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Durch den kleinen Spalt, den meine Augen bereits geschafft haben sich zu öffnen, sehe ich wie die Sonne mein Zimmer erhellt. Sofort durchfährt mich ein Glücksgefühl, denn ich liebe die Sonne. Schnell erhebe ich meinen Körper und strecke ihn in Richtung des Lichtes.

Mit einem Ruck geht die Tür zu meinem Raum auf und Ben kommt herein. Er ist völlig außer Atem und setzt sich auf die Kante meines Bettes.

" Was ist denn los Ben? " , frage ich erstaunt.

" Ach ist schon OK... "

"Ne sag jetzt! Dr. Moreo? "

" Nicht direkt... Aber ist jetzt auch egal. Ich muss dir nur noch mal Blut abnehmen und das dann ins Labor bringen und dann zu Dr. Moreo in den OP, und das alles innerhalb ner halben Stunde. Das schaff ich nie... Aber ist ja auch meine Schuld, weil ich verschlafen habe..."

" Scheiße! Dann beeil dich. Komm nimm mir Blut ab und dann lauf! Ich drück dir ganz fest die Daumen! "

Ben nimmt die Spritze in die Hand und sticht sie in meinen Zugang, zwar ein wenig heftig, aber ich sage nichts, da er sich ja beeilen muss...

" Danke Lena ... "

Als er die Tür öffnet steht Niklas schon da. Ben schlängelt sich an ihm vorbei und beginnt zu laufen.

Niklas schüttelt den Kopf und zeigt mit dem Finger auf ihn.

" Er hat verschlafen und muss Dr. Moreo gleich in einer Operation assistieren. "

Ich schmunzle und schaue Niklas an, der sich gerade fröhlich an mein Bett gesetzt hat.

" Alles in Ordnung Süße? "

" Natürlich immer! "

Ich ziehe meine Decke nach unten und bewege lustig meine Zehen. Dann springe ich auf und gehe zum Fenster. Voller Freude öffne ich es. Ich schlage den Flügel weit auf und beginne zu lachen. Die Sonnenstrahlen erwärmen meinen Körper. Niklas kommt auf mich zu und legt mir seine Hand auf meine Schulter. Wir schließen gleichzeitig unsere Augen und lassen uns von der Sonne anstrahlen.

Plötzlich geht lautstark die Tür auf: " Niklas kommst du bitte wir brauchen dich in der Notaufnahme!"

" Sorry Lena. Ich beeile mich. "

Er schließt hinter sich die Tür und verlässt das Zimmer mit der Ärztin. Ich fühle mich wie bestellt und nicht abgeholt. Einfach stehen hat er mich lassen. Naja, er ist ja auch im Dienst.

Also mache ich das Fenster wieder zu und erkunden mein Zimmer...

Es ist schön. Hell. Groß. Ich habe ein eigenes Bad, sogar mit Dusche.

Mit großen Schritten gehe ich zum Schrank. Ich öffne die Türen und staune: Viele Kleidungsstücke zieren das Innere. Es sind meine Klamotten. Meine Eltern haben sie wohl gebracht. Sofort entdecke ich meinen Lieblingsschal und ziehe ihn heraus. Ich rieche sanft an dem weichen Kuschelfell. Nachdem ich ihn an meinen Hals geschmiegt habe entdecke ich meine Schulsachen und auch meine Bücher. Ich hole mein Englischbuch raus und setzte mich damit auf mein Bett. Langsam beginne ich darin zu stöbern und versuche mir ein paar Vokabeln einzuprägen.

Lernen macht mir eigentlich Spaß, doch als ich mein Handy finde verlässt mich sofort jeder Ansporn. Ich springe auf und hole es aus dem Schrank.

8 verpasste Anrufe in Abwesenheit.
263 Nachrichten WhatsApp
62 Nachrichten Snapchat

So viel hätte ich wirklich nicht erwartet. Man muss auch dazu sagen, dass in unserer Klassengruppe noch nie viel geschrieben wurde, also entsperre ich gespannt mein Handy. Zuerst widme ich mich den Anrufen - alle von meinen Freunden. Auch die Nachrichten sind von meinem Bekanntenkreis. Also lasse ich mich in mein Bett fallen und lese den Klassenchat.

Ich habe total vergessen, dass ich ja in eine neue Schule gehe - und eine neue Klasse.

Gerade als ich Instagram öffnen will kommt Niklas wieder rein und schaut erstaunt auf mich.

" Du hast dein Handy gefunden? "

" Ja, haben meine Eltern die Sachen gebracht? "

" Nein. Ich war noch mal da. "

" Ach so... "

Ich ziehe meine Mundwinkel hoch und klatsche auf die Kante des Bettes. Niklas kommt her zu mir und setzt sich. Ich lege meinen Kopf auf seinen Schoß, worauf er mir mein Haar streichelt.

" Heute ist ein schöner Tag! "

Er nickt. " Finde ich auch. Sollen wir raus in den Garten? "

" Gerne, aber du fährst mich nicht im Rollstuhl, oder? "

" Nein. " , antwortet er lachend.

Also gehen wir raus in den Klinikgarten. Die Sonne scheint immer noch und die frische Luft tut mir sichtlich gut.

" Wann muss ich wieder in die Schule? Hat die nicht schon angefangen? "

" Du weißt schon, dass du in Erfurt in die Schule gehen wirst? "

" Und wann muss ich dahin? Und wann werde ich überhaupt entlassen? "

" Ich denke so in zwei Tagen. "

Auf einmal kommt uns ein heftiger Windstoß entgegen. So stark, dass ich sogar einen Schritt zurück machen muss. Die Windböe ist so kalt, dass ich das Zittern anfange. Ich nehme meine Hände und reibe damit an meinen Oberarmen.

" Komm Lena, lass uns rein gehen. Hier draußen wird es schön langsam ziemlich unangenehm. "

" Ja. Du hast recht! "

So gehen wir durch den langen Weg des Gartens zurück in die Klinik. Wir betreten gerade die Cafeteria als Caro Niklas um den Hals fällt.

" Hey Niklas ", freut sie sich mit glücklicher Stimme und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

" Wir könnten heute Möbel für Lena aussuchen gehen? ", frägt sie leicht vorsichtig, doch bevor Niklas ihr absagen kann melde ich mich zu Wort: "Finde ich super! "

" Aber du weißt ja garnicht ob dir das gefällt, was wir aussuchen. ", sagt Niklas um sich aus der Sache wieder raus zu reden.

" Ich verlasse mich auf euch. Macht euch doch einen schönen Nachmittag. "

" Gut, dann bring ich Lena aber noch schnell auf ihr Zimmer. Kommst du mit? "

Sie nickt und begleitet uns noch. Nachdem Niklas mir die Tür geöffnet hat, sieht man schon das Mittagessen, das auf mich wartet. Also seze ich mich auf das Bett und beginne zu essen.

Der restliche Tag verläuft ruhig. Ich konzentriere mich wieder mehr auf mein Handy und meine Schulsachen und lasse mich am Abend gemütlich in mein Bett fallen.

Ich finde, dass ich manchmal einen ziemlich schlechten Schreibstil habe und möchte mich auch dafür entschuldigen.

In aller freundschaft die jungen ärzte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt