Wolfsprinzessin (Harry Potter FF)

Kapitel 55

Schlitternd kam ich in der großen Halle an. Damit zog ich einige Blicke auf mich aber das war ich erstens gewohnt und zweitens war mir das vollkommen egal.

Der Einzige - oder besser: die einzigen -, die mich sehen sollten waren Harry, Ron und Hermine.

Mein Blick schweifte durch die Halle.

Als ich die das Trio entdeckte gab es keinen Halt mehr für mich. Ich stürmte förmlich auf sie und die versammelte Weasley-Familie zu.

"Wo. Bei. Merlins. Buntgestreifter. Unterhose. Habt. Ihr. Ach-so-tollen. Helden. Gesteckt?!"

Erschrocken drehte sich die ganze Weasley Familie um. Alle hatten geschwollene Augen, getötet vorallem. Hatten sie etwa geweint?

"Carnelian?", fragte Harry erstaunt. "Die Frage ist wohl eher wo du warst."

Ich schnaubte. "Das sagt der richtige. Ihr seid einfach abgehauen, so schnell konnte ich gar nicht gucken", erwiderte ich schnippisch und lief weiter auf sie zu. Meine Augen funkelten gelb vor Wut. "Und dann die Schuld auf mich schieben. Nur weil ich dich beschützen muss, heißt das nicht dass du mir nicht Bescheid geben musst, wo du hingehst."

"Ist gut", seufzte mein Bruder. "Tut mir leid."

"Warum habt ihr eigentlich geweint?", fragte ich deutlich ruhiger und hob eine Augenbraue um das Thema zu wechseln.

"Fred ist tot", presste Hermine nur hervor. Ich spürte förmlich wie mir alle Gesichtszüge entglitten. "Remus und Tonks auch."

"Nein", sagte ich bestimmend, Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Das - das kann nicht sein, ich-"

Ich stockte als Hermine einen Schritt beiseite trat und mir die Leiche von meinen Zieheltern offenbarte.

Nein, dachte ich verbissen. Das kann nicht sein. Wie konnten diese tapferen Menschen - Zauberer -, die mich Jahre lang beschützt haben, die Jahre lang mit mir, einer wilden Bestie, unter einem Dach gelebt haben bei dieser Schlacht umgekommen sein.

Harry nahm meine Hand und drückte sie fest. "Du kannst dich um Teddy kümmern, das hätten sie sicher gewollt."

Ich nickte stumm.

Die Tränen brannten auf meinen Wangen.

"Komm'", damit zog mich Harry aus der Halle.

"Wo gehen wir hin?"

Doch ich bekam keine Antwort.

Wir stiegen über Tote Todesser und Trümmer des Schlosses. Stiegen die demolierten Treppenstufen hinauf und kamen schließlich vor dem zerstörten Wasserspeier an.

Dumbledores Büro.

"Was wollen wir hier?"

Wieder bekam ich keine Antwort.

Er ließ meine Hand los, die er den ganzen Weg über gehalten hatte und fing an vorsichtig über die Trümmer zu steigen. Ich tat es ihm gleich.

Vertrauen war einer der wichtigsten Punkte in einer Freundschaft, dass hatten mir Remus und Tonks beigebracht.

"Ich habe eine Träne von Snape bekommen - eine Erinnerung, die uns sehr wahrscheinlich weiterhilft."

Aber hätte ich gewusst, was diese beinhaltet und zu welchem Entschluss Harry letztendlich gekommen war, hätte ich versucht zu verhindern ihn das sehen zu lassen...

"Ich kann dich nicht gehen lassen, Harry. Ich muss dich beschützen."

"Ich muss aber."

"Warum?!"

"Nur einer kann überleben."

"Warum nicht du?! Harry!"

"Versprich' mir ihn gleich danach zu töten, Carnelian."

"Ich kann ni-"

"Verspreche es!"

"Ich schwöre beim Tod unserer Eltern."