#1. Kapitel

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"Wie lange dauert das noch?", ruft mir Lydia vom Auto aus zu. Wir stehen gerade in einem Stau, nachdem mich Lydia vom Flughafen abgeholt hat. Ich war ein halbes Jahr bei meinem Vater in England. Meine Mutter und er haben sich getrennt, als ich 10 war, aber sie verstehen sich trotzdem eigentlich relativ gut. Es war echt schwer, sich bei den anderen zu verabschieden, besonders bei Brett. Wir kennen uns schon, seit er geboren wurde. Seine Mutter und meine Mutter waren auch sozusagen "beste Freunde", bis eben seine und Lori's Mutter starb... Aber auch, wenn ich zwei Jahre älter bin, als er, sind wir unzertrennlich.
"Keine Ahnung. Ich hab' kein Netz", rufe ich zurück, während ich mein Handy in die Höhe halte. Ich versuche jetzt schon 10 Minuten, meine Mutter zu erreichen, aber ich bekomme einfach kein Netz. "Sorry Lydia", rufe ich, bevor ich auf die Motorhaube steige und dann auf das Autodach. "Hey!", schreit sie und lehnt sich aus dem Fenster, um mich zu sehen, "Wehe, ich sehe eine Delle!" Ich verdrehe nur die Augen und halte mein Handy wieder in die Höhe. Da weht ein Wind und bläst mir meine braunen Haare ins Gesicht. "Scheiße", fluche ich und fahre mir durch meine welligen Haare. "Und? Wie sieht's aus?", fragt Lydia und sieht wieder zu mir hoch. Ich sehe wieder auf mein Handy und schüttle den Kopf. "Nein, noch immer nichts." Lydia seufzt auf, worauf ich meine: "Du könntest auch mal versuchen, Netz zu bekommen." Sie sieht mich schockiert an und schüttelt den Kopf. "Es ist kalt und es beginnt jeden Moment zu regnen, also: Nein, danke." Ich muss lachen und steige wieder von ihrem Auto.
Ich entferne mich ein paar Schritte von Lydia's Wagen, wobei ich mein Handy immer noch, wie eine Irre, in die Höhe halte. "Es hat keinen Sinn", murmle ich mir selbst zu und will wieder zu Lydia gehen, als ich meine Augen von meinem Handy löse und geradeaus sehe. Vor mir steht ein Junge, zirka in meinem Alter, groß, schlank. Mehr kann ich nicht erkennen, da er mit dem Rücken zu mir steht. Da dreht sich der Typ plötzlich zu mir um und sieht zu mir. Der Typ ist echt heiß! Er hat sein Handy, genauso, wie ich, in der Hand und lächelt mich an. Irgendwie kommt er mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo ich ihn zuordnen soll...
"Ich kriege auch nichts rein", meint er und ich lächle ihn an. Ich drehe mich um und will gerade gehen, als der Junge noch sagt, sodass ich es höre: "Wir sehen uns, Jess."
Warte! Was?! Woher kennt er meinen Namen? Ich drehe mich nochmal zu ihm um und sehe ihn fragend an. Aber er grinst mich nur an und ich frage: "Woher kenn-" "Jessy! Komm!", ruft mich plötzlich Lydia und erst jetzt, bemerke ich, dass der Stau sich aufgelöst hat und die anderen Autos schon fahren. Der Junge grinst mich noch breiter an, als vorher, was zwar echt krank aussieht, aber dennnoch so verdammt scharf... Ohne noch weiteres zu sagen, drehe ich mich um und gehe zu Lydia. Ich steige bei der Beifahrertür ein und als ich in den Autospiegel sehe, bemerke ich, dass der gutaussehende Typ mich noch immer beobachtet. Wer ist das? Ich kenne ihn doch irgendwoher, aber mir fällt gerade nichts ein...
"Hörst du mir überhaupt zu?", reißt mich Lydia aus meinen Gedanken und sieht kurz zu mir, bevor sie sich wieder der Straße zuwendet. "Ähh.... Tut mir Leid, Lydia. Was hast du gesagt?" Sie verdreht genervt die Augen, bevor sie mir antwortet: "Mit wem hast zu vorhin geredet? Ich hab nichts gesehen." "Keine Ahnung... Irgendein Junge." Sie nickt und gottseidank fragt sie nicht mehr weiter. Stattdessen fragt sie mich, ob es mir in England gefallen hat, ob ich Jackson getroffen habe (Nein, habe ich nicht), ob ich andere süße Typen gesehen habe, ob ich shoppen war, ob ich ihr etwas mitgebracht habe....
"Sie ist echt nett. Aber sie ist ganz anders, als Mom", erkläre ich ihr, als sie mich fragte, wie Dad's neue Freundin sei. Endlich sind wir bei mir zu Hause angekommen, aber ich habe noch immer kein Netz. Mittlerweile hat es auch schon zu regnen begonnen und Lydia hilft mir, meine Koffer zur überdachten Veranda zu tragen. Meine Haare kleben an meiner Haut, genaus, wie meine Kleidung. Ich will einfach nur noch rein und was anderes anziehen... Kaum habe ich diesen Gedanken ausgesprochen, wird die Haustür aufgerissen und meine Mom kommt raus. "Liebling! Ich habe dich soo vermisst", strahlt sie, als sie mich in eine Umarmung zieht. Sie drückt so fest zu, dass ich glaube, jeden Moment zu ersticken. "Du darfst nie wieder so lange weg bleiben! Ich hoffe, David hat auf dich aufgepasst!" David ist mein Vater, falls ich es noch nicht erwähnt habe. "Wie geht es ihm? Wie wars in England?", fragt sie, als ihr auffällt, dass Lydia und ich klatschnass sind, "Kommt rein! Schnell!" Wir machen, was sie gesagt hat und ich ziehe meinen Koffer in den Flur. Ich will gerade hoch, in mein Zimmer, als meine Mutter fragt: "Könntest du mir meine Brille aus dem Wohnzimmer bringen? Bitte?" Ich drehe mich nochmal zu ihr um und sehe sie genervt an. "Deine Beine sind doch okay, oder nicht?", frage ich, worauf ich einen bösen Blick von ihr bekomme. Ich hebe abwährend die Hände und gehe wieder die Treppe runter. "Schon gut, ich gehe ja schon."
Als ich ins Wohnzimmer komme, ist es stockdunkel und gerade, als ich den Lichtschalter gefunden habe, höre ich bekannte Stimmen rufen: "Überraschung!" Ich zucke zusammen und drehe mich um. Vor mir stehen Scott, Stiles, Hanna, Malia, Kira, Liam und Mason. "Was macht ihr hier?", frage ich leicht verwirrt, da ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. "Einhörner sammeln", meint Stiles mit sarkastischem Unterton. Wie ich seine Art vermisst habe... "Wir wollen dich sehen, meine allerliebste Cousine. " "Ich bin deine einzige", korrigiere ich ihn, worauf er die Augen verdreht. Er kommt auf mich zu und umarmt mich. "Trotzdem habe ich dich vermisst", nuschelt er, bevor er sich wieder von mir löst. Da kommt Hanna auf mich zu und umarmt mich, ohne etas zu sagen. Sie löst sich wieder von mir und erst jetzt bemerke ich, dass sie weint. Ich hasse es, wenn andere Leute weinen. Nicht, weil es nervig ist, sondern, weil ich dann auch immer mitweinen muss. "Ich habe dich vermisst", schluchzt sie, worauf ich sie nochmal umarme. "Ich dich auch", antworte ich und merke, wie mir auch langsam die Tränen in die Augen steigen. Wir lösen uns wieder voneinander und nacheinander umarmem mich alle und sagen, wie sehr sie mich vermisst haben. Zwar süß von ihnen, aber auch echt kitschig...
"Wo ist Brett?", frage ich, als wir endlich fertig sind mit umarmen. "Er hatte heute keine Zeit. Er kann erst am Wochenende kommen", erklärt mir Scott, worauf ich die Arme vor der Brust verschränke. "Was ist bitte wichtiger, als ich?", lache ich und die anderen stimmen mit ein.
Wir setzen uns hin und die anderen erzählen mir, was passiert ist, als ich weg war. Nach ungefähr einer Stunde mault Stiles rum, dass es langweilig ist, weshalb wir beschließen, einen Film zu sehen. Meine Mutter hat sich schon mal von uns verabschiedet und ist schlafen gegangen, da sie morgen arbeiten muss. Sie arbeitet genauso, wie Scott's Mom im Krankenhaus und ist deshalb nicht oft da. Eigentlich echt praktich, für mich, da ich genug Freiraum habe.
Als der Film endlich aus ist, wobei ich eigentlich nicht viel mitbekommen habe, da ich immer wieder an den Jungen, von heute denken musste, verabschieden sich alle und gehen. Als ich endlich alleine bin, schleppe ich meinen Koffer hoch in mein Zimmer und suche meine Schlafsachen heraus. Ich ziehe mich schnell um, gehe ins Bad und putze mir die Zähne, bevor ich mich in mein Bett lege.
Wer ist dieser Typ? Woher kannte er meinen Namen? Jess? Jess nannte mich bis jetzt nur ein Junge... Nein! Das kann nicht sein! Oder? Ich denke noch eine Zeit lang über den Typen nach, bis ich endlich einschlafe....

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Also, ihr Nuggets 💙
Ich hoffe, ihr mögt das erste Kapitel ♥ Lasst mir mal Kommentare da, wie ihr das erste Kapitel findet 💙
                                                              Lg & HEL :*

In my head (Theo Raeken FF)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora