•you are beautiful•

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Was roch hier so gut? Verschlafen torkelte ich in Richtung Küche dem Ursprung des leckeren Kaffeeferuchs. Ich lehnte mich an den Türrahmen und beobachtete mit halb geöffneten Augen wie ein Riese mit roten Haaren zwei Tassen mit dampfendem Kaffee auf den kleinen Küchentisch stellte. „Na, auch schon wach?", grinste er mich an. Ich konnte nicht anders und grummelte ihn an, ich war deutlich kein Morgenmensch. Etwas war anders heute. Nachdem ich Chanyeol eine Weile gemustert hatte setzte ich mich zu ihm und nahm die heisse Tasse in meine Hände. Jetzt viel mir auf wie kalt es war und begann zu zittern. Sehr gut Byun. Also anziehen musst du dich nicht. Bei gefühlten Minusgraden. Nein, wie kommst du darauf? „Heute was vor?", erkundigte sich Chanyeol beiläufig. Ich schüttelte nachdenklich meinen Kopf und umklammerte die Tasse fester. Wieso musste es auch so kalt sein?! „Sag mal, hast du keine Heizung oder wieso ist es hier so kalt?" „Dir ist kalt? Sag doch etwas.", murmelte Chanyeol und stand auf, die Tasse in seiner rechten Hand. Verwirrt fuhr ich mit einer Hand durch meine Haare und nahm einen Schluck vom heissen Kaffee. Die heisse Flüssigkeit lief meinen Rachen hinunter und erfüllte mich mit einer wohligen Wärme. Nach dem ich etwa zwei Schlucke genommen hatte hörte ich schlurfende Schritte hinter mir und etwas Warmes wurde um meine Schultern gelegt. Ich neigte meinen Kopf leicht zur Seite und erkannte einen hellblauen Sweater. Er war mir offensichtlich etwa drei Nummern zu gross, sah jedoch warm und kuschelig aus. Behutsam hob ich eine Hand und berührte den Stoff. Ich strich vorsichtig darüber und griff ihn dann fester. Nun löste ich auch noch meine andere Hand von der Tasse und nahm den Sweater ganz in die Hände. Ich stand auf und zog ihn mir über. Er war genauso kuschelig wie er aussah und das Beste, er roch nach Chanyeol. Die Ärmel waren mir viel zu lang und insgesamt reichte er mir fast zu den Knien. Jedoch wärmte er mich und das war die Hauptsache. Gemächlich setzte ich mich wieder gegenüber des Riesens welcher mich die ganze Zeit über angestarrt hatte. „Du solltest öfters meine Sachen tragen. Du siehst niedlich aus." Ich wurde feuerrot und hatte den Drang ihm eine zu verpassen, liess es aber dabei und versteckte mein Gesicht in meinen Händen welche ganz in den Sweater Ärmeln verschwunden waren. „Versteck dich nicht. Ich will dein hübsches Gesicht sehen." Ich konnte Chanyeols Lächeln aus seiner sanften Stimme heraushören. Eine Hand umfasste mein rechtes Handgelenk und zog es vorsichtig weg. Dann mein linkes. Chanyeol nahm meine Hände in seine. „Schau mich an.", flüsterte er. Zögerlich hob ich den Blick und wünschte mir Millisekunden später es nicht getan zu haben. Seine Augen durchbohrten meine und da war wieder dieses Gefühl. „Es muss sich schlimm anfühlen verwunschen zu sein...", flüsterte ich. Er erwiderte nichts schaute mich weiterhin an. „Chanyeol?", „Hm?", brummte er, seinen Blick nicht von mir lassend. „Erzähl mir eine Geschichte." Er guckte etwas verwundert, überlegte kurz und begann: "Es war einmal ein wunderschöner Prinz. Der hiess Baekhyun. Er war der Schönste des ganzen Landes. Jedoch wollte er es nicht glauben. Jeden der ihm ein Kompliment machte wurde in den Kerker gesteckt. Doch eines Tages, eines Tages tat er es nicht. Es war einmal ein armer Landstreicher. Der hatte feuerrote Haare, war gross und hatte ein Ziel. Er hatte übrigens ein rotes Skateboard. Sein Ziel war es dem Prinzen Baekhyun ein Kompliment zu machen. Er kämpfte sich auf seinem langen Wege durch Räuber, böse Hexen, Feen und gemeine Trolle. Und eines Tages kam er am Schloss des Prinzen an. Er betrat den Hof und bat um eine Audienz, diese wurde ihm erlaubt. Als er dem Prinzen gegenüber sass, konnte er ihn endlich von nahem betrachten. Er war viel Schöner als ihn je jemand beschreiben konnte." Chanyeol erhob sich, seine Hände liessen meine nicht los. „Das erste waren seine Augen.", er kam einen Schritt auf mich zu. „Diese strahlten ein solches Uninteresse aus und doch lag unendliche Einsamkeit und Trauer in ihnen.", er kam noch einen Schritt näher. „Das zweite waren seine Lippen. Voll, von einem rosigen Ton und absolut zum Küssen erschaffen.", wieder einen Schritt. Dann noch einer. „Das Dritte war sein Hals. Zart und verletzlich. Seine Haut war so unschuldig, milchig weiss und der Landstreicher wünschte sich nichts Sehnlicheres als diese Haut als seines zu markieren.", er stand vor mir. Zog mich zu sich hoch und drückte mich an sich. Sein Kopf gebeugt so dass sein heisser Atem meine Haut an meinem Nacken streifte. Mich überlief ein Schauer. „Dann waren da noch seine Hände", vorsichtig hob er unsere Hände und hauchte einen federleichten Kuss auf diese. Mein Gesicht hielt ich gesenkt er musste nicht sehen wie rot ich war. „Und seine Haare.", er hauchte einen ebenso leichten Kuss auf meinen Haaransatz. „Doch das schönste an ihm, war seine Persönlichkeit." Hart arbeitend, liebevoll, charmant, beeindruckend, vorbildlich, zuverlässig, klug und gebildet, er war der Inbegriff von Schönheit für Chanyeol. Ein Landstreicher welcher weder besonders klug und gebildet war noch besonders schön. Chanyeol war sich selbst und wusste auch, dieser Mann vor ihm war sein Prinz aus dem Märchen."
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Woah, also ich hatte wirklich lange an diesem Kapitel. x_x Aber nun bin ich einigermassen zufrieden ^~^ Danke wieder an diese ganz gewisse Person dafür dass sie mich auch heute wieder motiviert hat! <3 Das Lied oben habe ich dazu in Dauerschleife gehört *~*

•fairytales• baekyeol/ chanbaekWhere stories live. Discover now