Große Worte

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Wie es Tamira vorhergesagt hatte, kam Timo zu mir in mein Zimmer, mit dem Auftrag, mich mitzunehmen. Wir gingen zusammen den langen Gang entlang, aber sprachen kein Wort. Man merkte, das Timo die Situation schwer viel. Jakob und er sind in der Zeit, die sie hier schon gemeinsam verbracht haben, ziemlich dicke Kumpel geworden. Ich weiß nicht, ob er mir die Schuld für sein Verschwinden gab, aber wenn ja, dann konnte ich es ihm nicht mal übel nehmen. Ich frage mich nur immer, weshalb Sam so ausgerastet ist. War er etwa eifersüchtig?

Als wir die große goldene Tür erreichten, fing mein Herz an, immer schneller zu schlagen. Vor Aufregung, oder vor Angst?

Wir gingen in den großen Essenssaal und Timo lies mich allein. Von Sam war jedoch weit und breit nichts zu sehen. Ich ging eine Zeit lang irrend in dem großen Saal umher. Große Stehleuchten waren an den Wänden entlang aufgestellt und spendeten dem Saal Licht. An den Wänden waren lauter bunte Malereien zu sehen. Bei genauerer Betrachtung konnte man eine Teufelsgestalt erkennen. Die Abbildung war so angsteinflößend, dass ich ein paar Schritte nach hinten taumelte.

Da war er also abgebildet in seiner wirklichen Gestalt. Das ist sein wahres Gesicht. Er versteckt sich nur hinter einer unscheinbaren Fassade und täuscht damit die Menschen. Ich betrachtete nun auch die anderen Bilder und ging langsam entlang der Wand. Doch plötzlich erstarrte ich in meiner Bewegung. Das Bild sah so unheimlich echt aus und die abgebildete Situation gefiel mir ganz und gar nicht. In der einen Hand ein Schwert und in der anderen eine Brieftaube. Sogar der kleine Leberfleck auf der rechten Wange war deutlich zu erkennen. Ich bekam sofort eine Gänsehaut bei dem Anblick.

Von weitem waren auf einmal Schritte zu hören und ich ging schnell in Richtung Esstisch. Sekunden später wurde die goldene Tür aufgerissen und Sam kam herein. Ich warf ihm zur Begrüßung einen finsteren Blick entgegen und er senkte seinen Kopf. Wieso so zurückhaltend? Vorhin hat er mich noch fast erwürgt!

Er kam langsam auf mich zu, aber sah mich kein einziges Mal an. Direkt vor mir blieb er stehen. Und plötzlich fiel er auf die Knie. Ich wollte nach hinten ausweichen, doch der Tisch hinter mir machte es unmöglich. Ich sah zu Sam runter, der vor mir kniete und schwieg. Die Stille kam mir wie eine Ewigkeit vor und ich wünschte, ich könne mich in Luft auflösen.

„Vergib mir, Chrisi!"

Er sah mich nicht an. Sein Blick war auf den kalten Marmorboden gerichtet und seine Worte schallten in dem großen Saal. Mein Hals zog sich zusammen und schnürte mir die Luft ab. Mein Kopf pochte und mein Herz stand still. Ich hatte das Gefühl, mein Blut in den Adern fließen zu hören.


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Wie findet ihr Sam so?

Würd mich mal interessieren- gerne Kommentare:D

Am Wochenende gibts weitere Kapitel.

Bis dann*

P.S. Ein großßßßßßßßßßßen Dank an meine treuen Leser!!!!!!!!!!!

Es freut mich wahnsinnig, dass ihr mein Buch lest!


Gefangene des TeufelsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang