Kapitel 3: Vertraust du mir nicht?

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Er war gefangen in einem stillen Gefängnis der Qual und es gab niemanden, der ihm helfen konnte, niemand der seine Schreie hörte. Außer dem einen, dessen Anwesenheit ihm einen Schauer über den Rücken jagte und zu Hilflosigkeit verdammte, dessen Lachen ihn begleitete und seine Dunkelheit durchdrang. Dieses Lachen, kalt und grausam, war alles, was er hörte.

Zitternd wollte er sich zusammenrollen, wollte dem Lachen entkommen, doch es gab kein Entrinnen. Hände begleiteten dieses Lachen, diese Hände taten ihm weh, schlugen und kratzten, krallten sich in seine Haut bis er Blut hervorrinnen spürte.

Ein Schatten glitt über ihn, er konnte seine dunklen Umrisse über seinen Körper gleiten spüren, die ihn wie einen eisigen Mantel bedeckten und ihn gänzlich unter sich begruben. Kein Mitleid, keine Gnade. Und wieder schrie er...

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„Draco, nein! Hör auf, du tust dir weh!" Harry umklammerte verzweifelt Dracos Handgelenke und versuchte vergeblich, den Jungen davon abzuhalten, sich mit beiden Händen durchs Gesicht zu kratzen.

Dumbledore riß die Tür auf und stürmte herein, Madam Pomfrey dicht auf den Fersen. „Was ist geschehen?"

„Er hat auf einmal losgeschrien! Ich weiß auch nicht....!" Harry rang immer noch mit dem völlig aufgelösten Draco und mußte seine ganze Kraft einsetzen, um Draco davon abzuhalten, sich weiter zu verletzen. Bevor es ihm gelungen war, den Jungen festzuhalten, hatte Draco es geschafft, sich einige tiefe Kratzer auf seinen Wangen und seiner Stirn beizubringen.

Madam Pomfrey zog ihren Zauberstab heraus und murmelte einige leise Worte. Draco sank in sich zusammen, jeglicher Energie beraubt. Behutsam ließ Harry ihn los und trat zurück.

„Was ist passiert?"

„Ich weiß es nicht! Von einer Sekunde auf die andere, schrie er auf einmal und hat angefangen, sich immer und immer wieder durchs Gesicht zu kratzen. Ich weiß überhaupt nicht..." Harry mußte sich erst einmal hinsetzen, er fühlte sich entsetzlich durcheinander.

„Ich vermute, das er von den jüngsten Ereignissen geträumt hat und dies hat ihn in Panik versetzt. Seine Angst muß so groß gewesen sein, daß er Ihren Zauber abgestreift hat, Poppy!" Dumbledore ging zur Tür. „Ich werde mich jetzt mit Lucius Malfoy in Verbindung setzen. Er muß wissen, was mit seinem Sohn geschehen ist."

„Kann ich wirklich hierbleiben?"

Dumbledore lächelte Harry freundlich an. „Aber natürlich! Wenn du es willst! Aber dir muß klar sein, daß es nicht einfach werden wird. Ganz gleich, was geschieht, wenn du diese Aufgabe übernimmst, dann darfst du Draco niemals im Stich lassen! Er wird dich brauchen!"

„Keine Sorge! Ich lasse ihn nicht im Stich!"

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Als er erwachte, war alles dunkel. Kein Anzeichen von Leben um ihn herum, nur diese allesverschlingende undurchdringliche Dunkelheit.

Atemlos lag er da, jederzeit die Berührungen erwartend, die ihm in den letzten Tagen so verhasst geworden waren, doch es geschah nichts. Er wollte es nicht glauben. Ob er wirklich allein war?

Vorsichtig tastend erkundete er seine nähere Umgebung. Er lag auf einem Bett, soviel konnte er ausmachen. Seine Finger glitten über die weichen Laken und ihm wurde klar, dass er wohl kaum noch in dem Gefängnis sein konnte, in welchem er die vergangenen Stunden verbracht hatte. Doch wo mochte er jetzt sein?

Langsam schlug er die Decke zurück und setzte sich auf. Seine Füße berührten kalte Fliesen, als er endlich unter Schwierigkeiten aufgestanden war. Behutsam streckte er die Hand aus, fand etwas, das sich wie ein Tisch anfühlte und bewegte sich daran entlang.

Warum passiert so etwas immer mir? Drarry ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt