Kapitel 3

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Übertönt vom Kindergeschrei versuchten Lena und ich uns zu unterhalten.
,,Wo warst du denn eigentlich nach deiner Comedy-Nummer?", fragte sie.
In den Augen eines fremden Schönlings dachte ich und schaute sie an. ,,Ach meine Mum. Du weißt ja, sie sagt immer: Kind iss und trink' genügend."
,,Sie ist eben verdammt vorsichtig, abgesehen davon wie lange willst du denn noch lügen?", fragte Lena grinsend und verschränkte meine Arme. Verdammt! Ich schaute sie an und brachte nur ein, ,,Woher..?", heraus. ,,Woher ich das weiß? Schatz, deine Wangen sind rot" sagte sie und grinste mich weiter an.
Diese verfluchten roten Wangen dachte ich und schaute sie an. ,,Bitte erspare mir das", flehte ich sie an. ,,Na gut", gab sie nach und wir wanden uns den Kindern zu. ,,AMIN! HÖR' SOFORT AUF HILARY ZU SCHLAGEN", schrie Lena plötzlich und rannte zu dem kleinen Jungen. Das war wieder mal ein ganz normaler Arbeitstag.

Erschöpft kam ich zu Hause an, warf meine Tasche in die eine Ecke und meine Jacke in die andere. Mein Magen knurrte, wie noch nie zuvor und ich lief in die Küche. Meine ganze Wohnung ist relativ klein und schlicht, mehr brauchte ich auch gar nicht, außerdem habe ich eine offene Küche so, dass ich durchs Wohnzimmer direkt in die Küche laufen kann. Ich sah mir den Poststapel auf der Küchentheke an: Werbung. Werbung. Prospekt. Rechnung! Ich fischte mir die Rechnung aus dem Stapel heraus und öffnete sie.
Scheiße! Die wollen mich doch verarschen dachte ich und schüttelte genervt meinen Kopf. Genauso genervt warf ich die Rechnung wieder zurück auf den Stapel und ging deprimiert zu meinem Kühlschrank, öffnete das Kühlfach und nahm mir eine Tiefkühlpizza heraus.
Wie soll ich nur diese Rechnung bezahlen, das Geld fehlt mir einfach! Mit diesen Gedanken stellte ich den Ofen auf Stufe 4 und schob die Pizza rein. Ich warf mich aufs Sofa und schaltete lustlos den Fernseher ein während ich wartete bis die Pizza auftaute.

Nach einer halben Stunde klingelte mein Handy. Es war Lena.
,,Hey Maus", begrüßte ich sie und erhielt dafür als Antwort einen Geschrei direkt in meinen Gehörgang. Ich hielt mir das Handy von meinem Ohr weg und wartete bis sie aufhörte zu schreien.
,,Schatz, ich muss dir was erzählen! Lass uns was Essen gehen", plapperte sie los.
,,Maus ich habe mir gerade eine Pizza in den...", ich hielt beim Reden inne. ,,Scheiße!", fluchte ich, sprang auf, rannte zum Ofen und schaltete es aus. Hektisch suchte ich nach einem Topflappen und als ich endlich eines fand öffnete ich die Klappe vom Ofen. Was mich erwartete war Rauch und eine verkohlte Pizza.
Verdammt!
Ich ging zum Küchenfenster, öffnete es um den Rauch rauszulassen und lehnte mich dagegen an. Ich nahm mein Handy aus der Hosentasche und sagte zu Lena, die mein Chaos mit angehört hatte: ,,Maus? Wir treffen uns in zehn Minuten unten beim Italiener."

(K)eine Nacht zu vielWhere stories live. Discover now