Seestadt

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Ich wusste nicht was ich fühlen sollte. Einerseits bin ich verletzt aber andererseits liebe ich ihn und könnte nicht ohne ihn leben. "Tinúviel bleibt hier." Unbewusst hatte ich mit aus den Fass befreit und balancierte mich über die Fässer zum festen Boden. Sofort zückte ich meine Schwerter und tötete die Orks. Zwar war es nicht leicht ihre Hiebe zu parieren aber es ging. Als ich sah wie die Fässer vom Fluss weggespült wurden lief ich ihnen hinterher. Ich durfte sie jetzt nicht verlieren. Die Zwerge sind meine einzige Chance um mich jetzt von allem abzulenken.
Hinter mir sah ich die Elben. Ich konnte nicht anders und sah zu Legolas. In dem Moment sah er auch zu mir und ich verspannte mich komplett. Erschrocken sah der Elb auf etwas hinter mir und schoss einen Pfeil ab. Rano flog auf mich zu und schubste mich zu Seite. Der Ork viel darauf die Schlucht hinunter. Schnell richtete ich mich auf, wurde aber von irgendetwas die Schlucht hinunter geschubst. "Tinú!" Danach umgab mich das Wasser. Immer wieder wurde ich nach unten gedrückt. Nur mit Mühe konnte ich mich ab und zu über Wasser halten. Doch selbst einem Stern gingen die Kräfte aus. Ich konnte einfach nicht mehr egal wie sehr ich wollte. Meine Kräfte waren aufgebraucht.
Müde versuchte ich mich noch ein letztes Mal an die Oberfläche zu kämpfen, doch klappte es nicht. Langsam aber sicher machte sich die Schwärze in mir breit. Ich spürte wie das Wasser in meine Lungen rann und ich auf den Grund sank.

Ich fing an fürchterlich zu husten. "Mach uns nie wieder so eine Angst Tinúviel." Verwirrt sah ich auf und blickte in Fili's Augen welche mich leicht belustigt ansahen. Ich stöhnte schmerzerfüllt auf als ich aufstehen wollte. Die Drachen kamen auf mich zu geflogen und setzten sich vor mir ab und blickten mich helfend an. "Sie haben dir dein Leben gerettet." Sagte Dwalin zu mir. "Sie sind sehr treu." Murmelte ich und humpelte zu einem Felsen. Als ich einen Schatten sah stellten sich meine Kleinen beschützerisch vor mich.
Doch zog ich sie mit mir und lief auf den See zu. Ich konnte einen Kahn ausfindig machen und ging auf diesen. Die Drachen sind mir gefolgt.
Müde setzte ich mich hin und lehnte mich an das Holz. Darauf hörte ich Stimmen. "Wieso sollte ich euch mitnehmen?" Ich sah wie die Fässer auf den Kahn geladen wurden. "Was macht ihr hier?" Ich sah den Menschen an und hustete das letzte Wasser aus meinen Lungen. Die Drachen fingen leicht an zu knurren aber unter einem Handzeichen von mir hörten sie sofort auf. "Ich brauche eine Pause. Ich bin dem Tod erst knapp entkommen. Bitte lasst uns nach Seestadt." Meine Stimme ist erstaunlich ruhig. Aber selbst ich hörte meinen verletzten Ton heraus.

Der Mann senkte den Kopf und sah Kopf schüttelnd zu den Zwergen. "Für einen Schmuggler zahlen wir das doppelte." Das überzeugte ihn anscheinend. Die Zwerge durften auf den Kahn und wir fuhren los. Meine Kleinen flogen über uns und eine Träne lief mir über die Wange. Diesen folgten mehrere. Ich spürte wie sich der Schmerz nur so in meinen Körper ausbreitete, je mehr ich mich vom Düsterwald und von Legolas entfernte. "Tinúviel ist alles gut?" Hörte ich Balin mich fragen. "Ja alles gut." Flüsterte ich beinahe nur und wandte mich ab.
Meine Hand streifte das kalte Wasser, als ich meine Hand danach ausstreckte.
Danach stand ich auf und ging zu den Menschen und setzte mich auf die Stufe vor ihm. "Wie heißt ihr?" Fragte ich ihn. "Bard und ihr seit Tinúviel oder?" "Ja." Murmelte ich leicht betrübt. "Ihr steht in einer Prophezeiung richtig? In der von der Tochter der Sterne." Kurz sah ich ihn an und nickte anschließend. "Genau." Rano landete vor uns und sah zu Bard.
"Sie sind atemberaubend." Ich lächelte leicht. "Ihr machtet den Anschein ihr mögt sie nicht." "Dass liegt an Smaug. Aber ich hab begriffen, dass anscheinend nicht alle Drachen so wie Smaug sind." Rano tapste auf Bard zu und schmiegte seinen Kopf an das Bein des Menschen.
Darauf lächelte ich und sah wieder nach vorne. Der Erebor nahm meine volle Aufmerksamkeit auf sich. Ich kann dass schaffen. Es ist doch meine Bestimmung Thorin zum Erebor zu bringen. Oder können Wörter auch nur Wörter bleiben? "Du machst dir zu viele Gedanken." "Zu recht. Ich habe die einzigste Person verlassen die mich liebt. Die ich liebe." Der Mensch sah mich verständlich an. "Ihr werdet wieder zusammen finden. Er wird dir verzeihen können." Dankend lächelte ich ihn an. Vor mir sah ich Seestadt. Es sah nach meinem Geschmack zwar nicht so schön aus wie im Düsterwald, hatte aber seinen Charme. "Schnell geht in die Fässer." Erst protestierten die Zwerge machten sich dann aber doch auf in die Fässer. "Du kannst-" ich winkte ab und sprang in das eiskalte Wasser. Ich werde mir zwar eine üble Erkältung holen, aber dass war es mir jetzt dann doch wert. Ich tauchte unter den Kahn und die Drachen schwammen neben mir. Nana erschuf eine Blase und ich bekam wieder Sauerstoff. Zu meinem Erstaunen fror ich nicht. Ganz im Gegenteil mir ist schön warm. Als ich auf meine Brust sah, konnte ich leichte Drachenschuppen erkennen. Als ich zu meinen Kleinen sah, blickten diese mich nur strahlend an. Ich merkte wie der Kahn anhielt. Vorsichtig tauchte ich auf und wurde sofort von zwei Armen gepackt und an eine Brust gedrückt. "Spinnst du? Du hättest sterben können." "Stehe ich vor dir oder nicht?" Fragte ich stattdessen und lief Bard hinterher. Es kribbelte leicht in meinem Bauch. Kein verliebtes Gefühl. Eher ein geborgenes. So als würde mein Körper etwas akzeptieren. Ich merkte erst nach einer Weile, dass ich allein bin. Leicht gereizt suchte ich deshalb Bard's Haus. Es musste hier ja irgendwo sein.
Meine Gedanken wichen aber wieder zu Legolas. Und mittlerweile bereute ich es ziemlich ihn verlassen zu haben. Ich bereute es auf die Worte dieser Elbin gehört zu haben.


Jippi ein neues Kapitel.
Hoffe es gefällt euch. Und ja mir tut es immer noch leid wegen gestern. Ich mach es auch bald wieder gut. Versprochen.

Stern von MittelerdeWhere stories live. Discover now