39. Kapitel

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Luna             

Ich trete neben Matteo und blicke lächelnd in seine Augen, bis mich eine Stimme aus meinen Gedanken reisst.
                »Es ist wahr.«
Gaston sieht abwechselnd zwischen uns hin und her.
                »Ich wusste, dass es früher oder später passieren wird.«
Ein schiefes Grinsen hat sich auf Matteos Lippen platziert.
                Ich lache ebenfalls, da diese Situation irgendwie merkwürdig ist.
                »Also gehen wir, sonst kommen wir noch zu spät.«
Unterbricht Matteo Gastons Geflüster und setzt sich in Bewegung. Ich trete neben ihn und in diesem Moment fällt mir ein, dass ich mich ja noch an ihm rächen muss. Da er mich gestern einfach so auf meinem Balkon erschreckt hat.
                Während dem Laufen, lehne ich mich gegen seinen Arm, da ich sehr müde von der vergangenen Nacht bin. Ich bin die halbe Nacht wachgelegen und bin erst spät eingeschlafen. Dann bin ich noch einmal aufgewacht, da ich einen Alptraum hatte und konnte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr einschlafen.
                Der Snob legt einen Arm um mich und drückt mich enger an sich heran. Als wir am Blake ankommen, entdecke ich Nina und gehe gleich zu ihr, nachdem ich mich von Matteo und Gaston verabschiedet habe.
                »Nina!«
Rufe ich und umarme sie.
                »Wieso denn so stürmisch?«
Fragt sie lachend und erwidert meine Umarmung.
                »Ich muss dir etwas erzählen.«
                »Erzähl.«
Fordert sie mich aufgeregt auf und ich ziehe sie ins Innere des Gebäudes, wo wir uns hinsetzen.
                »Ich bin mit Matteo zusammen.«
Sage ich schnell.
                »Du bist mit Matteo zusammen?«
Fragt sie laut. Ein bisschen zu laut.
                »Psst, Nina.«
                »Entschuldigung.«
Sie sieht mich schuldbewusst an.
                »Wie? Wo? Und vor allem wann?«
Ich werfe einen kurzen Blick auf die Uhr und stelle erleichtert fest, dass ich noch genug Zeit habe, ihr alles zu erzählen.
                »Als du und Gaston gestern gegangen seid, sind wir noch im Roller geblieben und er hat mich gefragt, ob ich mit ihm beim Open singe.«
                »Du hast hoffentlich ja gesagt, oder?«
Unterbricht sie mich.
                »Natürlich habe ich ja gesagt, Nina.«
Sie nickt und ich erzähle weiter.
                »Dann sind wir nach Hause gegangen und.. Ach, egal. Ich erzähle dir die Kurzfassung.«
Wieder nickt sie.
                »Auf jeden Fall hat er mich dann auf meinem Balkon erschreckt. Dann sind wir reingegangen, nachdem wir von meinem Balkon gesprungen sind. Und dann hat mir das Lied vorgespielt, welches wir singen werden.«
Als ich Ninas verwirrtes Gesicht sehe, entweicht mir ein Lachen, rede aber gleich weiter.
                »Nachdem ganzen, hat er mir gesagt, dass er mir etwas zeigen muss und hat mich zu diesem Park gebracht, indem wir uns mal getroffen haben.«
Nina fängt an zu Lächeln.
                »Dort hat er mir gesagt, dass er mich liebt und hat mich geküsst.«
Sie runzelt die Stirn.
                »Hast du denn gesagt, dass du ihn auch liebst?«
Grinsend verdrehe ich meine Augen.
                »Ja, habe ich.«
Jetzt hellt sich ihr Gesicht auf und sie umarmt mich.
                »Endlich. Ich freue mich so für euch.«
Ich will gerade etwas erwidern, als eine Stimme unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
                »Wieso freut ihr euch so?«
Wir drehen uns in die Richtung und erblicken Simon.
                »Nichts.«
Sage ich schnell, da ich nicht der ganzen Welt erzählen will, dass ich mit Matteo zusammen bin.
                Simon runzelt die Stirn, erwidert aber nichts mehr darauf.
                Wie als könnte jemand meine Gedanken lesen, dass ich es nicht der ganzen Welt erzählen will, höre ich jemanden mich rufen.
                »Lunita.«
Ich drehe mich um und sehe, wie Ambar, Jazmin und Delfi auf uns zu laufen.
                »Ich habe gehört du bist mit Matteo zusammen?«
Habe ich nur das Gefühl, oder spricht sie lauter als sonst?
                Verstohlen blicke ich mich um und merke, wie sich ein paar zu uns drehen.
                »Ähm.. Ja.«
Ambar scheint es ebenfalls zu bemerken und wirft einen strengen Blick in die Runde, woraufhin sich alle auf der Stelle wieder umdrehen.
                »Nina, Simon, könntet ihr uns schnell alleine lassen?«
Nina wirft mir einen fragenden Blick zu, woraufhin ich nicke. Sie gehen weg und es stehen nur noch Ambar, Jazmin, Delfi und ich da.
                »Dann möchte ich dich beglückwünschen.«
Gerade als ich mich bedanken will, unterbricht mich Jazmin.
                »Wieso beglückwünscht du sie? Ich dachte du wi..-«
Delfi tritt ihr gegen das Schienbein, woraufhin sie sofort verstummt.
                »Könntet ihr bitte auch gehen?«
Bittet sie ihre Freundinnen, die auch verschwinden.
                »Zurück zum Thema.«
Sie streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
                »Wie du ja weisst, bin ich Matteos Ex. Ich kenne ihn sehr gut. Ich glaube niemand kennt ihn besser als ich.«
Ich ziehe meine Augenbrauen in die Höhe und frage mich, worauf sie hinaus will.
                »Wir waren auch sehr lange zusammen. Bis ich mich von ihm getrennt habe.«
Mit verschränkten Armen stehe ich vor ihr.
                »Naja, ich glaube dass diese Liebe die Matteo und ich zueinander haben etwas Besonderes ist.«
Ich fühle einen Stich in meinem Herzen.
                »Ich bin schon längst über ihn hinweg, aber ich glaube Matteo noch nicht über mich.«
Sie sieht mich entschuldigend an und fährt dann fort.
                »Wenn ich du wäre, würde ich aufpassen. Es ist offensichtlich, dass Matteo nicht auf so Mädchen wie dich steht.«
Langsam merke ich, wie mir meine Tränen aufsteigen.
                »Er möchte mich wahrscheinlich nur mit dir Eifersüchtig machen.«
Wieder streicht sie sich eine Strähne aus dem Gesicht.
                »Aber keine Sorge, ich bin schon längst über ihn hinweg.«
Kurz lächelt sie mich an, dreht sich um und geht.
                Plötzlich bricht alles in mir zusammen. Es fühlt sich so an, als hätte mir jemand eigenhändig mein Herz ausgerissen. Meine Tränen versperren mir meine Sicht, weshalb ich mich einfach hinsetze und meinen Kopf auf meine Hände stütze.
                »Luna?«
Vernehme ich die Stimme von Nina.

Lutteo - Das Böse Blut in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt