Herz aus Eis

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Auch wenn Jakob und Timo ziemlich gefährlich aussahen, waren sie total nett und lustig. Ich glaube wir könnten sogar Freunde werden.

„Du hast Farbe im Gesicht."

Jakob deutete auf meine Wange und ich versuchte schnell, die grüne Farbe aus meinem Gesicht zu wischen, was mir aber nicht gelang. Jakob musste lachen und beugte sich zu mir.

„Warte, ich mach das!"

Er nahm ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und versuchte verzweifelt die Farbe aus meinem Gesicht zu entfernen. In dem Moment öffnete sich die Tür und Sam stand im Raum.

„Lass sie los, Jakob!"

„Ich wollte ihr nur helfen."

Jakobs Stimme klang ziemlich still und verängstigt.

„Es ist mir egal, was du wolltest. Nimm deine Finger von ihr. Sie gehört mir!"

„Ich gehöre Niemand!"

„Du gehört mir, mir ganz alleine, Chrisi!"

Er nahm mich fest am Arm und zog mich vom Bett. Wie einen Müllsack schliff er mich in den langen Gang und öffnete einer dieser Seitentüren.

In mir stieg die Angst. Was hat er mit mir vor? Er schmiss mich schon fast in diesen Raum, der relativ klein war und ich viel mit meinen Knien auf den kalten Boden. Sogleich packte er mich wieder am Arm und zog mich hoch. Er drückte mich an die Wand und umfasste nun mit seinen großen Händen meinen Hals.

„Du gehört mir, hast du verstanden?"

„Ich werde dir niemals gehören du Scheusal!"

Mit diesen Worten taumelte er kurz erschrocken zurück. Doch ziemlich schnell fand er wieder zu sich und umgriff meinen Hals nun noch fester.

„Sam, ich bekomm keine Luft mehr!"

„Sag, dass du Angst hast!"

„Vergiss es!"

Ich keuchte nur noch und versuchte irgendwie Luft zu schnappen. Als ich in seine Augen sah, erschrak ich. Sie waren tief schwarz und funkelten fürchterlich.

„Bitte lass mich los. Ich ersticke!"

Sam strich mit seiner rechten Hand über meinen linken Arm, bis runter zu meinem Oberschenkel und eine Eiseskälte machte sich in meinem ganzen Körper breit. Wie Eisklumpen lag die Kälte in meinem Bauch und sie zog sich immer weiter in mir hoch, bis sie in meinem Hals angekommen ist und ihn zuschnürte.

„Hör auf!"

Ich klang nicht bettelnd, sondern ernst. Ich hatte keine Angst vor ihm, ich merkte, dass er mich nicht umbringen wollte.

„Hast du etwa Angst?"

„Sam, hör auf mit dem Scheiß!"

„Du verstehst das nicht. Du gehörst mir und kein anderer soll dich anfassen!"

Mein Hals wurde immer kälter und ich merkte schon, wie mir langsam schwarz vor Augen wurde.

„Du spinnst doch! Jetzt hör auf."

Ich bekam langsam nicht mehr alles mit und mein Sichtfeld wurde immer kleiner.

„Ich bin nicht so, wie du denkst. Ich hab kein Herz aus Eis, Chrisi!"

„Chrisi?"

Ich sackte in seinen Armen zusammen und verlor das Bewusstsein.

Gefangene des TeufelsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang