Kapitel 12

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Ich ertappte mich oft selbst dabei, wie ich zu dem Slytherin Tisch staarte.
Und zwar zu Malfoy. Ich weiß auch nicht warum. Vielleicht wollte ich ihn ertappen, wie er versucht mein Tagebuch zu öffnen, während ich mich selber ertappe ihn anzustaaren.

Schon komisch, was ich mir so aus denke. Och Mann! Ich muss mich wirklich wieder mal verwandeln.

Das war wieder mal überfällig!
Nur fand ich nie eine Gelegenheit dazu.

"Carnelian? Bist du fertig?" holte mich mein Bruder aus meinen Gedanken.
"Ja"(ich stand auf)"Was haben wir jetzt?" fragte ich.
"Zaubertränke" meinte Harry und ich stöhnte innerlich auf.

Harry hatte ja Hilfe vom Halbblutprinzen und Slughorn schob sein 'können' es auf die Gene meiner Mutter.

Was mich anging: Ich hatte offensichtlich die Gene meiner Mutter bekommen, doch das interessierte Slughorn wenig. Ich bekam immer nur angeekelte Blicke. Ich konnte nur hoffen, dass er mir trotzdem gute Noten gab.

Ron und Hermine redeten immer noch nicht miteinander. Oder besser gesagt redete Hermine nicht mit Ron, wegen Lavender.
Aber das war mir auch egal.

Ich hatte deutlich schlimmere Probleme. Naja, ob man sie als schlimm bezeichnen kann ist da eine andere Frage.

Aber gut wollen wir uns jetzt auf den Zaubertrank vor mir konzentrieren.

Ich stöhnte wieder innerlich. Hermine versuchte krampfhaft besser als Harry abzuschneiden (er schien davon nichts zu merken, sie macht es nicht direkt, mir hat sie es aber erzählt). Es gelang ihr mäßig.

Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wie konnte Mann nur so ehrgeizig sein?!

★★★

APPARIERKURS
Wenn Sie 17 Jahre alt sind oder
bis einschließlich 31. August 17 werden, können Sie sich für einen 12 wöchigen Kurs im Apparieren anmelden, der von einem Apparierlehrer des Zaubereiministeriums angeboten wird. Bitte tragen Sie unten Ihren Namen ein, wenn Sie teilnehmen möchten.
Kursgebühr: 12 Galleonen

"Macht ihr da mit?" fragte ich Harry und Ron. Sie nickten beide aufgeregt und verschwanden zwischen den Schülern, die sich einschreiben wollten.

Ich konnte schon Apparieren. Schließlich war ich schon fast 18 Jahre alt und Remus hatte es mir höchstpersönlich beigebracht.

Sicher, es war nicht angenehm, aber es war praktisch, wenn du es gut beherrschst.

Ich hatte es nur innerhalb unserer kleinen doppelstöckigen Wohnung getan. Schließlich durfte ich nicht raus, da ich eine Lurai war.

Das Leben ist keinesfalls fair. Zu niemanden und das spüre ich Tag für Tag. Nacht für Nacht. Stunde für Stunde. Minute für Minute. Sekunde für Sekunde.

Das heißt kurzgesagt: Immer.

Seit dem Aushang schwärmten alle über das Apparieren. Ron prahlte sogar damit, dass Harry schon mal appariert ist alle wollten hören, wie es sich anfühlt.

Bloß gut, dass ich es niemandem erzählt hatte. Ich meine, dass ich schon mal appariert bin (es sogar kann). Bloß gut.

Und noch weitere Gedanken schwirrten in meinem Kopf als ich im Bett lag. Ich hatte Remus lange nichts geschrieben. Aber jetzt war es eindeutig zu spät. Da fiel mir ein, Tonks hatte ich auch lange nichts von mir hören lassen.

Was auf Gegenseitigkeit beruhte.

Von ihr hörte ich nähmlich auch nichts. Ich seufzte leise. Was war nur los mit ihr? Sie hatte Remus immer mit mir geholfen. Hatte sich um mich gekümmert. Ganze 15 Jahre lang.

Und da fiel mir auch auf, wie wenig ich über sie wusste. Deshalb schrieb sie mir auch nicht. Ich wusste so wenig über sie und sie wusste alles über mich. Ich wusste weniger als ich scheinbar zugeben wollte.

Wieder seufzte ich leise. Und dann nochmal laut, da mir einfiel, dass ich den Muffliato-Zauber über das Bett gelegt hatte. Leider hatte ich mein Tagebuch immer noch nicht zurück.

Besser, ich schlafe jetzt... oder (ich saß kerzengerade im Bett) ich geh zum verbotenen Wald und verwandel mich!

Ich griff nach meinem Zauberstab und mit einem Schenk war ich angezogen. Dann legte ich noch einen Desillusionierungszauber über mich.

Sicher ist sicher.

Flink kletterte ich aus dem Bett und schlich mich durch den Gemeinschaftsraum und durch das Portraitloch.

Dann bahnte ich mir einen Weg durch die vielen Gänge von Hogwarts, lasse das große Eichenportal aufgehen ("Alohomora") und trete dann endlich ins freie.

Eine seichte Brise wehte durch mein blondes Haar und streichelte mir sanft über die Wangen. Ich lächelte und schloss die Tür hinter mir mit den Schwenker meines Zauberstabes.

Ich lege den Desillusionierungszauber ab und renne mit Höchstgeschwindigkeit zu den dunklen Wald am Horizont.

Dort angekommen gehe ich sofort in die Hocke und berühre mit meiner rechten Hand das nasse Gras unter mir. Genüsslich schließe ich die Augen und dann kommt endlich dieses schöne Gefühl. Das leichte Kribbeln was sich rasend schnell in meinem Körper ausbreitet und schon bin der süße kleine Wolf. Nein, eher das Gegenteil aber naja...

Wolfsprinzessin (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now