•fairytales• baekyeol/ chanbaek

•he gave him love•

Seit gut einem Monat kannte ich den rothaarigen Trottel nun schon. Mein Leben hatte durch ihn eine Farbe mehr gewonnen. Rot. Chanyeol kam jeden Abend zu mir und erzählte mir seine Variante des Märchens welches ich hören wollte. Mit jedem Tag des jetzigen Wintermonats Dezember schneite es ein bisschen mehr und Weihnachten rückte ein bisschen näher. Heute war der erste Advent. Die erste Kerze welche ich auf meinem kleinen Balkon in einen Blumentopf gestopft hatte, wartete darauf angezündet zu werden. Sie war rot und ich hoffte dass ich nun an jedem Adventstag eine neue Farbe dazu geben konnte. „Baekhyun? Bist du da?" Ich vernahm Chanyeols tiefe Stimme aus dem Flur. Heute war ein Sonntag und es schneite heftiger als üblich, der Riese hatte sich dick verpackt, unter seiner Wollmütze lugten die roten Locken hervor und seine Nase und Ohren schienen kurz vor dem Abfallen zu sein. „Hier!", rief ich aus dem kleinen Wohnzimmer. Der Riese stampfte durch den Flur ins Wohnzimmer auf mich zu und drückte mich erstmal feste. „Jongin und Ich gehen später Eislaufen magst du mit?", er grinste mich freudig an. Ich hatte Eislaufen schon immer gemocht. In meinen Teenager Jahren hatte ich auch Eishockey in einer kleinen Mannschaft gespielt, doch seit ich meinen Job hatte war ich nicht mehr auf dem Eis gestanden. „Sicher! Wann geht ihr?" „Jetzt gleich wenn du magst." Ich nickte begeistert. „Ist dieser Jongin nett?", fragte ich vorsichtig und blickte zu dem Riesen welcher sich bereits auf den Weg Richtung Flur zurück machte. „Er ist. Und keine Bange, er ist vergeben.", augenzwinkernd zog mich Chanyeol hinter sich in den Flur.

Es war schon späterer Nachmittag, die Eislauffläche wurde von vielen grünen, roten und blauen Lichtern geschmückt, der Himmel war schon fast dunkel, der Mond schien und es waren bereits einige Sterne zu sehen. „Jongin und sein Freund sind wohl schon auf dem Eis, lass uns Schlittschuhe mieten.", freudig strahlend zog der Riese mich hinter sich her. Genau wie viele andere Leute, von Pärchen bis zu Familien, waren auch wir dick verpackt in unseren wärmsten Winterklamotten. „Jongin ist schwul?" "Bisexuell." Erwiederte er nur und lächelte mich an. Ich erwiderte. Kurze Zeit später standen wir auf dem Eis und Chanyeol hielt nach den beiden Ausschau. Es war ein wunderbares Gefühl nach so langer Zeit wieder mal auf dem Eis zu stehen. Die vielen bunten Lichterketten versetzten mich in eine angenehme Stimmung und das Lächeln wollte nicht mehr von meinem Gesicht weichen. Jongin und sein Freund waren noch nicht zu sehen also schlug Chanyeol vor, dass wir schon mal ei paar Runden drehen sollten. Ich nickte eifrig auf seinen Vorschlag hin und setzte mich in Bewegung. Der Himmel war nun völlig dunkel und die Sterne funkelten. Fröhliche Weihnachtsmusik wurde aus den Lautsprechern gespielt und die Pärchen fuhren händchenhaltend und lachend über das Eis. Trotz der eisigen Kälte füllte mich Wärme, dass ich diesen Moment mit dem wichtigsten Menschen in meinem Leben teilen durfte reichte mir schon aus um mich endlos glücklich zu machen. Nach ungefähr drei Runden sahen wir auch Jongin und sein Freund. „Jongin, hier!", rief der rothaarige und die beiden fuhren zu uns herüber. Jongin und Chanyeol begrüßten sich herzlich, während ich lächelnd auf den kleineren der Beiden zu fuhr. „Hallo, ich bin Baekhyun freut mich." „Kyungsoo, gleichfalls." Kyungsoo sah mürrisch aus schien jedoch sehr nett zu sein. Außerdem trug er einen blauen Schal. Das Blau gefiel mir, es leuchtete und stach einem ins Auge. Er reichte mir seine Hand und ich schüttelte diese kräftig. Chanyeol stellte mir auch Jongin vor und so verbrachten wir nun einige Zeit gemeinsam. Und das hier Byun Baekhyun, ist schon wieder ein Grund wieso Chanyeol dein Märchenprinz ist. Du hast neue Freunde gefunden. Nur durch ihn. Nun fuhren Kyungsoo und Ich eine Weile schnatternd über das Eis, wir verstanden uns schnell sehr gut. Er hatte eine ähnliche Geschichte wie ich, seine „Farbe" war Jongin gewesen. Jongin hatte ihm die Freude am Leben gezeigt und so ging es mir mit Chanyeol. Einen Moment lange war ich jedoch nicht achtsam, mein Blick lag auf Chanyeol welcher mit Jongin ein Wettfahren veranstaltete und meine Ohren waren bei Kyungsoo der mir von einem guten Kollegen namens Sehun erzählte. Und:

Rums! Passierte es.

Hervorragend Byun, fährst erstmal ihn eine Person rein und brichst dir dabei fast den Hintern. Wahre Meisterleistung. Mit einem fetten Knall landete ich Po voran auf dem harten Eis und atmete erst mal schmerzerfüllt ein. Die Person in welche ich hinein gefahren war blickte verachtend auf mich hinab, schnaubte einmal und fuhr dann mit ihren Freunden weiter. So viel zu Weihnachten ist das Fest der Liebe. "Trottel.", murmelte Kyungsoo und half mir auf. Ich bedankte mich bei ihm und gemeinsam suchten wir nun Jongin und Chanyeol auf der Eisfläche.

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Schweigend liefen Chanyeol und Ich nebeinander her. Die Strassenlaternen spendeten nur spärrlich Licht in der Dunkelheit, die fröhliche Weihnachtsmusik war verstummt und beide waren im Gedanken versunken. Der Abend war unglaublich schön gewesen, ich war endlich wieder einmal auf dem Eis gestanden und dazu hatte ich noch neue Menschen kennengelernt. Besonders Kyungsoo mochte Ich. Und seinen blauen Schal. "Was denkst du?" "Viel. Du?" Chanyeol blickte auf mich hinunter. Seine Augen funkelten im Licht, seine Wangen und Nase waren rot und kleine Wölkchen bildeten sich vor seinem Mund. In seinem Blick lag ein Gefühl welches ich nicht zuordnen konnte, ein Gefühl welches ich nie zuvor gefühlt hatte und es deshalb ignorierte. "Auch." Er schaute wieder auf den Weg vor ihm und dachte weiter nach. "Yeol?" "Hm?" "Erzählst du mir ein Märchen?" Er nickte und neigte seinen Kopf nachdenkend zur Seite. Fasziniert beobachtete ich die Atemwölkchen, seine Aura und seine roten Haare welche schon schwarze Ansätze hatten.

"Erinnerst du dich noch an den Prinzen Byun Baekhyun?" Eine Schaudern durchfuhr mich als ich mich an die Geschichte erinnerte und nickte. "Nun, die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Eigentlich ist sie unendlich. Denn die Liebe des Landstreichers zum Prinzen war unendlich." "Wieso... Wieso mochte der Landstreicher den Prinzen so?" "Der Landstreicher, der mochte Farben. Vom leuchtenden Gelb bis hin zum erdigen Braun. Er war fröhlich und liebte es Menschen mit diesen Farben glücklich zu machen. Also trug er immer eine Palette mit all den Farben die es gab mit sich. Eines Tages erfuhr der Landstreicher von dem wunderschönen Prinzen und seinem Königreich. Er wahr fasziniert und wollte unbedingt die vielen prächtigen Farben begutachten. Doch wurde er entäuscht. Das Königreich lag in einem ewigen Winter aus schwarz und weiß. Und wieso?" "Wieso?" "Der Prinz war unglücklich. Der Prinz fühlte sich einsam, er fühlte sich hässlich und leer. Der Landstreicher erkundigte sich nach einem Bild von dem Prinzen und war sich sicher, das war der schönste Mensch den er je gesehen hatte. Seine Augen, Nase, Ohren, Mund, Haare, Hände. Alles an ihm war perfekt, doch etwas fehlte ihm. Farben. Und der Landstreicher beschloss dem Prinzen diese Farben zu geben und ihm mittzuteilen wie schön der Prinz doch war. Doch auf seinem schwirigen Weg zum Schlosse des Prinzen verlor er eine Farbe nach der andern. Da war eine böse Hexe welche das giftige Grün verlangte, dafür würde sie ihn am Leben lassen. Böse Räuber welche ihm das erdige Braun raubten. Eine diebische Elster stahl ihm das glänzende Gelb. Einer guten Fee schenkte er das helle Rosa für einen Heiltrank. Das kräftige Blau fand er in dem grossen See nicht wieder und das lodernde Orange verbrannte in einem Feuer der Kobolde. Übrig blieb nur noch das Rot. Und der Landstreicher kam am Schlosse an und schenkte dem Prinzen das Rot. Was solle das? Fragte den Prinz ihn empöhrt, wollte ihn in den Kerker werfen lassen, doch der Landstreicher sagte nur: Liebe ist alles was ihre Hoheit für euer Königreich nötigt. Was ist das Liebe? Fragte der Prinz. Und der Landstreicher zeigte es ihm.

Das Königreich hatte nun rote Blumen. Der Prinz liess sie Rosen taufen. Und rote Skateboards gab es nun auch."

Chanyeol beendete seine Erzählung.

Ich lachte glücklich und küsste ihn. Einfach so. Einfach weil es sich richtig anfühlte. Einfach weil ich wollte. Einfach lange und dankbar.

"Und was ist mit Blau?"

"Was soll mit Blau sein?"

"Ich mag Blau. Erzähl mir die Geschichte von Blau."

"Bald."
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Also ich hatte wirklich lange and diesem Kapitel...😅 Ich hoffe es entspricht so in etwa den Vorstellung und ein fettes Danke an alle die mich motiviert haben!
Ihr seid die Besten ❤️