Der Keller

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Vorsichtig öffnete ich die Tür ein bisschen weiter. Der Raum war dunkel, weshalb ich nichts erkennen konnte. Gibt es hier auch sowas, wie nen Lichtschalter? Wäre zumindest eine sinnvolle Investition!

„Sam?"

Wieder keine Antwort. Ob er wohl dort ist? Langsam ging ich durch die schwere Holztür. Gleich beim ersten Schritt nach vorne wäre ich fast hingefallen, wenn ich mich nicht rechtzeitig an einem Geländer festgehalten hätte. Da war also eine Treppe.

Langsam ging ich die Stufen nach unten. Immer weiter und weiter. Ich hatte das Gefühl, nie unten anzukommen. Die Geräusche wurden lauter, und ich bekam langsam ein mulmiges Gefühl. Soll ich nicht doch wieder hoch gehen? Das sieht hier alles irgendwie unheimlich aus.

Ich wollte gerade mein rechtes Bein absetzen, und musste feststellen, dass ich schon unten angekommen war. Ich ging vorsichtig an der Wand entlang, immer weiter dem Geräusch nach. Plötzlich stand ich in einem Raum, glaub ich zumindest. Sehen kann ich ja leider nicht viel.

Auf einmal hörte es auf zu Rascheln und es wurde still. Zu still, meiner Meinung nach. Gerade wollt ich mich umdrehen, als mich jemand von Hinten festhält.

„Was machst du hier?"

Seine Stimme klang zornig und ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter.

„Ich, ich... Die Tür war offen."

Meine Stimme zitterte und meine Hände waren nass vor Angstschweiß.

„Ach und da kommt man einfach ungefragt herein, oder was!"

„Ich hab ja nach dir gerufen, aber du hast nicht geantwortet!"

Langsam bekam ich wieder Fassung und drehte mich zu ihm um. Ich konnte ihn in der Dunkelheit nicht sehen, aber ich wusste genau, dass er es kann.

„Was ist das hier?"

„Das geht dich nichts an. Geh wieder nach oben."

Sams Worte klangen wieder sanfter und weicher. Der Typ hat echt Stimmungsschwankungen.

„Was kann bitte an einem Raum so geheimnisvoll sein?"

„Es geht dich nichts an, ganz einfach. Und jetzt geh bitte."

„Nein!"

Meine Antwort klang überraschend keck. Hatte ich doch vorhin noch wahnsinnige Angst.

„Chrisi, geh bitte wieder rauf, sonst..."

„Sonst was? Willst du mich wieder erwürgen? Weißt du, eigentlich bin ich gekommen, um deine Entschuldigung anzunehmen, aber ich habe es mir grade anders überlegt. Du willst Krieg? Den bekommst du!"


Gefangene des TeufelsWhere stories live. Discover now