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Eine sanfte Frauenstimme holt mich aus meinem Schlaf. Ich öffne zögernd meine Augen. Eine Frau mit braunem Haar steht vor mir. Sie streicht mir mit ihrer zarten Hand über meine Wange.

" Hallo. Ich bin Caro. Wie geht's
dir? "

Ich lächle sie an. Sie sieht sehr freundlich aus.

Ich lächle nun noch mehr, als ich sehe wie die Tür zu meinem Raum aufgeht und Niklas herein kommt. Er nimmt die Taschenlampe von dem Schrank, der vor meinem Bett steht und leuchtet mir in die Augen. Er nickt Caro zu. Sie wirk darauf hin sofort glücklicher.

Niklas beginnt zu sprechen:
" Guten morgen Lena. Soweit sieht alles gut aus. Wir können dich morgen wahrscheinlich schon wieder auf Normalstation
verlegen. "

Ich grinse extrem breit. Normalstation klingt super!

Dann fährt er fort:
" Frau Senner hat mich ja gestern total überraschend mit deinem Wunsch konfrontiert. Ich habe gestern lange über den Vorschlag nachgedacht und bin eigentlich zu dem Entschluss gekommen, dass es einfach nicht geht. Ich meine ich bin Arzt und muss sehr viel arbeiten. Hier in Erfurt kennst du niemanden und ich bin dir ja auch völlig fremd. Ich werde dich aber mal besuchen kommen. Versprochen, aber jetzt bist du erstmal noch im Krankenhaus. Da sehen wir uns ja auch noch. Tut mir leid. "

Ich breche in Tränen aus. Eine nach der anderen läuft mir über die Backe. Ich versuche zu sprechen, aber ich bin so zerstört, dass ich noch nicht mal den Mund auf bekomme.

Ich versuche nach Niklas' Arm zu greifen. Mein Herz schlägt wie verrückt. Ich will nicht in ein Heim. Niklas steht auf und legt mir seine Hand auf meine Schulter. Dr. Albeck kommt hinzu.

" Alles ist gut Lena. Versuche dich ein wenig zu beruhigen, Süße. "

Niklas schaut zu Dr. Albeck und spricht weiter.

" Geben Sie ihr eine Ampulle Benzodiazepin. "

Niklas schickt Caro nach draußen. Ich verschränke meine Arme vor meinem Bauch. Ich habe wieder diese grausamen Bauchschmerzen. Ich spüre Feuchtigkeit an meinen Armen. Schnell ziehe ich sie zurück. Alles voller Blut. Nun wird auch Niklas darauf aufmerksam und hebt vorsichtig meine Decke hoch. Er wirf Dr. Albeck einen kurzen Blick zu und löst dann die Bremse meines Bettes.

Ich liege jetzt im OP Vorberei-tungsraum. Fr. Dr. Sherbaz erklärt was passiert ist.

Ich habe eigentlich keine Angst zu sterben, aber es lässt mich trotzdem nicht kalt. Ich will einfach ein wenig schlafen und danach ist alles wieder gut. Mit dieser Einstellung sollte man nicht in eine OP gehen, aber das ist mir gerade relativ egal.

Nach etwa 6 Stunden werde ich wieder auf mein Zimmer gebracht. Ich versuche meine Augen zu öffnen, doch ich scheitere. Irgendwas ist anders. Warum kann ich meine Augen nicht aufmachen? Ich versuche mich zu bewegen, doch ich kann nicht mal meinen kleinen Finger hochgheben. Was ist hier los?

Auf einmal höre ich wie die Tür aufgeht. Ich versuch nun ein zweites Mal meine Augen zu öffnen, schaffe es jedoch nicht. Ich kann die Stimme von Niklas erkennen, aber die andere Stimme ist mit fremd. Beide reden leise miteinander.  Ich würde dennoch gerne wissen was mit mir los ist.

Das alles ist total gruselig. Ich nehme all meine Kraft zusammen um meine Hand zu heben. Was verdammt noch mal ist falsch mit mir.

Das Handy der Frau klingelt. Sie meldet sich mit Patzelt. Ich denke kräftig nach, aber dem Namen Patzelt bin ich noch nie begegnet.

Die Frau verlässt den Raum und Niklas sitzt sich zu mir. Er streichelt mir über die Hand und beginnt unter Tränen zu sprechen.

" Lena, meine kleine. Du schaffst das! Ich glaube ganz fest an dich. Ich weiß nicht, ob du mich jetzt hören kannst, aber ich will es dir trotzdem sagen. Ich habe dich in den letzten Tagen extrem lieb gewonnen und ich kann dich auch verstehen, dass du nicht in ein Heim willst, aber es ist nicht so einfach wenn du bei mir wohnst, weil ich nicht so viel Zeit für dich habe, dennoch, wenn du das überstanden hast dann könntest du mal bei mir Probe wohnen, aber versprich mir, du musst wieder gesund werden."

Nun geht die Tür wieder auf. Ich höre Schritte, die in meine Richtung gehen. Dennoch bekomme ich nicht mit was passiert. Auch das Gespräch von Niklas habe ich nicht ganz verstanden.

Man hört, dass sich Niklas vom Stuhl erhebt. Er lässt meine Hand los und geht hinaus. Ich bleibe alleine zurück.

Ich genieße die Stille und beginne zu schlafen. Auf einmal höre ich einen langen hellen Ton und falle in Trance. Ich bekomme nichts mehr von der Außenwelt mit.

Tut mir Leid, dass dieses Kapitel nicht so lang geworden ist, aber ich fand es gut jetzt zu beenden.

Es tut mir Leid, dass es so lang gedauert hat. Ich freue mich wie immer auf eure Kommentare.

In aller freundschaft die jungen ärzte Where stories live. Discover now