde. ,,Du? Alaska? Erzählst du mir von Aria?" Diese Frage wirft mich total aus der Bahn. Ich schaue sie etwas schockiert an und setze mich dann neben sie an die Bettkante.

,,Weißt du, Aria ähnelt dir sehr. Vor allem vom Charakter. Aber auch von manchen Eigenarten, wie die Mimik, Gestik und Art, wie man spricht. Sie war - ist genauso alt wie du, fast so groß wie du und zumindest deine eine Augenfarbe ist wie ihre. Du hast das gleiche Leuchten in den Augen wie sie es hatte. Über ihre Familie weiß ich nicht viel, nur, dass sie herausgefunden hatte, dass sie eine Zwillingsschwester hat und sich deswegen mit ihrer Mutter wohl heftig zerstritten haben muss, da sie sie weggegeben hat. Warte, ich zeig dir mal ein Bild von ihr." Als ich Lexa das Bild zeige, schaut sie mich erschrocken an. ,,Was ist los?", frage ich sie besorgt. Lexa schüttelt mit dem Kopf. ,,Alaska. Vor 6 Jahren hatte ich ein schweres Herzleiden und die Ärzte haben mir ohne Spendeherz nur noch knapp ein Jahr gegeben. Plötzlich, vor etwas mehr als 5 Jahren, habe ich dann urplötzlich ein Spenderherz bekommen. Dieses Mädchen, Aria, von ihr habe ich das Herz bekommen. Und weißt du, ich habe auch eine Zwilingsschwester, welche ich nie getroffen habe, weil meine Mutter mich auf Grund meiner zwei verschiedenen Augenfarben weggegeben hat. Jetzt habe ich keinen Zweifel mehr. Deine Ex und das Mädchen, dessen Herz nun in meiner Brust schlägt, ist meine Zwilingsschwester."

Soundtrack deines LebensWhere stories live. Discover now