Albtraum

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Als ich an diesem Abend in mein Hotelbett fiel, war ich mehr als nur müde. Ich hatte mich wirklich noch mit Chris und Isaac amüsiert. Benommen linste ich zu der Uhr auf meinen Beistelltisch. 03:26. Seufzend streifte ich noch schnell meine dreckigen Schuhe und die Lederjacke ab und kuschelte mich ohne groß darüber nach zu denken in mein Bett. Es war mir sowas von Schnuppe ob das weiche Kissen mein übrigens gebliebenes Make Up absorbierte..ich wollte einfach nur noch schlafen. Und tatsächlich dämmerte ich weg, kaum hatten sich meine Lider geschlossen.

Der Traum fühlte sich so verdammt real an.

Eiskalte Regentropfen minderten meine Sicht und der kühle Wind brannte auf der Haut und in meinem Hals. Ich hatte keinen blassen Schimmer wo ich hin wollte. Meine Beine bewegten sich von alleine, wie als hätte mir jemand das Steuer entrissen. Etwas klebriges ran meinen Arm herunter, als ich durch die Dunkelheit schlich und mittlerweile hatten sich meine Augen an das düstere gewöhnt. Die Silhouetten von Bäumen rauschten an mir vorbei. Ein Wald. Ich hörte Markerschütternde Schreie, welche die idyllische Stille der Nacht zerrissen und mein Kopf rückte zur Seite. Die Umrisse einer wegrennenden Person zeichneten sich vor mir ab..und ich folgte ihr. Schneller als üblich für mich, stürmte ich hinterher. Meine Schritte schienen geplant, noch bevor ich sie setzte. Und ehe ich mich versehen hatte,überholte ich sie-oder ihn, etwas abseits und wartete hinter einem breiten Baum. Mein Herz klopfte so stark, das ich dachte es springt mir gleich aus der Luft und ich versuchte angestrengt schweres atmen zu vermeiden. Schnelle Schritte hallten durch die düstere Nacht und Kaum hatte ich mich versehen, war ich schon aus meinem Verseck gesprungen und konnte gerade noch den Arm der Person packen. Eine Frau, schnellte es mir durch den Kopf, als ein weiterer Schrei von ihr auskam. "Bitte nicht!", schluchzte sie verzweifelt. Ich wollte sie fragen was hier vor sich ging. Doch mein Körper handelte von ganz alleine.

Bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, grub sich meine Hand in den Brustkorb der Frau und umfasste ihr noch pumpendes Herz. Sie kreischte. Dickflüssiges Blut quoll aus der tödlichen Wunde und sie gab einen seltsamen Ton von sich, als ich meine Hand mit einem Ruck wieder zurückzog. Der Körper fiel leblos zu Boden, doch der Schrei verstummte nicht. Er zerriss meine Sicht, zerrte an mir, richtete mich zu Grunde. Bis ich verstand das er garnicht von der Frau kam, welche ich gerade grausam ermordet hatte-
Es war mein eigener.

Immer noch kreischend schreckte ich hoch und wollte nach meiner Bettdecke krallen. Doch meine Finger gruben sich in etwas schlammiges, feuchtes. Erschrocken rappelte ich mich auf tastete nach dem Lichtschalter über meinem Bett. Meine Hände fassten in gähnende Leere. Ein erschreckender Gedanke machte sich in mir Breit und wurde von einem Vogel bestätigt welcher über mir schrill zwitscherte. Ich war definitiv nicht in meinem Hotelzimmer in Frankreich oder sonst wo in irgendeiner Unterkunft. Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen und versuchte gegen die schwarze Wand von Dunkelheit anzukämpfen. Bis sich langsam der Wald vor mir abbildete, in welchem ich vorher in meinem Traum umher geirrt war. Benommen tastete ich nach einem Baum um mich ab zu stützen. Mein Herz raste und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Ist die Frau wirklich Tod? Hatte ich tatsächlich jemanden umgebracht? Auf einmal hatte ich das Gefühl ich könnte nicht atmen. Meine Augenlider flimmerten und ich schluchzte panisch auf. Dann hörte ich es.

"Hier Sheriff Stilinski. Bin am besagten Ort angekommen, kann aber nichts sehen. Sind Sie sicher das der Notruf von hier kam Parrish?", kaum drang die männliche Stimme zu mir durch, verstummte ich und versuchte weitere Schluchzer in meiner Hand zu Ersticken. "Nein, bleiben sie einfach dort, ich habe Ja Scott und Stiles dabei." Er hämmerte auf das Dach des Polizeiautos, welches ich durch mein unbewusstes Versteck hinter einem der Büsche sehen konnte. Und wie auf's Wort kamen zwei weitere Personen raus getreten. Es war zu dunkel um sie genauer beschreiben oder gar identifizieren zu können, trotzdem spürte ich ein seltsames Ziehen, das mir riet weg zu laufen. Keine Ahnung ob es daran lag, das ich Wohlmöglich gerade jemanden umgebracht hatte, doch ich stolperte zurück und drehte mich um-
Als ein morscher Ast unter meinen Füßen knackste. "Hey!", rief einer der Kerle. Und in diesem Moment war es um mich geschehen. Ich lief los, wie von Furien gehetzt, tiefer in den unergründlich düsteren Wald.

Als ich einige Meter neben mir weitere Zweige brechen hörte, legte ich noch einen Zahn zu und bog scharf nach links ab. Oh Gott, ich würde bis an mein Lebensende ins Gefängnis kommen. Gedanken rauschten durch meinen Kopf und schreckliche Szenarien spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Wohlmöglich sogar die Todesstrafe.
Gerade als ich wieder wenden wollte, packte plötzlich jemand meinen Arm. Ein erstickter Ausruf entfloh mir als ich zu Boden fiel und sich etwas spitzes in mein Bein grub. "Was sollte das?",grob würde ich wieder nach oben gezogen und blickte in das Gesicht eines der Männer..Moment, das war kein Erwachsener. Verwirrt kniff ich die Augen zusammen, doch er packte mich nur noch fester. "Was. Sollte. Das?!" Langsam fand ich meine Sprache wieder. "Das selbe könnte ich auch dich fragen!" Doch bevor er etwas erwidern könnte, kamen schon die anderen beiden angerannt-der eine völlig außer Atem. "Alter-Nicht cool", murmelte er. Der Typ, der mich fest hielt, lockerte seinen Schraubengriff etwas. "Wir sollten sie auf's Revier bringen." "Sie? Ein Mädchen?" Ich biss mir auf die Lippe um nicht irgendwas schnippisches zu sagen, was ich nacher nur bereuen würde. Der Blick des einen schweifte zu mir, als der von der Stimme her, einzige Erwachsene, seufzte. "Bring sie zum Auto Scott."

Dieser zerrte mich mehr, als brachte-was aber klar war, da ich ziemlich rumhampelte. Doch egal wie sehr ich versuchte mich aus seinem stahlharten Griff zu winden..es half nichts und schon in kurzer Zeit waren wir zurück bei dem Polizeiauto und ich saß auf einem der Rücksitzen, zwischen den Jungs. Ich seufzte und verpasste mir innerlich selbst eine Ohrfeige. Schlimmer hätte es auch nicht enden können! "Parrish?", der ältere von den Dreien hatte sich auch wieder hinters Steuer gesetzt und nach so einer Art Funkgerät gegriffen. "Gut, ich hab hier eine Verdächtige, bring sie jetzt auf's Revier." Mir rutschte nun endgültig das Herz in die Hose. Verdächtige? Hatte ich wirklich etwas getan? Hatte ich wirklich jemanden umgebracht ohne mich daran zu erinnern? Ich sah zu Scott-so hatte ihn der andere doch vorher genannt oder? "Bitte, lass mich gehen." Er blickte mich aus seinen rehbraunen Augen an, welche ich durch das Licht an der Autodecke nun endlich sehen konnte. "Tut mir leid, das geht jetzt noch nicht. Aber ich gehe davon aus, das sich das schnell klärt..keine Angst, wir passen solange schon auf dich auf." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, du verstehst das nicht-das wird keiner tun!" "Warum?", meldete sich nun der andere-welcher dann wahrscheinlich Stiles war- zu Wort und mein Kopf schwenkte zu ihm herum. "Weil das alles gar keinen Sinn ergibt. Zur Hölle ich weiß nichtmal wo genau in Frankreich ich bin!" Die beiden sahen sich verwirrt an. "Frankreich?" Der Sheriff drehte sich nun auch mit gerunzelter Stirn zu uns. "Kleine, du bist hier in Kalifornien, Beacon Hills."

Oblivion || Stiles StilinskiWhere stories live. Discover now