Ich hatte Sherlock die ganze Zeit verwundert angesehen. Nachdem er fertig vorgelesen hatte, lehnte ich mich auf dem Sofa zurück und sass mit aneinandergepressten Handflächen und geschlossenen Augen da. Ich musste vorerst alle neu erhaltenen Informationen verarbeiten. Die letzten 19 Jahre waren eine Lüge. Nichts war so, wie ich es angenommen hatte. Ich hatte zwar oft darüber spekuliert, adoptiert zu sein, hielt es aber nicht für wahr.
Plötzlich hörte ich, wie sich die Tür öffnete und Mrs. Hudson trat ein. Sie war ensetzt, als sie die Unordnung erblickte, die wir hinterlassen hatten. Sie ging zur Küche, stiess aber einen Seufzer aus. In der Küche sah es wohl nicht viel besser aus, als im Wohnzimmer. Das Einzige, das ich sehen konnte, waren zahlreiche Apparaturen, die Sherlock wahrscheinlich für irgendwelche Experimente benötigte.
„Ich hoffe, sie sprengen nicht die ganze Wohnung mit ihren verrückten Experimenten in die Luft. Sie wissen, dass ich nicht gut finde, was sie tun, Sherlock“, sagte Mrs. Hudson.
Sie wollte streng tönen, brachte es aber nicht so überzeugend hin. John bat ihr an, sie nach unten zu begleiten. Er sagte uns, dass er später noch einmal zurückkommt. Wir könnten uns ja irgendwie beschäftigen, vielleicht gäbe es ja irgendwo einen spannenden Fall. Die zwei verliessen die Wohnung und Sherlock schnappte sich seinen Laptop. Während er sich irgendetwas ansah, langweilte ich mich fast zu Tode. Nach einiger Zeit stand er auf, ging zu einer Schublade und öffnete sie. Er warf mir etwas zu und ich fasste es. In meiner Hand hielt ich eine Pistole.
„Immer wenn mir langweilig ist, schiesse ich mit der auf den gelben Smiley da an der Wand. Sie ist mittlerweile schon ganz zerlöchert“, sagte Sherlock mir.
Wohl oder übel nahm ich die Pistole und zielte auf die Wand. Ich konzentrierte mich, zielte und drückte ab. Ich traf genau das rechte Auge des Smileys. Nach zwei weiteren Versuchen hörte ich, wie jemand die Treppe hinaufeilte und die Tür aufstiess. Es war, wie ich vermutet hatte Dr. Watson. Er wollte schon seinen Freund tadeln, als er erkannte, dass ich geschossen hatte. Nun wurde er wirklich wütend.
„Sherlock, was fällt dir ein, einer Neunzehnjährigen eine Waffe zu geben. Das ist unverantwortlich. Schäm dich. Vorallem wird sie nicht einmal zielen können.“
Ich wartete eine Minute, ehe och zu antworten begann.
„ Ähhm, Dr. Watson, es stimmt sicher nicht, dass ich nicht zielen kann. Ich schiesse oft mit meinem Bogen. Das mach ich, seit ich acht bin. Ausserdem bin ich eine der besten Bogenschützinnen des Vereinigten Königreichs. Ich sollte also eigentlich zielen können.“
Dr. Watson sah mich ungläubig an. Ich konnte es verstehen. Viele dachten, normale Mädchen interessieren sich nicht für Waffen, das täten nur Jungen. Ich bin aber glücklicherweise nicht wie alle anderen. Nun blickte ich auf meine Armbanduhr und musste mit Schock feststellen, dass es schon fast Mitternacht war. Ich verabschiedete mich und ging in mein Zimmer. Dort legte ich mich in mein Bett und schlief inmitten des Chaos, immer noch angezogen ein.
Hey ihr
Ich kanns kaum fassen, meine Geschichte hat 117 reads. Ich dachte nie, dass so viele das lesen, was ich schreibe. Ich möchte mich herzlichst bei euch bedanken. Es macht mir Spass zu schreiben und zu wissen, dass es Leute gibt, die es auch lesen.
Auf viele weiter Kapitel
Eure sibirica_1
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A mysterious case (Sherlock FF Part 1)
FanfictionDie 19 Jährige Blue ist intelligenter, als die anderen Gleichalterigen. Ihr Leben war den Umständen nach sehr normal, bis zu jenem Tag, an dem ihre ganze Existenz auf den Kopf gestellt wird. Sie trifft auf den ersten Menschen, der ihr das Wasser rei...
