Kapitel 1 ~ Hey brother, know the water's sweet but blood is thicker.

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Widmung: @itshaanna

Kapitel 1 - Hey brother, know the water's sweet but blood is thicker.

"Harry, wo bleibst du denn?", rief mir meine Mutter zu und sie klang ziemlich genervt. "Ich bin schon so gut wie fertig", rief ich zurück und fuhr mir durch meine Locken, damit sie angenehmer fielen. "Fast fertig ist nicht genug, Harry. Wir haben es mehr als nur eilig", sagte sie und nun schwang bei dem genervten Unterton auch noch ein nervöser mit.

"Jaaaa, Mama, ich bin sofort unten", rief ich zurück, warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und rannte die Treppe runter. "Da bist du ja endlich. Komm", sagte sie und griff nach meiner Hand, um mich fast schon aus unserem Zuhause zu schleifen. "Warum hast du es eigentlich so eilig?", fragte ich genervt und als ich keine Antwort bekam, fügte ich hinzu: "Normalerweise kommst du doch nie pünktlich, also was machen schon fünf Minuten zu früh oder zu spät für einen Unterschied?"

"Der Unterschied ist, dass wir heute einen guten Eindruck hinterlassen wollen", sagte sie, ließ meinen Arm los und ging zur Fahrerseite. Ich öffnete die Beifahrertür und ließ mich auf meinem Platz nieder. "Guten Eindruck? Wir gehen mit 'nem Kumpel von dir was Kleines essen", fragte ich sie und schnallte mich an. Anstatt zu antworten, legte sich ein zartes Rosa auf ihre Wangen.

Sie wurde rot wegen einem Kumpel!?

Irgendwas stimmte hier nicht, irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. "Mama willst du mir etwas sagen?", fragte ich sie und drehte mich etwas in ihre Richtung. "Noch nicht", sagte sie und starrte stur geradeaus. "Ist das der Kumpel, mit dem du seit Wochen abends so lange ausgehst?", fragte ich sie, aber anstatt zu antworten schaltete sie das Radio an und ignorierte mich.

Ich verschränkte beleidigt die Arme vor meinem Oberkörper und wendete mich von ihr ab, um aus dem Fenster zu starren. Langsam hatte ich das dumpfe Gefühl, dass dieser Abend ganz anders ausgehen würde als erwartet. Ich hatte mich auf ein entspanntes Essen zu dritt eingestellt, aber so wie es sich gerade anfühlte, war etwas ganz anderes geplant.

Bevor ich mir weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, hielten wir nicht vor einem Restaurant einer Fast-Food-Kette, sondern vor einem kleinen aber feinen italienischen Restaurant. Okay, dieser Abend würde definitiv ganz anders als gedacht ausgehen. In solche Restaurants sind wir früher immer gegangen, wenn wir etwas zu feiern hatten.

Aber heute hatten wir nichts zu feiern, oder?

"Italienisch?", fragte ich verwirrt, als meine Mutter einparkte und dann den Motor ganz abstellte. "Ja du magst doch italienisches Essen immer noch so gerne wie früher, oder?", fragte sie mich und schnallte sich ab. Ich tat es ihr gleich und antwortete immer noch verwirrt: "Natürlich liebe ich italienisches Essen immer noch, gibt es überhaupt jemanden der kein italienisches Essen mag?" "Hm, keine Ahnung", sagte meine Mutter glucksend und stieg aus.

Ich tat es ihr gleich, jedoch zögerte ich etwas, weil ich nun auch nervös war. Wer war ihr Kumpel bloß? Warum trafen wir uns hier und, verdammt, warum hatte sich meine Mutter so schick gemacht? Erst jetzt fiel mir auf, dass sie ein kurzes schwarzes Kleid trug, was sich zaghaft um ihren Körper schmiegte. Ihre Haare hatte sie zu sanften Locken gedreht und sie hatte sogar etwas mehr Make-Up aufgetragen als sonst.

Und sie war nervös. Zu nervös für ein normales Essen mit einem Kumpel.

"Bereit?", fragte sie mich, als keiner von uns einen Schritt Richtung Eingang machte. "Bereit, wenn du es bist", sagte ich und warf ihr ein leichtes Lächeln zu. Zusammen gingen wir in das kleine Restaurant und meine Mutter schaute sich suchend um. Ich ließ genau wie sie meinen Blick durch das Restaurant schweifen, erkannte jedoch auf den ersten Blick niemanden, der ihrer Beschreibung gerecht wurde.

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