•fairytales• baekyeol/ chanbaek

•snowqueen•

Vereinzelt liefen Tränen abwechselnd meine Wangen hinunter und tropften auf unsere verschränkten Hände. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. „Wie ist es ausgegangen?", flüsterte ich fast unverständlich. „Das musst du sagen, erzähl du es mir." „Chanyeol...", flüsterte ich erneut. „Baekhyun..." Der Abstand zwischen uns schloss sich und unsere Lippen trafen aufeinander. Der Kuss war sanft und voller Gefühle, Leidenschaftlich jedoch nicht fordernd. Er war schon fast traurig, als wenn wir beide unseren ganzen Kummer und unseres ganzes Leiden hinein geben würden, in der Hoffnung es teilen zu dürfen. Unsere Hände lösten sich, ich verschränkte meine Arme hinter seinem Nacken, er schlang seine um meine Taille und drückte mich enger an sich. Unendliche Augenblicke später lösten wir uns, blickten uns schweigend und schwer schnaufend an. Unsere Stirne aneinander gelehnt. Doch die angenehme Stille wurde durch das laute Knurren meines Magens unterbrochen. „Ich denke ich habe Hunger...", murmelte ich peinlich berührt. „Ernsthaft?" Chanyeol lachte laut auf und gab mir einen spielerischen Kuss auf meine Wange bevor er sich löste und Richtung Küche schlurfte. Habe ich schon mal erwähnt dass Chanyeol seine Füsse nicht anständig heben kann? Nerviger Trottel. Was genau wir vorhin taten wusste ich nicht und ich denke, es muss vorerst auch nicht ausgesprochen werden. Also folgte ich dem Riesen in die Küche dabei hob ich meine Füsse demonstrativ hoch. Dies kommentierte er mit einem Augenrollen und öffnete den Kühlschrank. „Wow. Das wird ein Festmahl.", stellte ich sarkastisch fest. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als einkaufen zu gehen."

„Nimm mein anderes Skateboard, dann sind wir schneller.", Chanyeol hielt mir ein blaues Skateboard vor die Nase. „Sehr gut Park Chanyeol, ich denke auch dass ich jetzt innerhalb von fünf Minuten lerne wie man  Skateboard fährt damit ich demnächst auch einem Fremden vor die Füsse fliegen kann." Ich zog meine Augenbrauen hoch und blickte ihn mit meinem "Das ist nicht dein ernst" Blick an. Er zuckte mit den Schultern: „Es ist leichter als es aussieht." „Auf die Schnauze fallen kann auch jeder Trottel. Ganz besonders ein Trottel." „Ist gut danke ich weiß dass ich unfähig bin!" jammerte Chanyeol. Ich lachte, nahm mir das blaue Skateboard, und zog mich fertig an. Dann verliessen wir gemeinsam das Haus, er nach mir, wirklich Gentleman Like. Draussen schlug uns gleich die Kälte entgegen, bei jedem Atemzug bildeten sich kleine Wölkchen vor unseren Münder und der Reissverschluss wurde bis ganz oben zu gezogen.

Auf dem Weg zum Supermarkt war ich locker tausend Mal fast oder wirklich auf die Schnauze gefallen und wir kamen zum Entschluss das es zu Fuss wohl schneller gegangen wäre, also klemmten wir uns die Boards unter den Arm und liefen die letzten Meter. Im Supermarkt beeilten wir uns mit dem einkaufen denn wir beide starben fast vor Hunger. An der Kasse stopften wir alle Esswahren in viele kleine Plastiktüten und verliessen die Wärme hinaus in die Kälte. Die Schiebentüren öffneten sich und ich blieb erstmal stehen, der Anblick welcher sich mir bot war verzaubernd. Grosse und kleine Schneeflocken suchten sich ihren Weg auf unsere kalte Erde hinunter. Spielerisch streckte ich die Zunge heraus, rannte herum und versuchte möglichst grosse flocken aufzufangen. Der rothaarige Riese stand vor den Schiebentüren die sich verwirrt öffneten und wieder schlossen und grinste mich fröhlich an. „Chanyeol! Es schneit! Es schneit!" Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch mit all den Tüten, meine Wangen und Nase eisig kalt und rot. „Jupp, es schneit.", bestätigte er. „Trottel?", fragte ich neckisch. „Womit habe ich das verdient?" „Ich habe kalte Hände", murrte ich dabei versuchte ich sie durch pusten auf zu wärmen. Brachte wirklich viel, nicht. „Wer ist jetzt hier der Trottel?", grinste er und nahm meine Hände in seine, drückte jeweils einen Kuss darauf und verschränkte meine rechte Hand und sein linke ineinander. Hand in Hand und mit ganz viel Tüten und einem blauen und roten Skateboard vor uns herschiebend liefen wir im Schneefall nach Hause. „Chan?" „Hm?" „Erzählst du mir das Märchen der Schneekönigin?" Er nickte. Atmete einmal ein und aus und begann: „Vor langer, langer Zeit warf der Teufel einen verwunschenen Spiegel auf unsere Welt hinab. Der Spiegel zerbrach in tausend kleine Splitter. Die Splitter machten einem blind für Liebe, kalt und herzlos. Byun Baekhyun traf solch ein Splitter ins Auge und sein Herz erfror. Ab diesem Tag an wandte er sich von seinem geliebten Freund ab. Baekhyun begegnete eines kalten Wintertages der wunderschönen Schneekönigin. Gelockt durch ihre Versprechen flog Baekhyun mit ihr auf das Schloss. Die Schneekönigin hielt ihn gefangen. Dort war alles kalt, es existierte keine Fröhlichkeit. Nur Kälte. Doch diese spürte er nicht, denn die Schneekönigin hatte ihn verzaubert. Er war allein. Seine einzige Möglichkeit die Freiheit zurück zu gewinnen war das richtige Wort aus Eissplittern für die Schneekönigin zu legen. Doch durch den Splitter in seinem Auge war seine Sicht verschwommen, er versagte. Baekhyuns Verschwinden bemerkend begab sich sein Freund, namens Chanyeol auf die Suche nach ihm. Auf seiner langen und gefährlichen Reise begegnete er einer alten Frau. Diese konnte zaubern und war gut zu ihm, jedoch war sie sehr einsam und versuchte alles um Chanyeols Erinnerungen an sein Ziel vergessen zu lassen, damit er bei ihr blieb. Trotz ihrer Bemühungen erinnerte sich Chanyeol beim Anblick einer Rose so rot wie Blut an seinen Freund und ihre wunderschönen Momente. Also setzte er seine Reise fort und wurde von einer klugen Krähe zu einem Schloss geleitet in welchem ein Prinz lebte auf den die Beschreibung von Baekhyun passte. Chanyeol wurde enttäuscht. Sein Baekhyun war nicht zu finden. Das Königspaar hatte Mitleid mit ihm und schenkte ihm ein prächtiges Ross und schöne Kleider für die Weiterreise. Aufgrund dieser prunkvollen Kleider wurde er auf seiner Reise durch einen dunklen Wald von Räubern überfallen. Die Räubertochter jedoch verliebte sich in ihn und schenkte ihm Gnade. Sie übergab ihm Kleider ihres Vaters und ein Rentier welches ihn nach Lappland bringen sollte dort wo sich das Schloss befand.

Als Chanyeol vor dem Schloss stand betrat er es und sah Baekhyun. Chanyeol begrüsste ihn stürmisch. Nach all der Zeit hatte er ihn wieder. Doch Baekhyun fühlte nichts. Und da begann Chanyeol bitterlich an zu weinen. Erst als Chanyeols Tränen an sein Herz drangen, löste sich der Eisklumpen in seinem Herzen auf. Chanyeol sang ihr gemeinsames Lied und Baekhyun weinte so sehr dass der teuflische Splitter in seinem Auge fortgespült wurde. Endlich konnte Baekhyun das Wort legen und ihm wurde die Freiheit geschenkt. Gemeinsam und überglücklich machen sie sich auf den Heimweg, gehen durch den Frühling hindurch bis hin zum Sommer in ihrer Heimat. Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.", schloss Chanyeol die Geschichte ab. Mittlerweilen waren wir vor seiner Wohnung angekommen, er schloss die Türe auf und gemeinsam schleppten wir unsere Tüten und Boards hoch in den fünften Stock. Nach seiner Erzählung war ich einfach Sprachlos gewesen und konnte ihm nichts mehr als ein freudiges Lächeln geben. „Das Märchen ist immer noch Unsinn. Doch du Park Chanyeol schaffst es selbst mich in diese Welt hinein zu ziehen. Danke...", murmelte ich als ich an ihm vorbei in die warme Wohnung tapste. „Gern geschehen.", grinste er und stellte die Tüten neben meine. Danach schloss er die Türe ab und wir schälten uns aus den Winterklamotten. Schweigend trug ich Tüte um Tüte in die Küche wo der grosse Trottel alles in den Kühlschrank und sonst wohin räumte. Und dann, dann Frühstückten wir endlich. In einträchtiger Ruhe saßen wir am Tisch, Chanyeol las Zeitung und ich schaute zufrieden vor mich hin. Vielleicht hasste ich Märchen ja doch nicht so wie ich es gedacht hatte. Und rote Skateboards auch nicht. Immerhin gab es ja noch blaue.
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Tja also, ich konnte mich wie immer nicht kurzfassen und hatte
unglaublich lange dafür bin ich nun zufrieden. ^^ ❤️ Ich denke ich werde mich für die nächsten Kapitel ebenfalls motivieren können, danke an alle die mich motiviert haben ❤️