Unheilvolle Schatten

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Rose POV

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Rose POV.
DichterNebel bahnte sich den Weg durch meinen Kopf und blockierte meine Sicht, sodass ich gezwungen war den Kopf zu schütteln um wieder klar sehen zu können. Die Treppenstufen knarzten leise unter bewegendem Gewicht und in der Ferne vernahm ich noch aufgebrachtes Geflüster. Ich barg meinen pochenden Kopf in den Händen, welche vor mir auf dem Tisch niedergebettet waren.

"Du musst dich irren."
"Aber ich habe es gehört Stiles! Es ist ja nicht so als ob sie-"
"Wie auch immer-Es gibt dafür sicherlich eine natürliche Erklärung."
Ein tiefes seufzen drang zu mir durch.
"Das hier ist Beacon Hills..langsam solltest du wissen, dass hier nichts natürlich ist."
"Wir reden später noch mal darüber Lydia!"

Die Stimmen dröhnten in meinen Ohren und ich stöhnte auf. Was gaben die beiden nur für einen Stuss von sich? Leicht zitternd malte ich Kleine Kreise mit den Fingerkuppeln auf die hölzerne Oberfläche, als die zwei den Raum betraten. "Du hast ziemlich lange geschlafen Rose", meinte Stiles so freundlich wie immer. "Du bist bestimmt hungrig."
Als ich den Kopf hob bemerkte ich aus dem Augenwinkel wie er sich einen Stuhl schnappte und es sich neben mir bequem machte, um mir dann eine weiße Tüte vor die Nase zu schieben. Mit grummelndem Magen nahm ich dies durchaus dankend entgegen und kramte darin herum. "Lydia hier hat dir ein paar Klamotten vorbeigebracht", meinte der braunhaarigen als wäre soeben nichts geschehen.

So als hätte ich nicht geschrien wie am Spieß.
So als hätte ich die beiden nicht zu Tode erschreckt.

Ich schluckte gegen den lästigen Kloß im meinem trockenen Hals an und zog hastig das reichlich belegte Sandwich aus seiner Verpackung.
"Danke."
Das hübsche Mädchen mit den erdbeerblonden Haaren nickte etwas steif und sah kurz zu Stiles. "Ja ehm...kein Problem Roselyn. Ich muss jetzt aber leider auch schon wieder los-Meine Mom wartet bestimmt schon auf mich. S-Schönen Tag euch noch." Mit leicht gerunzelter Stirn blickte ich in ihr leichenblasses Gesicht. Ich hatte das Gefühl das in ihren geweiteten Augen für den Bruchteil einer Sekunde unbeschreiblicher Schmerz aufblitzte.
Dann wand sie sich ab und Verließ stillschweigend das Haus.

Der Rest des Tages verging im Flug und ich hatte den verstörenden Moment zu Anbeginn des Tages in Windes Eile wieder verdrängt. Stiles versuchte wirklich alles mögliche um mich auf fröhlichere Gedanken zu bringen. Er brachte mir irgendein kompliziertes Kartenspiel bei, während wir Popcorn in uns schaufelten und uns gegenseitig alles mögliche an den Kopf warfen. "Du schummelst doch!", schnaufte ich als er zum geschätzten hundertsten Mal heute gewann. Er gluckste Leicht, als er sich unter dem Kissen hinweg duckte, welches ich ihm an den Kipf pfeffern wollte. "Heh!" Er warf es spielerisch zurück. "Nur weil du immer verlierst, heißt es noch lange nicht, dass ich betrüge-Du bist einfach nur schle-" Das nächste Kissen traf in auf direktem Wege im Gesicht. "Blödsinn!"

Nach einigen weiteren verlorenen Partien, gab ich letztendlich auf und erklärte Stiles offiziell-Dennoch schweren Herzens-zum Gewinner, was ich mir dann noch den verfluchten restlichen Tag anhören dürfte. Er verschonte mich nicht mal am späten Abend, als wir den Fernseher angemacht hatten und mit seinem Vater zusammen Pizza auf dem Sofa aßen, während wir uns über irgendwas im Program lustig machten. Es kam mir vor als kannte ich die beiden schon für eine Ewigkeit-als wäre unser Zusammentreffen nicht vor kurzem und durch etwas so unerklärliches erfolgt. Aber ich musste wirklich sagen, es war ihm gelungen-Stiles hatte es erfolgreich geschafft mich von der verzwickten Situation-in welcher ich durchaus steckte-abzulenken und mir ein Permanentes Lächeln ins Gesicht zu kleistern. Nun ja..jedenfalls bis zu dem Traum in jener Nacht.

Es schien als wolle die Dunkelheit mich bei lebendigem Leibe mit Haut und Haaren verschlingen. Sie schluckte meine Schritte und griff nach mir, als wolle sie mich zu Sturz bringen, sodass ich ihr nun endlich verfallen wäre. Doch so schnell gab ich nicht auf.
Das Blut rauschte mir in den Ohren, als ich schwer atmend die Treppe runterstürzte und in die Küche hastete. 'Verschwinde! Lass mich in Ruh!' Wollte ich kreischen-doch keine Silbe verließ meinen staubtrockenen Mund. Es war, wie als wäre ich gefangen in meinem eigenem Körper, als wäre da diese stählerne Mauer in meinem Kopf, die sich nicht niederreissen lies. Mit trägen und mühsamen Schritten schleppte ich mich zur Anrichte, um eines der großen Messer aus seinem Ständer zu reißen und es schützend wie ein Schild vor mich zu halten.
Der Schatten nahm Gestallt an-er wand sich wie ein lebendiges Wesen bis er erkenntlich genug war um ihn auszumachen. Ich umgriff zitternd das Messer fester, sodass mir die Knöchel weiß hervortraten. Voller Schock waren meine geweiteten Augen auf den Albtraum vor mir gerichtet. Das bandagierte Monster streckte seine Hände nach mir aus und umfasste meinen Hals mühelos. Ich versuchte panisch mich loszureißen, schlug mit der glänzenden Waffe in meinem Griff um mich. Der immer stärker werdende Druck an meiner Luftröhre ließ mich leuchtende Punkte sehen und verzweifelt nach Sauerstoff schnappen. Ich hatte keine Wahl-keine Wahl-keine verdammte Wahl.
Mit einem Ruck hatte ich meinen einzigen Verteidigungsgegenstand in die eingewickelten Brust meines Angreifers getrieben und aggressiv immer und immer wieder zugestochen. Doch nichts geschah. Es kostete mich Sekunden der Überwindung bis ich endlich realisierte, dass es nichts brachte, dass Es nicht starb. Mit letzter kraft zog ich die Klinge zurück um es noch einmal zu versuchen-um mich noch einmal nach der Hoffnung zu räkeln. Meine verschwommene Sicht war nun genau auf den blutigen Mund der Bestie gerichtet..das einzige was von dem Gesicht wirklich sichtbar war. Und ich erkannte wie er sich bewegte, wie er mir mit zischender Stimme ähnlich einer Schlange Gänsehaut erregende Worte ins Ohr raunte.

"Dachtest du ein Fuchs lasse sie so leicht töten?"

"Dass es nur ein Zufall ist, was dir im Moment alles widerfährt?"

"Und dachtest du auch wirklich, du würdest hier lebendig wieder rauskommen, du kleines naives Mädchen?"

Binnen weniger Sekunden war das Monster mitsamt des restlichen Albtraumes verschwunden und ich saß stocksteif in dem Bett des Gästezimmers.
Atemlos griff ich mit meiner einen Hand an meinen Hals, um wie erwartet nichts zu spüren. Kein Schmerz, kein garnichts. Verdammt ich musste unbedingt aufhören mich immer in alles so reinzusteigern, sonst-
Mein Herz setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus, als ich es spürte. Die Kälte an meiner Haut, welcher der solide Gegenstand unwiderruflich abgab.

Und das helle Mondlicht, welches durch das Fester in das Zimmer fiel warf einen klaren Strahl auf das unheilvoll glänzende Messer in meiner blutigen Hand.

Oblivion || Stiles StilinskiWhere stories live. Discover now